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Wie enden Trends?

von Daniel Haase06.08.10 16:12:50

Link: http://www.HaaseundEwert.de

„Der Trend ist dein Freund“ ist den meisten Anlegern geläufig. Nur wenige kennen die komplettierte Fassung: Der Trend ist dein Freund – bis er endet (reimt sich nur auf Englisch: The Trend is your friend until its ends). Dies führt uns zu drei wichtigen Fragen: Wie entstehen und auf welche Art und Weise enden Trends und wie können aufmerksame Investoren Trendwenden frühzeitig wahrnehmen?

Blasen beenden Trends
Entgegen landläufiger Meinung werden an den Börsen dieser Welt nicht Wertpapiere sondern in erster Linie Zukunftserwartungen gehandelt. Trends entstehen, wenn viele Marktteilnehmer zu übereinstimmenden Erwartungen gelangen und diese in ihren Transaktionen zum Ausdruck bringen. Nicht Fakten, sondern Interpretationen bestimmen den Trend. Er endet auf zwei möglichen Wegen: (1) In einer massiven Beschleunigung: Beispiele hierfür wären die Blase im Gold (1980), im Nikkei (1989), im Neuen Markt und an der Nasdaq (1999/2000). Allen genannten Trends gingen fundamental gut begründete Entwicklungen voraus. Am Ende ging es jedoch nur noch darum, schnelles Geld mit einem erkannten Trend zu gewinnen. Auch viele Abwärtstrends enden mit Beschleunigungsphasen. Schauen Sie sich hierzu bspw. die 2003er oder 2009er Tiefs an.

Strukturelle Wandel auch
Die großen Übertreibungen bleiben natürlich gut im Gedächnis haften. Doch häufig gehen Trends auf viel unspektakuläre Art und Weise zu ende: (2) Durch eine sukzessive Auflösung in einer nur scheinbar trendlosen Phase. Wer in dieser Phase nur auf wenige Indizes oder gar nur auf die aktuellen Börsenlieblinge schaut, dem entgeht das wichtigste: Der bisher vorherrschende Trend verliert an Kraft, weil immer mehr Investoren zu neuen Erwartungen gelangen. Die Zahl weiter z.B. steigender Aktien nimmt ab, während die Zahl der Aktien, die die Investoren meiden, sukzessive zu nimmt. Im Chart des übergeordneten Index ist von einer Übertreibung nichts zu sehen, bestenfalls nur ein Seitwärtstrend. Doch wer in die Struktur der Indizes schaut, kann diesen schleichenden Wandel wahrnehmen und entsprechend frühzeitig reagieren. So einen Wandel gab es bspw. 1998. Anders als bei den Telekom-, Medien- und Technologieaktien gelang es nur den wenigsten Industrie-Titeln in der noch bis 2000 andauernden Hausse neue Höchstpreise zu erzielen. Von diesem Warnzeichen stand freilich wenig in der Presse, die viel zu beschäftigt mit dem nächsten heißen Tipp war.

2007er Wende war erkennbar
Auch in 2007 konnten Sie wenig über eine bevorstehende Wende lesen. Die Seitwärtsphase in vielen Hauptmärkten und die weitergehende Hausse in den Rohstoff- und Schwellenländern lullte die Anlegergemeinde ein. Während das „Börsenfachblatt“ HÖRZU in 2007 jeweils in der Nähe der Höchstkurse zum Einstieg riet – 1x im Juni unter der Überschrift „Reich durch Aktien“ und 1x in der Vorweihnachtszeit (Titel: „Mehr Geld durch Aktien“) war in unserer strukturellen Trendanalyse in den meisten Branchen die Wende bereits ab Sommer/Herbst 2007 klar zu sehen. Selbst für die damals favorisierten Rohstoffsektoren und –länder verzeichnete unser Trendfolgesystem eine wachsende Zahl von Verkaufssignalen (s. Chart).

Abb.: Die Zahlen geben die mit unserem Trendfolgesystem ermittelten Kaufsignale in % aller im jeweiligen Land/Sektor beobachteten Aktien an. Der farbliche Hintergrund zeigt auf einen Blick, ob sich um einen homogenen Trend (weiß = aufwärts, rot = abwärts) oder um eine heterogene, trendlose Übergangsphase (gelb) handelt. Bereits im zweiten Halbjahr 2007 war die Wende zum Abwärtstrend erkennbar und im späten Frühjahr 2009 die Kurserholung. Aktuell befinden wir uns erneut in einer Übergangsphase. Die 2009er Erholung ist beendet, die nächste Trendrichtung noch nicht klar. In den Ländern mit * sind die Signale auf Basis aller in Deutschland gehandelter Aktien aus diesem Land ermittelt.

2010er Wende voraus?
Die positive Nachricht vorweg: In den zurückliegenden Wochen hielt sich HÖRZU mit Anlagetipps zurück. Ein Blick in die strukturellen Trendanalysen zeigt uns jedoch, dass das Risiko, dass der 2009er Aufwärtstrend im April 2010 endete, erheblich ist. Noch verbleibt eine Restchance, dass es sich wie im Mai/Juni 2006 nur um eine verfrühte Warnung handeln könnte. Für die damalige, heftige und letzte Korrektur vor der tatsächlichen Trendwende lagen uns ähnlich viele negative Signale vor wie aktuell. Sollten die Kurse die jüngsten Tiefs jedoch unterschreiten, würden wir (zumindest vorerst) alle Hoffnung fahren lassen.

Über die Autoren:
Daniel Haase (Jahrgang 1976) und Gerd Ewert (1968) sind als freie Redakteure u. a. für
Smart Investor tätig (s. Titelstorys „Bombe im Bankensektor“ und „Staatsbankrott & Währungsreform“). Für das von ihnen entwickelte, dem Trend folgende Handelssystem
wurden beide von der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands im Frühjahr 2009 mit dem VTAD Award ausgezeichnet. Ihre regelmäßig aktualisierten, branchen- und länderspezifischen Analysen können über den kostenlosen Premium Trendfolger Börsenbrief ( http://www.haaseewert.de/trendfolger/ ) verfolgt werden.

Auszug aus dem Rohstoff-Spiegel vom 24.07.2010

2 Kommentare

Kommentar from: oegeat [Besucher]
****-
Der Artikel ist nicht schlecht ... doch er nimmt auf nur 2 Ereignisse bezug und das ist etwas wenig ...
Charttechnisch sind wir in einem Aufwärtstrend - noch ! In der Vergangenheit gabs nach jeder großen Korrektur im 2ten Jahr der Bewegung hoch einen Durchhänger. Wenn dann die Skebsis kommt und alle Bären wieder kommen und lavern kommt der Schub hoch so das wenn dann die Bären mit den shorts verglüht sind es wirklich dreht.

Fazit Long noch 9-12 Monate doch dann .... !!!
08.08.10 @ 15:13
Kommentar from: rolf birnbaum [Besucher]
*****
This trend hasn't been a friend of many a man for at least fourty years.It has only made the hard working man to a gambler,and the bankers and there folly to HAPPY gaints.In Jan 1980 war in in mein ersten Gesellen Jahr,und Verdiente ca 1300 DM netto(was gleich 650 GROSSE BEER war)Ich musste auch kein Kost und logis bezahlen da ich in eine der Top Häuser ffm arbeitete.Fast forward!! Heute verdient ein geselle auch 1300 aber in this E thing.Dafür bekommt er 350 GROSSE BEER, muss aber Kost und logis Besteueren,und hat nicht mal die selber Versorgungspacket.Was er/sie hat ist aber ein Haufen E-Schrott und blinde freund in E-NETT.TRAURIG.Copper your for bread,silver for your roof,and gold for ITS wealth!!!!
09.08.10 @ 16:27

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