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EZB druckt mehr als 700 Milliarden Euro

von Daniel Haase19.09.11 09:51:05

Im Juli war für viele DAX-Investoren die Welt noch in Ordnung. Der deutsche Leitindex notierte im Hoch bei 7.523 Punkten. Auch der ifo-Geschäftsklimaindex befand sich nahe seinem Allzeithoch (Lagebeurteilung). Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft konnte als glänzend bezeichnet werden. Deutsche Politiker wurden nicht müde, die Robustheit der Konjunktur hervorzuheben (Stichwort: angeblicher "Mega-Aufschwung").Die von Daniel Haase und mir entwickelten Aktien-Trendsignale kamen indes zu ganz anderen Ergebnissen. Sowohl in den Emerging Markets als auch in immer mehr Euro-Staaten drehten unsere Signale klar auf Baisse. Während also die Trendsignale für all unsere Handelspartner ins Negative kippten, präsentierte sich der DAX als "Insel der Glückseeligen".

Vor der Krise 2007/2008 war es ähnlich.

Der ifo-index (Lagebeurteilung) stand im Hoch, während die Aussichten langsam aber sicher skeptischer beurteilt wurden. Dennoch schien die deutsche Wirtschaft nur so vor Kraft zu strotzen und die Politiker wie Merkel ("Aufschwung kommt bei den Menschen unten an"), Steinbrück ("nur amerikanisches Problem") oder Glos sahen selbst im Frühjahr 2008 noch keinen Konjunkturrückgang kommen. Die EZB erhöhte gar noch im Sommer 2008 die Leitzinsen. Damals wie heute drehten unsere Trendsignale deutlich in den negativen Bereich, BEVOR der DAX einbrach. Die Ähnlichkeiten zu 2007/08 haben Daniel und mich zu diversen Warnungen bewogen, so zum Beispiel in unseren Kolumnen

auf Boerse.de:
- 29.06.11 „Fällt der DAX unter 4.000 Punkte?“
- 01.07.11 „Mit Short-Strategien in Baisse-Phasen profitieren“

auf Goldseiten:
- „24.06.11 Droht eine neuerliche, globale Konjunkturschwäche?“
- „07.07.11 Crasht der DAX auf 4.000?“

und im Interview mit dem Deutschen Anleger Fernsehen DAF
- 26.07.11 „Trendfolger Haase warnt: DAX 4000 ein Thema“

Der Crash im August kam für uns und die Leser unserer Kolumnen keineswegs überraschend.

Wer unsere Warnungen zum Ausstieg nutzte, konnte den über 30% umfassenden Kursverfall des DAX gelassen von der Seitenlinie aus beobachten. Nach starken Rückgängen kommt es häufig zu kräftigen Zwischenerholungen, sogenannten Bärenmarktrallys. Es ist gut möglich, dass eine solche in den letzten Tagen begonnen hat. Ausgehend vom vorhergegangenen Absturz um mehr als 2.500 Indexpunkten, kann eine Erholung durchaus bis in den Bereich von 6.000 Punkten im DAX gehen, ohne dass der bisherige Abwärtstrend in Frage gestellt werden müsste. Die Kurserholungen der vergangenen Woche sollten daher nicht voreilig als Trendwende interpretiert werden. Allerdings ist die EZB - wie seinerzeit im Frühjahr 2009 - bereits dabei, wieder massiv Geld zu drucken.

Die Europäische Zentralbank kauft mittlerweile im großen Stil italienische und spanische Staatsanleihen auf. Rechnet man die bisherigen Käufe einmal auf zwölf Monate hoch, pumpt die EZB in einem Tempo von 700 bis 1.000 Milliarden Euro pro Jahr. Zur Erinnerung: 2009 verteilte die EZB "gerade einmal nur" 440 Milliarden Euro ans klamme Finanzsystem (12-Monatsdarlehen zum lächerlichen 1%-Zins). Seinerzeit löste sich der Aktienmarkt aus der Baisse und ging in eine kräftige Hausse über. Für Trendfolger bot 2009 hervorragende Gewinnchancen. Für Daniel und mich bestehen kaum Zweifel, dass letztlich auch das aktuelle, massive Gelddrucken sowohl bei Gold als auch an den Aktienmärkten kurssteigernde Folgen zeitigen wird. Speziell am Aktienmarkt sollten aber klare Wendesignale abgewartet werden. Vielleicht erreicht der DAX ja noch die im Juni avisierte 4.000er Marke, bevor die Wende einsetzt?

In unserem Internetseminar „Ist nach dem Crash auch vor dem Crash?“ am 5. Oktober um 19:00 Uhr werden wir gezielt auf die "Zukunft" des Euros als auch auf die Edelmetall- und Aktienmärkte eingehen. Dieses Seminar können Sie entspannt vom heimischen PC verfolgen. Die Zugangsdaten versenden wir gegen 18:45 Uhr. Per Chat können Fragen an uns gerichtet werden. Melden Sie hierzu formlos per e-mail an info@haaseundewert.de an(Teilnahmeentgelt: 25,- EUR).

Gerd Ewert
www.HaaseEwert.de

Über den Autor:
Gerd Ewert (Jahrgang 1968) ist Berater des Trendfolgefonds H&E Pfadfinder Universal (Performance seit Anfang August 2011: +1%) und freier Redakteur. Für das von ihm und Daniel Haase entwickelte Trendfolgesystem wurde von der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands mit dem VTAD Award 2009 ausgezeichnet. Ihre regelmäßig aktualisierten, branchen- und länderspezifischen Analysen werden im Premium Trendfolger (www.HaaseEwert.de) veröffentlicht.

Darüber hinaus veröffentlichen Gerd Ewert und Daniel Haase kostenlose Kolumnen im Rohstoff-Spiegel und auf boerse.de, zu denen sich Interessierte über die folgenden Links anmelden können:
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