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Gold-Bärenmarkt erst 2016 beendet?

von Daniel Haase31.01.14 13:41:55

Link: http://www.folgedemtrend.de

Auszug aus dem Trendfolger Nr. 01/2014

Gute Chancen auf eine Bärenmarkt-Rally bei Gold und Minenaktien in 2014/15, doch neue Allzeithochs bleiben in weiter Ferne

Abb. 1: Im Chart gut erkennbar setzte die Feinunze Gold etwa alle acht Jahre markante Tiefpunkte, der bisher letzte im Herbst 2008. Bleibt es bei diesem Zyklus, dann sollte erst für 2016 mit dem nächsten markanten Tief gerechnet werden.

Mark Twain soll einmal gesagt haben, Prognosen seien eine schwierige Angelegenheit, insbesondere, wenn sie die Zukunft beträfen.

Dennoch haben Zukunftsprognosen die Finanzmärkte betreffend gerade und regelmäßig zum Jahreswechsel Hochkonjunktur, wohl weniger, weil die Zukunft komplexer Systeme dann gut oder überhaupt prognostizierbar wäre, sondern vielmehr, weil eine Nachfrage existiert, die befriedigt werden will.

Trotzdem sind selbst Bank-Prognosen in ihrer Gesamtheit durchaus wertvoll – als Stimmungsindikator. Ende 2011 sagten 23 Banken für Gold einen 2012er-Wertzuwachs von durchschnittlich +21% auf knapp 1900 Dollar voraus . Am Ende landete die Feinunze bei 1658 Dollar (+6%). Für 2013 prognostizierten weitgehend dieselben Analysten dann einen Anstieg um +14% erneut auf knapp 1900 Dollar. Sieben von 25 Banken prognostizierten gar Kurs-ziele von 2.000 Dollar und höher. Die negativste Einschätzung lautete 1500 Dollar. Wie wir wissen, schloss Gold zur Jahreswende bei etwa 1200 Dollar (-28% statt +14%). An den 2014er-Prognosen fand ich zwei Dinge interessant: Zum einen geht das Interesse an Gold zurück. Nur noch 17 Institute haben ihre Meinung geäußert. Zum anderen ist der Optimismus verflogen. Obwohl Gold seit dem Allzeithoch im Herbst 2011 um fast 37% gefallen ist, erwartet kaum jemand eine nennenswerte Erholung. Die zwei höchsten, geäußerten Erwartungen liegen bei 1400 bzw. 1450 Dollar. Knapp jede zweite Antwort landete zwischen 1000 und 1100 Dollar, der Durchschnitt über alle 17 bei 1192 Dollar (-1%).

Allgemein schrumpfendes Interesse, negative Medienberichte und niedriger Optimismus NACH einem Preisrutsch bei Gold und einem ausgewachsenen Bärenmarkt bei Minenaktien sind eigentlich ganz gute Voraussetzungen für eine Rally. Ein befreundeter technischer Analyst thematisierte in seinem Ausblick einen ganz interessanten Acht-Jahres-Zyklus im Goldpreis. Seit immerhin vier Dekaden durch-läuft die Feinunze relativ zielsicher alle acht Jahre (plus/minus ein paar Monate) einen wichtigen Tief-punkt (s. Abb.1). Wenn es bei die-sem Rhythmus bleibt, müsste das nächste wichtige Goldpreistief für das Jahr 2016 erwartet werden. Erst danach wäre der Weg zu neu-en Allzeithochs (um die Jahrzehnt-wende?) frei.

Im Chart eingezeichnet ist zusätzlich ein hierzu passender idealtypischer Kurvenverlauf. Bitte missverstehen Sie dies nicht als Prognose. Es handelt sich vielmehr um ein vorstellbares Szenario unter mehreren. Allerdings passt es zur aktuellen Markt- und Stimmungslage. In jedem richtigen Bärenmarkt kommt es zu ausgeprägten Zwischenerholungen. Eine solche gab es auch in der großen Goldbaisse zwischen 1980 und 2000 zum Beispiel zwischen Juni 1982 und Februar 1983 und nochmals vom März 1985 bis zum Dezember 1987. Die Preisanstiege betrugen von jeweils mehr als +60%.

Eine Erholung von +25% bis in die Region der 2011/12er-Tiefs bei 1520/1540 Dollar ist also keineswegs unmöglich. Zumal Gold noch vor neun Monaten genau dort stand! Sollten auch Goldminen ihre Kurse von vor neun Monaten zurückerobern, so ständen sie +60% über dem aktuellen Niveau.

Gleichzeitig darf angenommen werden, dass durch einen solchen Anstieg auch der Optimismus im Sektor einen kräftigen Aufschwung erleben würde und neue Allzeithochs noch für 2016 vorhergesagt würden … und es ergo nochmals einer kurzen aber heftigen, kalten Dusche bedürfte, bevor sich der Markt um alle zittrigen Hände bereinigt im Zuge neuer Wirtschafts- und Währungskrisen zum Jahrzehntende tatsächlich auf neue Allzeithochs schwingen kann.

Keine Prognose, nur ein denkbares Szenario. Achten Sie dennoch in diesem Jahr auf Anzeichen für eine Trendwende bei Edelmetallen und Minenaktien und falls es dazu kommt, auf die Medienberichterstattung und andere Sentiment-Indikatoren. Schäumt der Optimismus schnell wieder empor, könnte es nach einer Rally 2014/15 mit Blick auf 2016 vielleicht tatsächlich nochmals einer kalten Dusche bedürfen.

Abb. 2: Der Chart zeigt die Relation von des Junior-HUI zum HUI-Goldminen-Index und signalisiert somit zunehmende oder abnehmende Risikobereitschaft.

Ein erster Lichtblick in Richtung Rally-Chancen bietet der Vergleich des JUNIOR-HUI zum HUI Goldminenindex (Abb.2). Entwickeln sich die kleineren Junior-Minen besser als die etablierten Minengesellschaften im HUI, dann spricht dies für eine wachsende Risikobereitschaft. Obwohl der Junior-HUI seit Dezember 2010 über 80% ein-brach legte er in den drei kurzen, positiven Phasen (jeweils vom grünen Punkt zum roten) kumuliert um +28% zu. Vor ein paar Tagen gab dieser Indikator ein Kaufsignal.

Der vollständige Artikel ist im jüngsten Trendfolger (kostenfreies Abo unter www.folgedemtrend.de) veröffentlicht."

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Über den Autor Daniel Haase:
- Herausgeber der Trendfolger- und Pfadfinder-Briefe
- Leiter der VTAD Regionalgruppe Hamburg
- Anlagestratege eines Trendfolge-Fonds

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