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Warnsignale am Goldmarkt

von Daniel Haase11.07.14 10:19:06

Link: http://www.folgedemtrend.de

Seit drei Wochen verstärken sich leider jene Warnsignale, die bereits im Herbst 2012 das Ende einer temporären Rally und den Beginn neuerlicher Abwärtsschübe ankündigten.

Auszug aus dem Trendfolger Nr. 08/2014

Edelmetalle & Minen: Nur eine Bärenmarkt-Rally?
Warnsignale von den US-Terminbörsen sollten Optimisten zu denken geben!

In der ersten Trendfolger - Ausgabe dieses Jahres beschäftigte ich mich mit der Frage, ob der Bärenmarkt bei Edelmetallen und Minenaktien, der je nach Metall bzw. Minenindex zwischen dem Jahresende 2010 und dem Herbst 2011 begann (s. Abb. 1-4), in 2014 enden oder zumindest durch eine temporäre Rally unterbrochen werden könnte. Die Chancen zumindest auf eine solche Bärenmarkt-Rally stufte ich damals im Hinblick auf die bereits recht lange Dauer des Bärenmarktes und auf die dabei aufgelaufenen, großen Verluste als gut ein.

Der Bärenmarkt bei Edelmetallen in Zahlen:

Was jedoch die Wahrscheinlichkeit einer generellen Trendwende anbelangte, blieb ich eher skeptisch. Inzwi-schen ist ein halbes Jahr ins Land gegangen, so dass die Zeit für ein Zwischenfazit reif ist. Bis in den März hinein kam es in der Tat zu kräftigen Aufwärtsschüben:

Anschließend folgte eine etwa 2 ½ monatige Korrektur, welche bei Minenaktien nahezu die gesamten 2014er Gewinne wieder auslöschte und Silber sogar nochmals unter die Jahresanfangskurse drückte.

Ende Mai / Anfang Juni startete dann eine zweite Aufwärtswelle, die bis heute anhält:

Zusammengefasst kann sich die Preisentwicklung bei Edelmetallen und Minenaktien in diesem Jahr durchaus sehen lassen:

Erwähnenswert sind auch die teilweise extrem hohen Umsätze bei Minenaktien und in den betreffenden, börsengehandelten Indexfonds während der jeweiligen Aufwärtsschübe. Dies spricht für ein auf breiter Front zunehmendes Kaufinteresse. Die Jahresanfangsprognose einer Rally hat sich damit weitgehend erfüllt.

Offen bleibt die jedoch Frage, ob damit schon das Ende des mehrjährigen Bärenmarktes bei Edelmetallen und Minenaktien besiegelt ist oder ob sich auch die bisherigen Kursgewinne letztlich doch nur als eine weitere, ausgeprägte Bärenrally im übergeordneten Abwärtstrend entpuppen? Bevor Gold-Optimisten diesen aus ihrer Sicht möglicherweise ketzerischen Gedanken leichtfertig beiseiteschieben, sollten sie mal einen Blick auf die jüngsten Positionsdaten am US-Terminmarkt werfen, denn diese geben einigen Anlass zur Besorgnis.

Abb. 5: Goldpreis (oben) und CoT-Daten von der US-Terminbörse. Die untere Kurve gibt die Positionierung der kommerziellen Händler (z.B. Vertreter der Minen- oder Schmuckindustrie, verfügen über Insiderwissen über die Fundamentaldaten) abzüglich der Positionierung der kleinen & großen Spekulanten (z.B. Hedgefonds) wieder. An den Wendepunkten sind die üblicherweise antizyklisch handelnden, kommerziellen Händler relativ gut und die Spekulanten (entgegen der landläufigen Meinung) eher schlecht positioniert. Die untere Linie beantwortet daher die Frage, ob es aus Sicht der Insider derzeit lukrativ oder eher gefährlich ist, sich in Gold zu engagieren.

Abb. 6: Silberpreis (oben) und CoT-Daten von der US-Terminbörse. Rot markiert sind die Zeiträume im 3. Quartal 2012 und im 2. Quartal 2014. In beiden Fällen kam es zu einem Preisanstieg bei Edelmetallen, der von den kommerziellen Händlern zu massiven Verkäufen genutzt wurde. Damit sendeten sie das Signal aus, dass sie diesen Preisanstieg vermutlich nur eine temporäre Angelegenheit und damit eine Verkaufschance sei.

Warnsignale vom US-Terminmarkt

Obwohl Gold, Silber und Minenaktien noch deutlich unter den im ersten Quartal erzielten Höchstständen notieren, trennen sich die kommerziellen Händler (jene mit Bezug zum realen Geschäft im Rohstoffsektor) seit wenigen Wochen ganz massiv von ihren Kaufpositionen und stocken zeitgleich ihre Verkaufspositionen kräftig auf. Ihr aktuelles Verhalten entspricht damit dem vom 3. Quartal 2012 (s. rote Kreise in Abb. 5 und 6). Die damalige Kurserholung wurde von den kommerziellen Händlern ebenfalls zum Ausstieg genutzt und entpuppte sich allen Goldoptimisten zum Trotz wenig später als temporäre Bärenrally vor einem nochmals katastrophalen Jahr 2013. Kurzfristig könnte die Rally durchaus noch etwas weiter laufen, denn in absoluten Zahlen sind die Positionsdaten noch nicht so kritisch wie zum Ende der Kurserholung im Herbst 2012. Die nachvollziehbaren Hoffnungen der Edelmetall-Optimisten auf eine generelle Trendwende nach oben könnten sich jedoch als verfrüht herausstellen.

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2. Auszug aus dem Trendfolger Nr. 8/2014

Die Börsenampel: „Grüne Welle – auch bei Rot!“
Den Lesern des Smart Investor ist Werner Krieger durch seine regelmäßigen Börsenampel-Kolumnen bereits bekannt und auch andere Medien wie der Fonds Analyst, die VTAD News und das ETFs spezialisierte EXtra-Magazin sind inzwischen auf die quantitativen Anlagestrategien des badischen Vermögensverwalters aufmerksam geworden.

Zur Person: Dipl. Kfm. Werner Krieger (CEFA) ist geschäftsführender Gesellschafter der GFA Vermögensverwaltung GmbH und spezialisiert auf die Entwicklung von Handelssystemen und Vermögensverwaltungsstrategien. Nähere Informationen zu seinen quantitativen Strategien finden sich im Internet unter www.börsenampel.de

Trendfolger: Am 8. Oktober sind Sie bei der VTAD Hamburg (www.vtad.de/hamburg) als Referent zu Gast. Was dürfen die Vortragsteilnehmer von Ihnen erwarten?
Krieger: Meiner Erfahrung nach nehmen an VTAD-Veranstaltungen überwiegend charttechnisch interessierte und mehrheitlich eher risikobereite Börsianer teil. Daher werde ich in meinem Vortrag den Aufbau meiner Börsenampel detailliert erklären und in der Umsetzung anschließend auf eine eher risikofreudige, offensive Strategie-Variante eingehen.

Trendfolger: Wagen wir schon mal einen kleinen Aus- bzw. Einblick. Worauf basiert Ihre Strategie?
Krieger: Die Börsenampel kombiniert vier Indikatorengruppen zu einem einzigen Aggregat, welches dann frei von Emotionen Ein- und Ausstiegssignale generiert. In der jeweiligen Strategie werden diese Signale dann mit Hilfe von ETFs umgesetzt. In den defensiven Strategien verzichten wir auf Hebel und sind auch auf der Short-Seite vorsichtig unterwegs. In den offensiven Strategien setzen wir hingegen auch ETFs mit Hebelwirkung ein, so z.B. den LevDAX.

Trendfolger: Welche Indikatoren umfasst Ihre Strategie?
Krieger: Wir arbeiten mit vier Indikatoren-Aggregaten. Jeweils eines für den Markttrend, die Marktstimmung und Markttechnik sowie makroökonomische Einflussfaktoren. In das Trend-Aggregat fliessen unter anderem der MACD und RSI ein, in das Stimmungsaggregat zum Beispiel der Volatilitätsindex VIX. Für die Markttechnik verwenden wir selbst entwickelte Indikatoren, mit denen wir unter anderem die Marktbreite messen und beim Makroökonomie-Komplex Inflationsraten und auch Zinsdifferenzen.

Trendfolger: Wo sehen Sie die Stärken Ihrer Strategie?
Krieger: Die Kombination verschiedener und weitgehend von einander unabhängig funktionierender Indikatoren sorgt dafür, dass etwaige Schwächen und Fehlsignale, die bei der Verwendung von nur einer einzigen Indikatorengruppe auftreten, deutlich reduziert werden. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass selbst technisch bereits recht versierte Anleger und sogar erste institutionelle Investoren Interesse an den Börsenampel-Strategien bekunden.

Trendfolger: Wo liegen die Schwächen der Börsenampel?
Krieger: Die erwähnte Kombination verschiedener Indikatorengruppen reduziert zwar die Schwächen bereits bekannter, quantitativer Strategien signifikant, aber natürlich nicht auf Null. Letztlich gibt es keine absolute Sicherheit. Mark Twain hat so treffend formuliert, die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Mit den der Börsenampel-Strategie zugrunde liegenden, quantitativen Modellen erhöhen wir messbar die Wahrscheinlichkeit, richtige Anlageentscheidungen zu treffen und gleichzeitig senken wir das Verlustrisiko im Fall von Fehlsignalen. Mehr ist meines Erachtens nicht möglich.

Trendfolger: Ihre Börsenampel beurteilt den Markt vollkommen emotionslos. Ist das Fehlen von Emotionen und auch von Prognosen in der Praxis, im Kundengespräch nicht auch manchmal ein Nachteil?
Krieger: Menschen sind natürlich emotionsgesteuert, selbst und gerade Börsianer. Den einen treiben Inflations-sorgen oder gar die Angst vor einem Währungszusammenbruch ins Gold, einen anderen die Hoffnung auf hohe Gewinne in Technologieaktien. In der Rückbetrachtung erscheint die Zukunft oftmals relativ leicht prognostizierbar. Doch das ist eine Selbsttäuschung. Gerade die seit einigen Jahren laufende Schuldenkrise dürfte in ihrer Vielschichtigkeit jedem vor Augen geführt haben, dass die Zukunft komplexer Systeme überhaupt nicht prognostiziert werden kann. Die Börsenampel liefert daher immer nur eine Zustandsbeschreibung, aber keine Prognose. Sie zeigt vollkommen emotionslos an, ob sich momentan die Märkte im Modus „grüne Welle“ befinden und wir uns deshalb mit Aktien-ETFs, vielleicht sogar mit Hebel in den Markt wagen können, oder ob die Ampel auf „Rot“ steht und wir Kasse halten oder sogar per Short-ETF auf sinkende Kurse spekulieren sollten. Die Börsenampel gibt aber keine Prognose, dass der DAX in der nächsten grünen Welle auf 10.000 oder 15.000 steigen oder in der nächsten roten Welle auf 7.000 fallen wird. Dieser bewusste Verzicht auf Prognosen ist manchem Anleger sicher suspekt, doch meines Erachtens ist es die richtige Herangehensweise, wie inzwischen auch viele wissenschaftliche Studien belegen.

Trendfolger: Wie schnitt denn Ihre Börsenampel im zurückliegenden Jahr ab?

Krieger: Die defensive Börsenampel-Strategie auf deutsche Aktien erzielte 2013 einen Wertzuwachs von +23%, die offensive Variante glatt +40% - jeweils nach Kosten. Aber nochmals: Die guten 2013er Ergebnisse verdanken wir zwar der Börsenampel-Strategie, doch die Märkte waren, sind und bleiben nicht prognostizierbar.

Trendfolger: Unter den mir bekannten Vermögensverwaltern sind Sie der einzige, der sich auch im Ren-tenmarkt traut, short zu gehen, also bei den entsprechenden Trendsignalen auch auf fallende Kurse zu setzen. Was hat Sie bewogen, dieses Tabu zu brechen?
Krieger: Ob da wirklich ein Tabu gebrochen wird, mag ich nicht beurteilen. Aber es ist schon so, dass unsere Rentenstrategie über das hinausgeht, was viele der am Markt etablierten, konservativen Fondsmodelle anbieten. Diese setzen üblicherweise auf Staatsanleihen mit guter und bester Bonität und steuern damit zunehmend auf ein Problem zu: Gute Bonitäten werfen im aktuellen Nullzins-Umfeld kaum noch Renditen ab und weisen im Falle wieder steigender Zinsen oder sich verschlechternder Bonitäten - Stichwort: Eurokrise - sogar signifikante Risiken auf. Deshalb bevorzuge ich eine deutlich flexiblere Herangehensweise, die es mir je nach Marktlage auch erlaubt, short zu gehen, also auf fallende Anleihekurse zu setzen. Durch diese Flexibilität kann ich den zuvor beschriebenen Risiken sehr viel gelassener entgegen sehen als all jene Investoren, die im Rentenmarkt nur auf der Long-Seite unterwegs sind.

Trendfolger: Vielen Dank für das Gespräch.

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Nähere Informationen zur Börsenampel sind unter dem Link: www.börsenampel.de zu finden. Daten zum VTAD-Vortrag „Die Börsenampel“ von Werner Krieger:
Termin:
Mittwoch, den 8. Oktober 2014,
Start 18:30 Uhr, Einlass ab 18:00 Uhr
Ort: Im Alsterzimmer der Handelskammer Hamburg,
Adolfsplatz 1, 20457 Hamburg

Wer sich für den Vortrag von Werner Krieger interessiert, kann sich unter www.vtad.de/hamburg informieren oder direkt per eMail anmelden bei rm.hamburg@vtad.de Die Erstteilnahme an einem VTAD-Vortrag/Treffen ist bei vorheriger Anmeldung per eMail kostenfrei. Die Kostenbeteiligung von 30 € berechnet die VTAD ihren Gästen erst ab dem zweiten Besuch.

Im Trendfolger (www.folgedemtrend.de) wird künftig in einer regelmäßigen Rubrik über die Ergebnisse dieses Modells bzw. über den Stand der Börsenampel berichtet.

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Weitere Inhalte in der aktuellen Trendfolger-Ausgabe:

Eine Kolumne von Mark Dittli, dem Chefredaktor der in Zürich erscheinenden "Finanz und Wirtschaft" über Europas überdimensionierten Bankensektor (Titel: Europas fettleibige Zombies) sowie eine Zyklusanalyse von Robert Rethfeld.

Interessenten können sich für den Trendfolger-Brief kostenfrei auf www.folgedemtrend.de anmelden.

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Über den Autor Daniel Haase:
- Herausgeber der Trendfolger- und Pfadfinder-Briefe
- Leiter der VTAD Regionalgruppe Hamburg
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Disclaimer: Kein Angebot; keine Beratung
Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt keine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung.