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Gold und Kryptocoins - eine natürliche Symbiose?
von Benjamin Last 12.12.14 10:29:31
Gold ist der ultimative Wertspeicher. Manche sagen, Gold sei die ultimative Währung. Das Problem an Gold ist, dass niemand große Werte des Metalls mit sich herumtragen kann oder will. Dies war der Grund, warum es überhaupt erst zu einem Papiergeldsystem kam. Diese waren ursprünglich Schuldscheine auf die Auszahlung von Gold. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass staatliche Papiergeldversprechen über Gold im Laufe der Zeit immer auf Null entwertet werden. Neue Kryptowährungen versprechen jedoch Möglichkeiten, die Transportprobleme von Gold, unter Umgehung des staatlichen Geldsystems zu lösen.
Das Bitcoinprotokoll ermöglichte eine revolutionäre Art und Weise Geld zu schaffen und zu versenden. Über die Blockchain sind schnelle und kostengünstige Überweisungen in die ganze Welt möglich. Aber die Blockchain ist nicht nur tauglich um Währungsbewegungen darzustellen. Hunderte Entwickler arbeiten zur Zeit an Wegen, die Möglichkeiten der Blockchain für weitere, revolutionäre Technologien zu nutzen. Drei der interessantesten Projekte sind Counterparty, Stellar und Ripple.
Alle drei funktionieren ähnlich mit kleineren und größeren Abweichungen in den Details. In diesem Beitrag möchte ich erklären, wie Stellar funktioniert und warum es auch und gerade für Gold eine große Chance darstellt.
Stellar wird von der gemeinnützigen Stellar Development Foundation entwickelt und betrieben. Es funktioniert grundsätzlich ähnlich wie Bitcoin, insoweit dass Coins über ein dezentrales Netzwerk versendet und empfangen werden können. Die Transaktionszeit liegt bei rund 5 Sekunden. Im Gegensatz zur Bitcoinblockchain wird über Stellar aber nicht nur eine Art von Coin gehandelt. Stattdessen kann im Prinzip jeder im Stellarnetzwerk seine eigene Art von Coin ausgeben. Und hierin liegt der Clou.
Wer einen Coin auf Stellar ausgibt, wird als Gateway bezeichnet. Der Sinn von Gateways im Stellarnetzwerk ist, dass sie Kundeneinlagen halten und dafür entsprechende Währung auf dem Stellarnetzwerk zur Verfügung stellen. Beispiel: Kunde A zahlt bei Gateway B 50€ ein und möchte dafür Euro auf dem Stellarnetzwerk haben. B verwahrt diese 50€ treuhänderisch, erhebt eine geringe Gebühr und stellt A 50 StellarEuro aus. A kann diese Euro nun auf dem Stellarnetzwerk zum Handeln nutzen. Voraussetzung ist, dass seine Handelspartner der B vertrauen. Tun sie dies, akzeptieren sie die von B ausgegebenen StellarEuro als Euro. Tun sie dies nicht, kann A seine StellarEuro nicht nutzen. Angenommen A findet den C, der B vertraut, und kauft sich eine Portion gebrannte Mandeln auf dem Weihnachtsmarkt für 10 StellarEuro. C kann nun zu Gateway B gehen und Auszahlung der tatsächlichen Euro gegen Rücknahme der StellarEuro verlangen. Die Gateways fungieren somit als eine Art moderne, digitale Banken.
Eben dieser Mechanismus könnte nun genutzt werden, um Gold von seinem Status als “barbarisches Relikt” ins 3. Jahrtausend zu befördern. Vertrauenswürdige Stellen wie Edelmetallhändler könnten Gold für ihre Kunden einlagern und dafür StellarGold ausgeben. Dieses virtuelle Gold würde dann die größte Schwäche von Gold überwinden - die schwierige Übertragbarkeit. Mit Transaktionszeiten von 5 Sekunden wäre Gold auf einmal genauso bequem wie Bargeld. Durch passwortgeschütze Wallets auf dem Smartphone ist es gleichzeitig viel sicherer als Bargeld oder gar Gold am Körper zu tragen. Und überdies wesentlich leichter. Zudem würde eine solche Digitalisierung von Gold die Teilbarkeit des Edelmetalls zu einem Kinderspiel machen. Zwar kann Gold theoretisch beliebig geteilt und wieder zusammengefügt werden. In der Praxis ist es jedoch sehr unhandlich, von meinem 1-Kilo Barren zwei Gramm abzukratzen um meinen Wochenendeinkauf zu bezahlen. Ein auf niedrige Grammbeträge lautender Goldstellar würde dieses Problem elegant lösen.
Da die Gateways auf Vertrauen basieren und gerade Gold ein sensibles Thema ist, werden sich voraussichtlich nur die bekanntesten Namen in der Edelmetallwelt als weithin akzeptierte Gateways eignen. Da es sich bei diesen um private Einrichtungen handelt, können sie zudem regelmäßig von Wirtschaftsprüfern geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie genügend Gold halten, um alle auf dem Stellarnetzwerk ausgegebene Forderungen zu bedienen. Dies unterscheidet sie z.B. von der Federal Reserve in den USA, die sich standhaft weigert, ihre angeblichen Goldreserven auditieren zu lassen.
Alles in allem können auf Bitcoin basierende Technologien in Zukunft eine marktwirtschaftlich organisierte Möglichkeit zur leichten und weltweiten Verwendung von Gold darstellen. Bereits aus diesem Grund sollten Goldinvestoren die Entwicklung im Umfeld von Kryptowährungen verfolgen.
Der Autor schreibt regelmäßig für die Yacuna Ltd., der Betreiberin des Sofortshops Yacuna-Direct.com, wo Kryptowährung gegen Sofortüberweisung ohne Registrierung erworben werden kann. Er kann unter Benjamin@yacuna.com erreicht werden.
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3 Kommentare
Gerade lese ich die Ergebnisse britischer Forscher: Männer sind Idioten.
Gibt es bereits Praxisbeispiele die Verwicklungen von Gold/Edelmetallen und Kryptos aufgeigen?
Der Artikel von Herrn Last ist nun schon fast zwei Jahre alt (12.12.2014 = TNLL), aber ich habe ihn heute erst gelesen. ,Gelandet' bin ich hier, weil der Vortrag von Herrn Boehringer vom 19.07.2016 gerade auf Youtube angehört wird. Das zur Vorgeschichte.
Komme ich zum Kern: Es ist sehr interessant, über eine ,andere' Blockchain eine eigene Währung zu erzeugen - denke gerade an Regionalgeld - bzw. über Gateways Gold ,zu teilen'.
Persönlich verwende ich seit Juli 2012 Bitcoin für Minispenden statt Flattr oder Paypal etc.
Zum Voting/Noten vergeben: Grundsätzlich gebe ich nur vier Punkte (also keine Eins), genauso wie ich ,keine Sechsen' vergebe...
Viele Grüße und weiteren Erfolg und interessante Artikel!
Gerd Taddicken - Nordenham
2016-10-02 (TPJB), gegen 18:31 h
a) Klarname b) Mailadresse mit ,Bitcoin...' c) Note 4 von 5. d) URL s.u.
URL: http://www.goldseitenblog.com/benjamin_last/index.php/2014/12/12/gold-und-kryptocoins-eine-natuerliche-sy#more1208
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