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Achtung! Vorsicht! Jörg Asmussen soll Chef-Volkswirt der EZB werden!
von Heiko Schrang 12.09.11 18:10:43
„Eigentlich ist es gut, dass die Menschen unser Banken- und Wirtschaftssystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“ (Henry Ford)
Die Meldung, dass Jörg Asmussen neuer EZB Chef-Volkswirt werden soll, fand ich so ungeheuerlich, dass ich mich veranlasst sah, einen Sonder-Newsletter zu schreiben, der von meiner sonst gängigen 14-tägigen Newsletter-Versandpraxis abweicht.
Die deutsche Regierung hat Jörg Asmussen (SPD) als neuen Chef-Volkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) nominiert, nachdem Jürgen Stark von dieser Position überraschend am Freitag zurückgetreten ist. Laut Finanzminister Wolfgang Schäuble ist Asmussen als Krisenmanager erprobt. Laut Schäuble sind die Qualitäten Asmussens eine Bereicherung für „jeden, der ihn bekommt und für jeden, der ihn abgeben muss, ist es auch ein Verlust“.
Mit anderen Worten, Jörg Asmussen ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Finanzen, anders ist es nicht zu erklären, dass die deutsche Regierung hinter ihm steht. Da unsere Regierung mittlerweile bilanziertes Tricksen und Täuschen der Großbanken duldet und im Bilanzrecht sogar die Möglichkeiten geschaffen hat, dass die Banken Abschreibungen in so genannte Bad-Banks auslagern können, dürfte keinen verwundern, warum gerade Jörg Asmussen „der Mann der Stunde“ sein soll.
Als Jörg Asmussen noch Staatssekretär im Bundesfinanzministerium war, saß er parallel im Aufsichtsrat der IKB unmittelbar am „Zockertisch“. Da er gleichzeitig Mitglied im Verwaltungsrat der Bundesaufsichtsbehörde BaFin war, musste er sich selbst auf die Finger schauen. Außerdem warb er als Lobbyist bei True Sale für Verbriefungsgeschäfte, quasi bei sich selbst, denn er saß ja im Finanzministerium. Als die Finanzblase letztendlich platzte half Asmussen sehr engagiert, das Rettungsgeld des Staates (also unsere Steuergelder) an die Banken zu verteilen, als Mitglied im Lenkungsausschuss der Rettungsbehörde SoFFin.
Es scheint mittlerweile gängige Praxis zu sein, dass die Mitverursacher der Finanzkrise jetzt die Berater aus der Finanzkrise sein sollen. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht.
Der frühere Weltbank-Vizedirektor, Caio Koch-Weser, beispielsweise, arbeitete als Staatssekretär im Finanzministerium und war dort zuständig für die Kontrolle der Banken. Heute ist er im erweiterten Vorstand der Deutschen Bank tätig.
„Fast alles Menschen stolpern irgendwann einmal in ihrem Leben über die Wahrheit. Die meisten springen schnell wieder auf, klopfen sich den Staub ab und eilen ihren Geschäften nach, als ob nicht geschehen ist.“ (Winston Churchill)
Ihr
Heiko Schrang
Weiterführende Fakten zu diesem Thema finden Sie unter:
http://www.macht-steuert-wissen.de/blog.php
P.S.: Ich erhebe keinen Anspruch auf Absolutheit für den Inhalt, da er lediglich meine subjektive Betrachtungsweise wiedergibt und jeder sich seinen Teil daraus herausziehen kann, um dies mit seinem Weltbild abzugleichen. Weitere Anregungen auch in unserem Newsletterarchiv unter www.macht-steuert-wissen.de
Über den Autor:
Heiko Schrang ist Autor des Newsletters, der mittlerweile weltweit Beachtung findet. Regelmäßig beleuchtet der Autor die Themen Inflation und Staatsbankrott und berichtet über Sachwertanlagen wie 1A-Immobilien als Kapitalanlagen. Außerdem ist er Redakteur bei dem renommierten Börsen-Onlinedienst Wallstreet-Online. Seit 2005 hält Heiko Schrang zudem Vorträge zu den Themen Inflation, Gold und Finanzkrisen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.macht-steuert-wissen.de
9 Kommentare
Wenn Asmussen als EZB-Chefvolkswirt dann die ersten Lohn- und Preisstopps verkündet und dann noch ein Tempolimit für alle deutschen Autobahnen eingeführt wird, wissen wir, dass der EUR bald abschmiert... mehr fällt mir zu dieser Lachnummer nicht mehr ein.
bitte melden Sie sich!!!
Sie wurden zum Gärtner berufen!
Liebe Bürger Deutschlands,
wenn Sie wählen, wählen Sie unbequem!
Wählen Sie niemanden, der Ihnen alten Wein in neuen Schläuchen serviert! Wählen Sie, um ein Zeichen zu setzen!
Denn wenn Wahlen etwas ändern würdern, wären sie längst verboten!
Es darf herzlich gelacht werden!
Wenn überhaupt ein Retter, dann der des Bankensystems vor den Bürgern.
Asmussen besitzt bezeichnenderweise ein SPD-Parteibuch und zog als "Spinne im Netz" (O-Ton eines dereinst als Referent im Bundestag beschäftigten Bekannten) die Fäden hinter dem beschränkten Finanzhasardeur Steinbrück, der mit frischer Macher-Lackierung a la Weltstaatsmann Smitt aktuell gerade als "SPD"-Kanzlerkandidat recycelt wird.
Asmussens steile Karriere begann recht unerwartet unter Eichel, nachdem Lafontaines ex-Finanzstaatssekretär Flassbeck dem Laufbahnbeamten Asmussen noch die Beurteilung "nur durchschnittlich befähigt, zur Verwendung für höhere Aufgaben ungeeignet" in seine Kaderakte geschrieben hatte.
Asmussens Karrieresprung setze ein, nachdem er bei Eichel für den Aufstieg des mittlerweile gegangenen BuBa-Präsidenten Axel Weber als Nachfolger von Welteke antichambrierte.
Seither schreitet Asmussen wie von unsichtbarer Hand gelenkt immer weiter voran, woran auch der plötzliche Sturz Webers nichts änderte.
Durchaus untypisch befleißigte sich Schäuble gleich nach seiner Ernennung zum Finanzminister nach Bildung der Merkel-Westerwelle Koalition im September 2009 in einer Presseerklärung mit warmen Worten, die noch aus großkoalitionären Zeiten stammende Steinbrück-Altlast Asmussen zu übernehmen.
Und das, obwohl zu diesem Zeitpunkt die von Ihnen im Beitrag geschilderten Verstrickungen des damals erst 43-jährigen Asmussen schon öffentlich bekannt waren.
Schäuble interessierte das nicht, er sah offenbar auch keine Interessenkonflikte (aber die sah und sieht er ja auch nicht bei Geldkoffern).
Jetzt schiebt der Merkels Gollum Asmussen den Posten des Chefvolkswirtes der EZB zu.
Das Pendant zu Asmussen ist der aktuelle Bundesbankpräsident (Präsident ist hier in "" zu setzen) Jens Weidmann (gleich Asmussen Dipl.-Volkswirt), bei dem sich nicht nur Fachleute fragen, welche Referenzen diesen
farblosen RCDS-Sprecherverschnitt einer bayrischen Provinzuni eigentlich für die Führung der Bundesbank befähigen sollen.
Auch Weidmann wurde von Schäuble auf die Bühne gerollt.
Der juristische Pfeiler dieses Triumvirats der Abwracker ist zweifellos Merkels Urteilslieferant Vosskuhle, Präsident des sog. Bundesverfassungsgerichtes.
Vielleicht geben ja die Logenausweise Aufschluß über die Hintergründe der Karrieren der Asmussens, Weidmanns und Vosskuhles.
"Honi soit qui mal y pense" -
Wenn demnächst Draghi, der als "Experte" von Goldman Sachs die Griechen beim Betrug hin zum Eurobeitritt "erfolgreich" beraten hat, als EZB-Obergauner antritt und sein Vize Constancio aus dem finanzwirtschaftlich besonders erfolgreichem Portugal installiert ist, warum sollte nicht der anrüchige Asmussen dabei sein?
Die "bad bank" EZB bekommt genau das Pack an die Spitze, die sie verdient.
Wir vielleicht auch, weil wir viel zu lange zugesehen haben, wie korrupte Politiker im Verbund mit gierigen Bankstern das Weltwirtschaftssystem vor die Wand gefahren haben.
Nein, so Jemand ist auch gar nicht erwünscht.
Die gesamte Führungsriege, samt Bankerelite besteht doch nur noch aus regelrechten Mafiamitgliedern.
Eiskalt und abgebrüht, müssen die Leute sein, denn sonst kämen sie nicht so hoch hinaus.
Je schlechter der Mensch, desto höher der Posten.
Ich kann Menschen nicht verstehen, die sich hinstellen, und Fähnchen schwenken und den Politikern zujubeln. Wie dumm muss man sein?
Preisfrage: Wer war seinerzeit der Ober-Experte und Berater in unserem Dumpfbacken-Finanzministerium?
Zusatzfrage: Mit welchen Personen lässt sich ein verlogenes Betrugssystem am längsten aufrechterhalten?
Letzte Frage: Wer ist eigentlich der Dumme? Derjenige, der ein Ausplünderungssystem betreibt, oder derjenige, der sich seit zig Jahren so was gefallen lässt?
Und zuvor schon konnten Lehman und die Private Equity-Heuschrecken ihr Glück gar nicht fassen, als Hr. Asmussen und seine Riege - für die US-Boys völlig überraschend und im Wortsinne über Nacht geschehen, die Telefone sollen tagelang nicht zur Ruhe gekommen sein - die Steuern auf Veräusserungsgewinne von Unternehmen abgeschafft hatten. War das eine Freude: auf Kredit im Schweinsgalopp eine wilde Einkaufstour beginnen, den Laden ausplündern und nach kürzester Zeit steuerfrei an die nächste Heuschrecke verklopfen, die das gleiche Spiel von Neuem begann.
Den wenigsten ist bekannt, wie gefährlich der Asmussen wirklich war bzw. ist. Im Finanzministerium galt der damals gerade aus dem Voodoo-System der angesächsischen "Wirtschaftswissenschaften" zurückgehrte Jungspund Asmussen als der einzige, der schon genauer wusste, wie "die" da drüben über dem großen Teich das so machen mit ihren wundersamen, legendenumrankten Verbriefungsmärkten,außerbörslichen Derivateschiebereien etc., mit denen man den langweiligen deutschen Kapitalmärkten mit ihrem unzeitgemäßen Sicherheitswahn mal so richtig Zunder geben wollte. Und als Sozi der verschnarchten Deutschland-AG mal Zeigen, wo der neoliberale Hammer wirklich hängt, weil man ja den vollen Durchblick hat. Der Genosse als finanzsmarter Überflieger und Schöpfer von hinter Buchstabensuppen getarnten Zeitbomben in der Form von Bad Banks, für deren Verbindlichkeiten ganze Generationen aufzukommen haben werden. Allein schon die bloße Vorstellung, dass Asmussen nun bei der EZB einem Draghi oder irgend einem anderen Vertreter der mediterranen Nehmerländer ernsthaft Widerstand entgegensetzen könnte, muss ins Reich der Träume verbannt werden.