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Griechenland - Chancenlos

von Jan Kneist E-Mail 18.06.12 13:29:22

Schon jetzt ist absehbar, daß der Jubel über den Wahlausgang in Griechenland vergeblich und nur kurz anhaltend sein kann! Was hat sich an der Wirtschaftskatastrophe und am ausufernden Handelsdefizit geändert? Nichts.

Wenn man das Ergebnis nüchtern analysiert, dann kann man zu dem Schluß kommen, daß die Griechen schlicht und einfach strategisch gewählt haben. Es hätte für sie den meisten Sinn gemacht, Syriza zu wählen, denn die greifen die Stimmung der Masse am besten auf. Was wäre aber die Folge gewesen? Bliebe Syriza bei ihrem Programm, dann würde Griechenland keine weiteren Hilfszahlungen bekommen und wäre binnen weniger Wochen bankrott und es hätte die Drachme wieder. Das wußten auch die Wähler. Und sie wissen genauso, daß Nea Dimokratia nicht in der Lage sein wird, die Sparmaßnahmen durchzuziehen, auch wenn ND das jetzt behauptet. Einzig der Glauben daran wurde im Westen bestärkt. Keine Partei kann mit dem Euro diese Maßnahmen durchdrücken, ohne innerhalb kürzester Zeit jede Unterstützung im Volk zu verlieren.

Also gibt es für mich nur eine Erklärung: Zeit kaufen. Die Griechen gaukeln dem Westen vor, durch die Wahl von Nea Dimokratia das Spardiktat anzuerkennen, wenngleich sie nur mehr Zeit wollen, um sich einigermaßen geordnet auf die Drachme vorzubereiten und ihre Euro-Konten zu räumen. Die Kapitalflucht wird unvermindert anhalten und die Sollsalden der Griechen werden bis zum unvermeidlichen Reset nur höher ausfallen und die Verluste Deutschlands werden weiter auflaufen und die Fallhöhe vergrößern. Letztendlich führt am vollumfänglichen Eingreifen der EZB kein Weg mehr vorbei, denn über Neuverschuldung ist diesem Chaos nicht mehr beizukommen.

10 Kommentare

Kommentar from: Rakang Siang [Besucher] E-Mail
alles hat ein Ende, ...

nur die Kriese hat unendlich viele und kommt in bewährter Salamitechnik, auch unter Röslers Frosch bekannt.

Ich weise hier in Abwandlung auf den uralten indische Text der Bhagavad Gita hin: auf lange Sicht sind wir alle Pleite und tot.
18.06.12 @ 15:42
Kommentar from: Jürgen Kremser [Besucher]
18.06.2012

Alle sprechen über die Frage Griechenlands und des Euro als einer Frage des freien Willens, d. h. ob man dieses oder jenes noch entscheiden oder ändern könne. Dabei handelt es sich schon längst um eine deterministische Entscheidung (Sachzwang): Also das Ende kommt unweigerlich wegen der e-Funktion und dem verantwortungslosen Umgang unserer Politiker mit Staatsgeldern, durch die die Bevölkerung vorsätzlich in die Staatsschulden getrieben wurde. Unentschieden ist nur noch wie der Ablauf der Beraubung sich im einzelnen gestaltet und wen es wie trifft.

Es kommt häufig vor, daß die Menschen die Zukunft als indeterminiert ansehen, also ihrem freien Willen unterliegend ansehen, obwohl die Entscheidung tatsächlich schon längst determiniert ist.

Beispiel: Seeschlacht von Salamis (Herodot, Buch 8, Kapitel 81) 480 v. Chr. Während die griechischen Feldherren (Eurybiades (Sparta), Themistokles (Athen), Adeimantos (Korinth)) immer noch darüber stritten, ob es sinnvoll sei, die Schlacht zu führen, diese also noch für indeterminiert hielten, traf Aristeides aus Aigina (= Aristides der Gerechte) ein und eröffnete dem Kriegsrat, daß sie die Schlacht führen müßten, weil der Perserkönig Xerxes den Sund von Salamis schon abgesperrt hätte, so daß die Griechen nolens volens die Schlacht führen mußten.
18.06.12 @ 16:22
Kommentar from: Mick Mongol [Besucher]
Lieber Rakang Siang, nur weil die Bhagavadgita alt ist, muss sie noch nicht richtig sein. Wer nicht die Krise und das Chaos will, sondern die Ordnung, der geht nicht pleite. Er ruht im Zentrum des Kosmos und wird ewig leben, nicht aber die Bhagavadgita.
18.06.12 @ 17:00
Kommentar from: Duderich [Besucher]
Nun, selbst wenn dem so wäre, wie oben beschrieben: Könnte man den Griechen deshalb einen Vorwurf machen?
Diese Menschen kämpfen um das ökonomische Überleben. Die Mittel die nach Griechenland fließen, dienen der Befriedigung von Gläubigerinteressen, während das Gesundheitssystem, öffentliche Leistung und Daseinsfürsorge zusammenbrechen.
Das Spardiktat der Geberländer beschleunigt lediglich den ökonomischen Absturz.
Die Reichen bringen ihr Vermögen unbehelligt ins Ausland und die mittellose Bevölkerung wird in Beugehaft genommen.

Übrigens: Kann mir bitte mal Jemand erklären, wieso Spanien 100.000.000.000€ erhalten, - ohne dass diese Mittel - wie in Griechenland - an Bedingungen geknüpft werden?

Grüße, Duderich


Ich mache den Leuten keinen Vorwurf, habe ja selber geschrieben, daß sie rational entschieden haben. Das grundlegende Problem der Währungsunion ist der Moral Hazzard, also der Mißbrauch anderer, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Es ist daher absolut zwingend, daß jedes Land sein eigenes Geld hat. Wer etwas anderes vorschlägt, hat entweder keine Ahnung oder er will die Opfer des moralischen Risikos absichtlich ausbluten. Ich sehe keinen Grund, mit meinem Geld Griechendland oder andere Länder zu subventionieren. JK

18.06.12 @ 18:29
Kommentar from: Henning Beinsen [Besucher]
"Geld regiert die Welt!" Ist sicherlich den meisten Zeitgenossen bekannt. Doch wer beachtet diesen Erfahrungssatz in den vielen Klein-und Grosspolitischen Entwicklungen?
Die Masse wird immer, bes. in sog. Friedenszeiten, abgelenkt/beschäftigt durch 'Brot und Spiele'!! Vor Aufrichtung einer Diktatur gab es immer eine entartete Demokratie (= Ochlokratie= Pöbelherrschaft). Daher werden auch diesmal die wachsamsten Demokraten den Niedergang und Wechsel zur Diktatur nicht aufhalten können, da die Masse berauscht dahintaumelt.
Außerdem: dieses Szenario mit weltweiter Auswirkung wurde schon in der Bibel von Gott vorhergesagt. Diese EU-Vereinigung gegen alle historischen Erfahrungen wird kommen unter Anwendung der Geldmacht und Chiptechnologie zur Aufrichtung einer totalen Kontrolle, weil Gott anschliessend diese teuflisch inspirierte Macht in Sein schonungsloses Gericht bringen wird. Besonders hart wird es über die christuslose Christenheit kommen und insgesamt sieben dauern. Nachzulesen in Offenbarung 13,17,18 und 19. Dazu wird u.a. das Bargeld abgeschafft und der implantable Chip "eingeführt". Dann ist Schluß mit lustig!!!
Daher: Suche JESUS und Sein LIcht, alles andere hilft dir nicht!!!


Was passiert, ist nicht determiniert. Es hängt von unseren Handlungen ab. Ein Naturgesetz ist es aber, daß etwas wächst, reift und stirbt und dann etwas neues kommt. In diesem Zyklus ist das westliche Wirtschaftssystem weit fortgeschritten. Man muß für diese Erkenntnis nicht unbedingt religiöse Texte bemühen. JK
19.06.12 @ 01:19
Kommentar from: Josef Plank [Besucher]
Griechenland könnte von vorn bzw. neu anfangen, wenn es alle Verbindlichkeiten (Schulden), die die alten Selbstbediener eingegangen sind um sich und die "INVESTOREN" (Banken), vor allem Goldman-Sachs, zu bereichern, für NULL & NICHTIG erklärt!
Ein ausgeglichener Haushalt, der von ZINSZAHLUNGEN und TILGUNG befreit ist wäre möglich.
Aber vor diesem radikalen Schritt, der die einzige wirkliche Lösung darstellt, haben alle Angst, weil dann das SPIEL mit den Staatsanleihen nicht nur für Griechenland sondern auch für viele Andere vorbei wäre ....
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STERN Heft 26 Jahrgang 2011 vom 22.06.2011
INTERVIEW mit Liana Kanelli

"Wenn wir streiken, opfern wir uns"

Wut allenthalben: Die Griechen sind zornig über die arroganten Deutschen, die Deutschen über die undankbaren Griechen. Ein Streitgespräch mit der radikalen, aber populären Athener Politikerin Liana Kanelli über die Krise Europas, Steuern und Verzicht

?:Frau Kanelli, Sie gelten in Griechenland als Volkes Stimme.

Sie sprechen vielen aus dem Herzen. Wir möchten Sie mit den Sorgen der Deutschen konfrontieren. Die würden gern wissen: Wann kriegen wir unser Geld zurück?




Liana Kanelli, 57, sitzt als Parteilose für die Kommunistische Partei im griechischen Parlament.

Sie gilt selbst ihren Gegnern als glaubwürdig und unbestechlich. Die Juristin hat einst als Journalistin gearbeitet

Wir verkaufen unsere Seele nicht. Ihr könnt alles haben, aber nicht unsere Seele






Bitte keine Vollzitate. Wenn Sie einen Link haben, kann ich den noch einbauen. JK
19.06.12 @ 11:22
Kommentar from: etcpp [Besucher]
Bis dato habe ich zwischen Griechen und griechischer Politik unterschieden, und die Griechen hatten mein Mitgefühl. Nach dieser Wahl, mit der die Griechen die Möglichkeit hatten, zumindest einen Teil ihres Problems zu lösen, nämlich ihre verkrustet-korrupte Polit-Liga loszuwerden, und diese Chance nicht wahrgenommen haben, mache ich keinen Unterschied mehr. Die Griechen haben die Politiker, die sie wollen und damit für mich auch die Situation, die sie wollen. Und ich bin wahrlich kein Linker.




Jedes Volk wählt seine Politiker selber. Es ist unglaubwürdig, wenn die Griechen die ganze Zeit über die Korruption ihrer Parteien jammern und dann doch bei dem Gaunerstück gerne mitmachen. Bei uns ist es ganz genauso. Alle schimpfen über die Blockparteien im Bundestag und was passiert am Wahlabend? Es findet nur eine bedeutungslose Verschiebung innerhalb der Wählerstimmen statt... Dann ändert sich nichts und das Gejammer geht von vorne los. JK
19.06.12 @ 15:27
Kommentar from: Bert [Besucher]
@Duderich

Antwort:
Weil Griechenland im Gegensatz zu Spanien massenhaft unerschlossene Erdölvorkommen besitzt (NW von Zypern), um die Schulden zurückzuzahlen (Strategische Lieferantenbindung nennt man Das.). Die Waffenkäufe die sie mit den EU-Geldern machen, sind für den möglichen Stellvertreterkrieg mit der Türkei gedacht, die wollen auch an das Erdöl ran.

Von wegen Friedensprojekt EU und mit ihr werde alles Frieden, Freude, Eierkuchen. Arbeitslosenrate 30%, Hunger, Armut, Tod, mitten in der modernen EU. Merkel und Konsorten gehen über Leichen.
19.06.12 @ 20:32
Kommentar from: NEARCO [Besucher]
Mit der Bildung der neuen Regierung in GR hat man die Böcke zu Gärtnern gemacht. Das kann nicht gut gehen!

Die Hauptprobleme, die Griechenland hat sind:

1. Korruption
2. Überschuldung
3. die falsche Währung
4. kein Wirtschaftsmodell
5. Kapitalflucht

Alle fünf sind unlösbar, zumindest mittelfristig. Ein Fass ohne Boden, unser Messogiorno.


Korrekt. JK
21.06.12 @ 15:17
Kommentar from: Marie van Platen [Besucher]
Die griechische Euro-Odyssee hat ja zum Glück bald ein Ende, es wird auch allerhöchste Zeit. Die Zeit läuft schon: Checken Sie jetzt Ihre Euro-Banknoten, bevor Sie auf “faulen griechischen Äpfeln” sitzen bleiben. Denn griechische Euro-Scheine dürften bald wertlos werden ... Details: http://www.leichtwielicht.de/warnung-griechische-euro-scheine-bald-ungueltig.



Bitte keine Links anbringen. Ich wäre auch bei den Buchstaben auf den Banknoten vorsichtig. In Griechenland kommen massenhaft druckfrische Xer aus den Automaten. JK
23.07.12 @ 21:03

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