Jan Kneist

Verfolgt man in den letzten Tagen und Wochen die Systemmedien, dann nimmt man ein steigerndes Maß an Unmut aus dem Ausland gegenüber der Haltung der Bundesregierung und Bundesbank zur „Eurorettung“ wahr, denn wir nähern uns dem Kulminationspunkt. Einigermaßen glaubwürdig im Eintreten für bestehende Regeln ist dabei nur die Bundesbank. Merkel und ihre Lakaien und die „Opposition“ der Nationalen Front betreiben Vernebelungstaktik. Selbstverständlich ist die Einheitspartei (abgesehen von einigen wirklichen Volksvertretern) im Bundestag für die Eurorettung um jeden Preis, und jeder Verrat am eigenen Volk wird dafür mit mehr oder weniger großer Freude begangen.

Man hat nur das geeignetste Werkzeug zu finden, das seine Plünderungsabsicht nicht sofort offenbart und den Bürger auf die Straße treibt. Man versuchte es erst mit Gejammer und der Tränendrüse, daß doch das schöne Europa zerbräche, wenn wir nicht mehr zahlten und Solidarität übten. Es sei „alternativlos“. Dieses „schöne Europa“, bestehend aus nichtsnutzigen und sich die Taschen füllenden Beamten-Parasiten und Regulierungswahnsinnigen, ist für die Masse der Leute längst keine Verlockung mehr. Also werden weitere Teufel an die Wand gemalt, um den Widerstand zu brechen. Die SPD („Wer hat uns verraten, Sozialdemokraten!“) behauptet, wir hätten eh schon Eurobonds und unsere Haftung läge bei einer Billion Euro, also könnte die Haftung für die Anleihen auch vergemeinschaftet werden, ist sowieso zu spät, daran noch etwas zu ändern. Eine interessante Logik. Anstatt sich dem Wildwuchs von Anfang an entgegen zu stellen, wartet man, bis die Karre unrettbar im Dreck steckt. Widerstand von dieser ehemaligen Partei der Arbeiter war nie zu erwarten. Hoffentlich begreift der Wahlbürger, daß die Roten noch schlimmere Feinde der arbeitenden Menschen sind und von Freiheit und Selbstbestimmung noch weiter entfernt sind als die Schwarzen. Doch auch diese Argumentation will trotz aller medialer Berieselung der Systemmedien in der Manier der „Aktuellen Kamera“ nicht fruchten. Also muß man kreativer werden, um letztendlich das Gleiche zu erreichen, es aber so lange wie möglich verschleiern.

Man sprach von einer Banklizenz für den ESM und ein großes Trara entstand, wo doch der ESM überhaupt keine Banklizenz braucht. Er soll als zwischengeschaltetes Vehikel zur Volksverdummung dienen, das die Staaten unter Umgehung der EZB finanziert. Man muß sehr einfältig sein, das nicht zu begreifen. Der ESM kauft mit seinen Einlagen bzw. den von den Staaten garantierten Ausleihungen Staatsanleihen der PIIGS auf, hinterlegt die bei der EZB als Sicherheit für neues Zentralbankgeld und kauft dafür weitere Anleihen. Das kann endlos so weitergehen, zumindest solange, wie die EZB die Anleihen als Sicherheiten nimmt, hoch bewertet und neues Geld ausgibt. Da davon auszugehen ist, daß kaum jemand ESM-Anleihen kauft, wird allein der EZB die Staats-Finanzierungsrolle zufallen. Also wundersame Geldvermehrung bis zur Wertlosigkeit. Vom moralischen Risiko ganz abgesehen. Denn wenn Staatsausgaben einfach durch Gelddrucken (Ankauf durch EZB oder ESM) finanziert werden, wozu soll man dann noch arbeiten und Steuern abliefern? Ist doch so viel bequemer!

Indes, so weit sind wir noch nicht und das macht die Sache vertrackt. Der Plan ist grandios, dummerweise aber sind die Euro-Staaten noch keine Diktaturen nach Wunsch von Schäuble, Juncker und anderen. Das Bundesverfassungsgericht ist am 12. September für eine Überraschung gut. Es hatte in den letzten Urteilen Grenzen gezogen und um jetzt nicht selber völlig unglaubwürdig zu werden, muß es den ESM in seiner vorgeschlagenen Form ablehnen. Die Argumente sind erdrückend, hohe Parteimitglieder der Regierung (z.B. Kampeter, CDU) werden der Lüge bei den Haftungsobergrenzen eindeutig überführt. Und sämtliche Warnungen der kritischen Professoren haben sich in der Realität manifestiert oder stehen kurz davor. Jetzt noch den ESM durchzuwinken, dürfte dem Gericht schwer fallen, trotz seiner eindeutigen links ausgerichteten und pro eu-ropäischen Färbung. Wird also eine Volksabstimmung notwendig, dann vergehen mindestens weitere Monate, bis der ESM einsatzbereit ist, ganz zu schweigen von möglichen Hindernissen in anderen Euro-Ländern (z.B. Finnland, Niederlande). Außerdem wäre der politische Widerstand in den Zahlerländern kaum berechenbar und schon heute zeichnet sich erheblicher Unwillen ab. Warum sollen wir Geld ins schwarze Loch ESM werfen und damit den Lebenswandel der Südländer unterstützten, während unsere Straßen und Schulen verrotten? Ich vermute also, daß der ESM in der beabsichtigten Form gar nicht kommen wird. Bis zum Urteil des Verfassungsgerichts können noch die restlichen Mittel des EFSF verbraucht werden und danach… ?

Danach wird sich die deutsche politische Kaste entweder so desavouiert sein, daß Deutschland den Euro verläßt oder die EZB wird zum direkten Staatsfinanzierer und leitet die Hyperinflation ein. Im ersten Falle würde wochenlanges Chaos ausbrechen (jetzt darf man in dem Falle die Bundeswehr im Inneren einsetzen) und der Rest-Euro gegenüber dem Dollar drastisch abwerten. Eine weitere Verschnaufpause für die bankrotten USA. Die neue Mark würde aufwerten und die deutschen Verluste aus dem Euro wären nicht mehr zu verschleiern. Eine Vermögensabgabe würde kommen oder andere Maßnahmen, um den wahnsinnigen Kapitalbedarf zu decken. Besonders die Roten laufen sich schon warm, die Bürger weiter zu plündern für Verluste, die SIE ganz maßgeblich mit verschuldet haben!

Die Bürger werden einen Teil ihrer Einlagen verlieren und der erwartete Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität führt zur Rezession. Aber das kranke Euro-Experiment ist beendet und die zu schulternden Lasten werden hier aufgebracht und das Geld bleibt hier- ähnlich wie beim Solidarpakt oder bei der Währungsreform 1948. Der zweite Fall ist zum Teil schon eingetreten über die Anleihekäufe der EZB und zuletzt mit weiteren 4 Mrd. € ELA Krediten an Griechenland zur Vermeidung des unmittelbar bevorstehenden Bankrotts. Gerade in den letzten Tagen kamen verstärkt Meldungen über erhöhten Kapitalbedarf in Griechenland, der vorerst nur über ELA (Fiat-Geld drucken) geschaffen wird. Man hat sich unter Bruch der bestehenden Verträge längst insgeheim geeinigt, daß die EZB, so wie es Draghi kürzlich formulierte, alles tun wird, um den Euro zu erhalten. Im Ergebnis dessen wäre wieder Zeit gewonnen und der Euro könnte zum Dollar sogar ansteigen, da sich jetzt zwei gleichwertige und vor nichts zurückschreckende Bankrotteure gegenüberstünden. Die Bürger der Eurostaaten würden den Braten riechen und verstärkt in Realgüter flüchten, das allgemeine Preisniveau würdr steigten, Zweitrundeneffekte begännen und die Inflation käme richtig ins Laufen. Sparer, Staatsgläubiger, Transferempfänger erhalten nur noch entwertetes Geld und die Masse der Menschen verarmt, die Nachfrage und die Kalkulationsgrundlagen der Wirtschaft erodieren. Letztendlich käme es vermutlich auch zum Zerfall des Euros und alle Länder begännen wieder bei null. Der Super-Gau. Und daß er kommen wird, ist zu 100% sicher. Es wird interessant werden, wie die Politik diese Stagflation zu bremsen versuchen wird. Sie müssen den Geldüberhang abschöpfen, also wie zu Zeiten des 2. Weltkrieges Preis- und Mietobergrenzen festlegen, den „Wohlhabenden“ über Zwangsanleihen Geld abpressen, Steuern erhöhen…., also die ganze Palette der Folterinstrumente, die dennoch Totalbankrott und Währungsreform nicht aufhalten. Bald wird es auch Zinsobergrenzen für Staatsanleihen geben, also offene Staatsfinanzierung über die Notenpresse, eine weitere gute Idee von Draghi, dem Drachen von Goldman Sachs. Wer als normaler Bürger nicht verarmen will, dem bleibt nur die Abstimmung mit den Füßen, also der Weg zum Münzhändler und für die, die Flagge zeigen, der Weg zur Anti-Euro-Demo!