GoldSeiten Blogs
« Update Ukraine – CrashgefahrEurodämmerung »

Wann kommt der Tsunami bei Gold und Silber ?!

von Jan Kneist E-Mail 03.02.15 10:25:10

Einige Kommentatoren wiesen auf die hohen Shorts der Commericals beim Gold und Silber hin und daß hier großes Ungemach drohe.

Laut gerade erschienenem Midas Brief sind es bei Silber im Moment 61.593 Kontrakte short und bei Gold sogar gut 206.000! Vor der letzten großen Abwärtswelle im Juli 2014 waren es beim Silber 58.696 Kontrakte. Dem Einbruch auf unter 15$ folgte ein Abbau der Shorts auf -12.408 Kontrakte. Aktuell sind wir bei gut 17,50 $, also immer noch im Bereich eines anomal niedrigen Silberpreises und haben schon wieder die eben erwähnten 61.593 Short-Kontrakte erreicht und beim Gold 206.160! Also gut 2,5 $ Anstieg beim Silber und 120 $ beim Gold vom Tief aus haben uns zu neuen Extremen bei den Shorts gebracht! Was läßt diese Verrücktheit jetzt erwarten?

Folgendes vorher noch zur Überlegung: Longs und Shorts gleichen sich per Definition aus. Wenn also Bullion-Banken die Shorts als Gegenpartei nehmen (müssen) oder selber welche in den Markt drücken, ist immer jemand auf der Long-Seite da. Die Kleinanleger spielen schon seit Monaten bei den Commercials keine Rolle mehr. Diese Longs sind fast identisch mit den Shorts der Commercials.

Wir sind jetzt mit der Tatsache konfrontiert, daß eine läppische Erholung bei Gold und Silber zu neuen Extremen bei den Shorts geführt hat. Vor Jahren hatte ich in einem Blog geschrieben, daß genau dieser Zustand vor dem Knall eintreffen werde. Diese extremen Shorts bei gleichzeitiger kaum erfolgter Erholung besagen nur, daß jemand mit "tiefen Taschen", also FED-gestützte Bullion-Banken zu Tiefstpreise bereit waren, Shorts aufzumachen oder die Nachfrage nach Longs zu befriedigen. In einem normalen Markt hätte diese Nachfrage nach Longs zu deutlich höheren (Markt-)Preisen geführt. Aber in diesem Markt ist nichts normal und eine Partei schreibt Massen von Kontrakten zu niedrigen Kursen. Beim Silber z.B. wurde das letzte Hoch der Shorts vom Juli letzten Jahres bei einem Silberpreis von ca. 21 $ verzeichnet. Also, die Nachfrage nach Longs ist extrem hoch, das Angebot künstlich erhöht zur Bremsung des Anstiegs.

Man könnte jetzt vermuten, daß diesen extremen Shorts ein erneuter Einbruch folgen muß und in "normalen" Zeiten wäre das zu erwarten. Aber: "Dieses Mal ist alles anders" ? Wie oft wurde der Satz schon gesprochen und man hoffte, daß sich die Metalle endlich aus den Gaunerhänden der Zentral- und Bullionbanken befreiten, doch es passierte bisher nicht. Warum könnte es dieses Mal wirklich passieren? Wenn wir die Zeitpunkte der letzten extremen Hochs bei den Commercials ansehen, dann war das im September 2012 und im besagten Juli 2014.

Was war damals anders (unvollständige Aufzählung):

- der Franken war an den Euro gebunden und sorgte für künstliche Euronachfrage in Milliardenhöhe
- der Ukraine-Konflikt brodelte schon und MH17 war gerade abgestürzt, i.a. waren die Spannungen niedriger als heute und das Klima war trotz allem weniger vergiftet als heute
- Griechenland war genauso insolvent wie heute zeigte sich auf dem Papier EU-hörig. Mit der neuen Regierung weht ein anderer Wind, der den Euro als Ganzes zum Einsturz bringen kann und falls er doch noch etwas länger überlebt, dann werden auch die anderen PIGS Konzessionen verlangen
- Ein Anleihe-Ankaufprogramm der EZB, was eigentlich verboten ist, war unvorstellbar. Ab nächstem Monat geht es mit 60 Mrd. € los bis 1,14 Billionen NEUES Geld in Umlauf sind
- Die Weltwirtschaft sah wesentlich besser aus, als Indikatoren dafür lagen Kupfer und Baltic Dry um ca. 20% bzw. 35% höher. Wir werden also im Moment Zeugen eines Einbruchs der Weltwirtschaft
- der Ölpreis lag wesentlich höher, Ölfirmen verdienten und Fracking-Buden machten immerhin nur geringen Verluste. Heute drohen Anleihen über hunderte Milliarden $ auszufallen
- Handel zwischen BRICS-Staaten findet vermehrt in eigener Währung statt, der Petro-Dollar wird angegriffen
- die Spannungen in und zwischen den Staaten weltweit nehmen zu, von IS über den manipulativ niedrigen Ölpreis bis hin zu PEGIDA und anderen
- die Vermögenskonzentration beschleunigt sich weiter, d.h. reale Einkommen stagnieren oder sinken, während Vermögensblasen (Dow Jones, Dax) ohne jede Basis, außer Geldmengeninflation, weiter wachsen. Aufstände drohen.
- die Realzinsen waren höher als heute -> Bundesanleihen rentierten kürzlich erstmals unter null, US-Anleihen haben nie dagewesen niedrigen Renditen erreicht.
- China hat weitere ca. 2000 t Gold aus dem Westen aufgesogen, Russland kauft nach, Holland und Deutschland holen weitere erhebliche Tonnagen aus New York ab.

Großinvestoren sehen sich jetzt der Problematik ausgesetzt, in Bondmärkten investiert zu sein, bei denen Rendite und Risiko in keinem Verhältnis mehr stehen und die akut verlustgefährdet sind, in luftig überhöhten und absturzgefährdeten Aktienmärkten investiert zu sein oder in Immobilienmärkten bei weltweit einbrechender Konjunktur und Realentlohnung investiert zu sein. Oder in Fremdwährungen, von denen keine mehr solide ist. Oder in Gold, das manipulativ gedrückt ist und keinem Gegenpartei-Risiko (wenn man es physisch hat!) unterliegt.

In dem Zusammenhang muß ich nochmals auf die geopolitische Lage hinweisen, denn alles greift ineinander. Die USA und ihre NATO- und Uki-Vasallen betreiben weiter aggressive Eskalations-Politik in der Ukraine. Über den Ölpreis und diverse Sanktionen wird der Wirtschaftskrieg gegen Russland offen geführt und laufend verschärft. Der Konflikt schaukelt sich hoch. Das ist für mich ein untrügerisches Anzeigen, daß der militärisch-industrielle Komplex der USA und seine Banken-Hintermänner einen ernsthaften Konflikt lostreten wollen, um den wirtschaftlichen Zusammenbruch zu kaschieren bzw. den Konflikt als Grund zu mißbrauchen. In jedem meiner Blogs mit Bezug zur Ukraine habe ich geschrieben, daß ich leider keinen Friedenswillen im Westen erkenne und nichts Gutes erwarte und das hat sich bestätigt. Die demokratische Maske des Westens fällt jetzt mit seiner offenen Unterstützung eines in Teilen faschistischen Regimes in der Ukraine.

Die Frage ist jetzt außerdem, wieviel Gold zu verlieren die USA und London noch zu tolerieren bereit sind. Es wird nicht mehr viel sein und mit jedem Tag füllen sich die Depots in Asien und Rußland. Die russische und chinesische Eigenproduktion steht dem Markt nicht zur Verfügung und China absorbiert noch darüber hinaus, die HAUPTQUELLE der Goldnachfrage müssen also die Tresore der FED und LBMA sein. Bricht der Goldmarkt im Westen zusammen, wird Gold keine Obergrenze mehr haben.

Mein Fazit: Innerhalb weniger Wochen wird plötzlich ein Ereignis eintreten, das das Faß zum Überlaufen bringt und Gold und Silber hochkatapultiert. Beim Gold halte ich 1.700 bis 2.000 $ für möglich, Silber 35$ oder mehr. Innerhalb weniger Wochen. Wenn es die Banken überleben, bietet sich vielleicht jetzt die Jahrhundert-Chance für Shorts in Aktien und Longs in Edelmetallen, ungeachtet weiter wachsender Commercial-Shorts. Die Nähe dieses großen Knalls wird mit der Kriegsgefahr korrelieren.

3 Kommentare

Kommentar from: Reinhard [Besucher]
Alles sehr schlüssig und gut auf den Punkt gebracht. Hätte die Mehrheit der Investoren IHRE Einsicht, würde genau die den schwarzen Schwan ausmachen: sie flöhen aus den Scheinwerten in die echten, was diese rapide ansteigen ließe, was wiederum die Flucht von drüben nach hüben beschleunigte - somit auch das Einsturz-Szenario.
Ist es nun ein Segen oder Fluch, daß die meisten noch nicht so weit sind? Beim Erwachen wäre die Hölle los, wie der berühmte Ford-Aphorismus schon sagte: "Würden die Menschen das Finanzsystem verstehen..."
Einige erwarten den schwarzen Schwan wie den kommenden Erlöser - ich habe Angst davor wie vorm Leibhaftigen. Aber irgendwann werden uns die realen Notwendigkeiten zum Augenöffnen ZWINGEN: wehe dem aus allen Wohlstandwolken Gefallenen!


Die Begleitumstände dieses Ereignisses werden erst unangenehm und dann schlimm sein. Es müssen sich nur einige Milliarden in Bewegung setzen, eine im Vergleich zum im Feuer stehenden Kapital winzige Summe, um die Explosion auszulösen. Die bis dahin auf Extremstwerte gestiegenen Commercial-Shorts werden nur noch in bar abgewickelt, der physische Handel sicher beschränkt. Ich weiß nicht, ob das schon bei der ersten Welle des Anstiegs passiert, bei der zweiten sicherlich. Die Chance für Au und Ag nach oben ist absolut unbegrenzt. Und dies bei überall fallenden Zettelwährungen und Reallöhnen. JK

03.02.15 @ 11:34
Kommentar from: stephan [Besucher]
sehr geehrter herr kneist. ich verfolge ihre berichte nun seit geraumer zeit. ich zolle ihren zu ,,papier,,gebrachten gedanken HOCHACHTUNG! und stimme mit ihnen überein. bis auf einen punkt. nun wenn man selner stark in einer anlageklasse wie gold u.silber gewichtet ist ,lässt es sich nicht vermeiden logische fehlschlüsse zu ziehen. warum? ich pers. habe bis auf einen kleinen handbestand kein g+s. daher denke ich als ,,alter hase,, in dem geschäft freier? nun bevor es zu dem eigentlichem anstieg der besten beiden währungen kommt so denke ich steht zuerst ein grosses finale bevor. mit dem berühmten pauckenschlag.(700/1000&7/10)ratten verstehen es menschen zu enteignen.und wer die ratten sind sehen wir in der ukraine! ich persönlich denke das die eigentlichen wertbeständigen anlagen in dem bevorstehenden gewollten krieg,Waffen und munition zur verteidigung,hochwertige nahrungsmittel mit 20/25 jähriger haltbarkeit,hygieneprodukte,wasser,feuererzeuger,zigareeten,alkohol,gasflaschenund kocher,kerzen ,standartpharamzeutika und nochmals Waffen,Waffen und munition ! warum ? weil polithorden und anderes verbrechensgesindel ihrer habhaft werden will! wenn sie mit barren nach ihnen schmeissen treffen sie vieleicht einen richtig und beenden sein tun.der rest freut sich und dampft ab um eben diese dinge irgendwie zu erwerben die sie gelagert haben! ich könnte mir vorstellen das eine handfeuerwaffe mit ein/zwei kilo gold entlohnt wird. eine woche suppe ebenso usw. liege ich so falsch!?


Keiner von uns kennt die Zukunft zu 100% und ich kann nicht ausschließen, daß die Metalle ein letztes Mal zerlegt werden, einzig ich halte es für unwahrscheinlich und auch die Minenaktien haben über Monate Böden gemacht. Mit einer solchen Aktion verlöre der Westen wohl den Rest staatlichen Goldes. Im schlimmsten Falles sind Ihre Maßnahmen zu 100% richtig, aber BIS dahin wird das Finanzwesen noch einigermaßen Funktionieren, und die dann gewachsene bzw. durch das Metall erhaltene Kaufkraft wird bei der Beschaffung der Sachen dienlich sein. Grüße JK
03.02.15 @ 20:58
Kommentar from: Al [Besucher]
Beunruhigend ist, dass niemand sehen will,dass die Banken an einem seidenen Faden hängen, die Emittenten der Papiere, die an den internationalen Börsen gehandelt werden, sich in Stunden in Wohlgefallen auflösen können und mit ihnen das gesamte Papiergeld. Aber das krampfhafte Festhalten an Gewinnen, Performance, Zinsen und illusorischen Wertsteigerungen ist bald Geschichte. Unser Finanzsystem ist dem Untergang geweiht - auch wenn der DJ auf 100.000 geht.
Ob das Gold dann 500 $/uz oder 50.000 $/uz kostet, was macht das schon? Einzig die Vorstellung, meinen Kindern vielleicht in 10 oder 20 Jahren die Dinger, vielleicht posthum, in die Hand drücken zu können, damit sie sich auf der Asche unserer Zivilisation eine Existenz aufbauen können,ist beruhgend. Aber Edelmetalle können gestohlen werden. Wissen sie aber ohne Strom auszukommen, mit Schaufel und Hacke umzugehen, wie sie Milben im Hühnerstall bekämpfen können, nimmt ihnen das keiner mehr weg, egal wie sich die Krise entwickelt. Das einzig reale und sichere Eigentum ist Wissen! Und das ist sogar noch unbegrenzt vermehrbar, denn dieser Speicherchip ist niemals voll.



Ich denke, daß es ein Zeitfenster gibt, wo man mit dem Edelmetall noch sehr viel anfangen kann. Dann vorübergehend weniger und Sie haben mit dem WISSEN recht. JK
04.02.15 @ 11:02

Hinterlasse einen Kommentar


Your email address will not be revealed on this site.

Deine URL wird angezeigt.
(Zeilenumbrüche werden zu <br />)
(Name, email & website)
(Allow users to contact you through a message form (your email will not be revealed.)