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Wann kommt der Euro-Crash?

von Jan Kneist E-Mail 16.03.16 08:35:30

Wieder sind einige Monate seit meinem letzten Blog vergangen. Es kann nicht geleugnet werden, daß sich Armstrongs und das von mir entwickelte Szenario noch nicht entfaltet hat.

Ich hätte den Zusammenbruch des Euro schneller erwartet. Im Nachhinein betrachtet funktionierte die DDR auch relativ lange und verzehrte über 4 Jahrzehnte die Substanz, die vorher über viele Jahrzehnte aufgebaut wurde. Die meisten werden sich an die alten Fabriken aus dem Kaiserreich erinnern, die bis zu Wende und zur buchstäblichen Auflösung betrieben wurden. Dann brauchte es einen Auslöser und alles fiel quasi über Nacht zusammen.

Was ich in früheren Blogs schon für logisch hielt, vertrete ich weiter, nämlich daß die Schwäche der USA, die hoffnungslose Verschuldung und damit der sichere Untergang des US Dollars nur noch eine Weile aufgeschoben werden können, wenn man einen großen Kapitalzufluß in den Dollar auslöst. Die Weltwirtschaft steht für viele kritische Beobachter vor dem Zusammenbruch, die einzige Frage von Bedeutung ist noch, wer zuerst fällt und wer als letztes steht. Mehrere Maßnahmen können dafür sorgen, daß die USA, das jetzt herrschende Imperium, als letzte stehen und diese möchte ich, basierend auf älteren Blogs, nochmals kurz darstellen. Es sollen nur Punkte angesprochen werden, die man als deutsche Interna bezeichnen kann, also keine Effekte von außerhalb Deutschlands, die den Euro ebenfalls schnell zusammenbrechen lassen können, z.B. plötzlicher Austritt eines großen Landes wegen Meinungsverschiedenheiten, offener Bankrott Griechenlands, Naturkatastrophe etc.

Der Euro steht und fällt in 1. Linie mit Deutschland, mit seiner (auszehrbaren) Substanz und mit dem Vertrauen in seine Schuldentragfähigkeit, Zahlungsfähigkeit und -willigkeit. Und natürlich mit dem Vertrauen in die verschieden angestrichenen Einheits-Parteien, den Staat als Ganzes am Laufen zu halten und eben Gesagtes sicherzustellen. Zwei Ebenen greifen ineinander und bauen aufeinander auf, zuunterst die Staatsebene und darüber die Finanzebene. Ohne funktionierenden Staat kein funktionierende staatliches (Fiatgeld) Finanzwesen, wohingegen es sehr wohl ohne funktionierendes Finanzwesen einen noch einigermaßen funktionierenden Staat geben kann. An beide Ebenen wird aktuell simultan die Axt angelegt.

Die Substanz des Staates (Infrastruktur) ist noch wesentlich besser als in der DDR im Jahre 1989, doch im öffentlichen Raum (staatl. Infrastruktur) bröckelt sie rapide und trotz Instandsetzungsmaßnahmen wird der Sockel an Reparaturrückstau immer höher. Ein flächendeckender Zusammenbruch ist beim aktuellen Tempo des Verfalls aber für viele Jahr oder gar Jahrzehnte noch nicht zu erwarten. Zumal der totale Verschleiß einer totalitären Gesellschaft bedarf.

Auch die Schuldentragfähigkeit ist, dank Null-Zins-Politik, noch lange gegeben. Ende 2014 (2015 kaum verändert) lag die offizielle Verschuldung bei 2,17 Billionen Euro, in Relation zum BIP bei 74,73 % (Quelle: www.haushaltssteuerung.de) bzw. 26.867 € je Einwohner. Länder wie Italien und Belgien oder gar Japan wirtschaften seit Jahren mit Sätzen jenseits der 100%, hier wäre also für die BRD noch großes Aufschuldungspotential vorhanden. Es beträgt beim aktuellen Geldwert mehrere 100 Mrd. €. Das ließe sich in normalen Zeiten nur langsam „abarbeiten“ oder man muß es über plötzliche, gigantische Ausgaben stark beschleunigen. Um die 2. Ebene schnell zu erodieren, bietet sich eine Bankenkrise an. Seit Jahren ist die Deutsche Bank im Gerede wegen ihrer irrationalen Derivatepositionen. Eine Pleite der Deutschen Bank brächte die Finanzlange der BRD sofort über das Kliff und ließe die Bürger das Vertrauen in den Euro schlagartig verlieren. Hierzu paßt der Artikel von Bloomberg über die riesigen Derivateverkäufe der Deutschen Bank. Auch eine Ausblutung über die Haftung für andere Länder via „Bankenunion“ ist eine Möglichkeit schneller Auszehrung. Diese Säule bröckelt eher langsam, aber sie kann mit einem Hammerschlag umgelegt werden.

Der wenig bedachte Faktor ist die große „Unbekannte“, die Basis des Staates an sich. Dieser Staat wird repräsentiert durch die „Einheitsparteien“, die einen allumfassenden Grundkonsens teilen. Wird dieser durchbrochen, entsteht eine Situation großer Brisanz. Nie wurde das sehr erfolgreiche System BRD von einer so großen Anzahl von Bürgern wie heute infrage gestellt, abgesehen von den 68er Unruhen. Politische Verschiebungen und neue Parteien gab es immer wieder, aber niemals wurde von den großen, staatstragenden Parteien der BRD-Konsens aufgekündigt und alle Herausforderer konnten abgewehrt oder assimiliert werden. Bis jetzt.

Der Staat funktioniert, wenn er nicht von einer kritischen Masse infrage gestellt wird, wenn er das Recht vertritt und durchsetzt und in jeder Situation Herr der Lage ist oder schnell wieder für Ordnung sorgen kann. Das Recht wird nicht erst seit der Duldung der illegalen Einreise Hunderttausender nicht mehr durchgesetzt, die Bürger fügen sich zwar noch mehrheitlich mit Zähneknirschen, ihr Widerstand aber wächst und der Druck im Kessel. Mit der Einführung des Euros, NATO Osterweiterung, Euro-Rettung, US-höriger Außenpolitik, „Klimaschutz“ etc. wurden von den „Staatsparteien“ Entscheidungen getroffen, die immer mehr Bürger wütend machen und die kritische Masse anwachsen lassen. Mit den Wahlen vom letzten Wochenende in drei Bundesländern wurde dem etablierten Parteiensystem und damit der Alt-BRD per se ein Schlag versetzt. Und Auslöser dieses Schlages war die Flüchtlingskrise.

Mit diesem Schlag gegen das BRD-System kann der fundamentale BRD-Konsens ins Wanken gebracht werden. Und ohne Basis keine darauf aufbauende 2. Ebene. Über Nacht kann das Kartenhaus zusammenbrechen und damit der Euro.

Ich weiß nicht, womit es beginnen wird, mit IS Terror, einem Bankenzusammenbruch, dem plötzlichen Vertrauensschwund der Menschen in das Zettelgeld, Straßenschlachten, allgemeinem Chaos… Wenn es aber losgeht, wird eins das andere nach sich ziehen und auch die Finanzen werden schlagartig erodieren. Mit dieser erwarteten Kaskade von Ereignissen kann die Massenflucht aus dem Euro Fahrt aufnehmen.

Es ist richtig, von der Schwäche des US Dollars zu reden, vom Niedergang und der Auslagerung der US Industrie, von gigantischen Handelsdefiziten, dem Zusammenbruch der Fracking-Industrie, der Derivate Blase etc. All das ist richtig, doch hat das Imperium weiter die größte Militärmacht der Welt, es kontrolliert die Banken und die Politik in den großen Industrienationen. Soll der Euro dagegen ankommen? Auf keinen Fall. Ein herbeigeführter Kollaps des Euros hat für die USA noch den Vorteil, die Aufwertung des Goldes ein letztes Mal zu verlangsamen. Im Gegensatz zu älteren Blogs glaube ich jetzt nicht mehr an neue Tiefs, denn die Preise wurden zu lange zu tief gehalten, die Statistiken der Comex, wenn man ihnen denn glaubt, legen extreme Knappheit nahe, konträr zu schlecht aussehenden COT-Daten.

Der Zeitpunkt des Finanzzusammenbruches wird mit dem Maß an Chaos im Land korrelieren. Und dieses Chaos kann – Beweise der Polizei zu eingeschleusten IS Leuten liegen vor – auf Knopfdruck erzeugt werden. Wann wird der Knopf gedrückt? Wenn die Hintermänner des IS es wollen. Eine Rolle werden auch die physisch lieferbaren Goldbestände spielen und die sind lt. Comex-Statistik sehr knapp.

Das Timing ist schwierig, aber wer kann sich schon anmaßen, den Zusammenbruch einer der weltweit größten Währungsräume auf den Monat genau vorherzusagen? Die Kreativität und Kriminalität der Kabale in Betracht ziehend, rechne ich noch in diesem Jahr, vor dem Sommer, mit einem durchschlagenden, den Euro zerstörenden Ereignis.

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