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Goldindikatoren Teil 17

von Johannes Forthmann E-Mail 31.08.12 09:48:47

Link: http://jf-research.com/blog/

Goldindikatoren Teil 17

Gold und Silber konnten sich gut behaupten. Der erhoffte Ausbruch aus den genannten wichtigen Zonen fand statt. Hier ein point & figure chart. Beide Pfeile zeigen bullische Signale.

CME Spotgold 29.8.12
CME Spotgold 29.8.12

Ein kleiner Wermutstropfen ist das schwache Volumen. Alle Märkte wirken im Moment wie eingeschläfert in Erwartung der Rede von Aktienmarkt Zampano Bernanke. Was wird passieren? Nach meiner Meinung nicht viel. Meine Hoffnung ist zumindest, dass Gold und Silber nicht wieder heruntergeprügelt werden wie bei den letzten Reden des Fed Chairmans. Er wird versuchen sein Pulver weiter trocken zu halten und den Märkten ähnlich wie Draghi es bereits getan hat versichern, dass geldpolitische Lockerungsmaßnahmen dann initiiert werden, wenn es notwendig sei. Was soll er auch sonst sagen? Es wiederholt sich ja im Grunde genommen alles immer wieder. Eurokrise, Griechenland, China slow down, Arbeitslosigkeit , QE3,4,5…? Irgendwie hat man den Eindruck, dass es dieses Mal wichtiger sein wird was Draghi sagen wird, denn das Verhalten der Märkte zeigt, dass sie EZB Bondkäufe unbedingt sehen wollen und dieses zu einem großen Teil eingepreist haben. Jede Nachricht von Hongkong bis New York erwähnt diese Themen mittlerweile mehrmals am Tag. Ansonsten hatte man wenig zu berichten, was positive Wirtschaftsdaten betrifft. An den fundamentalen Gründen, die für ein Investment in Gold sprechen, ändert sich nichts.

Zumindest bieten einige Edelmetallminen Investoren momentan ein Wertverhältnis, welches es lange nicht mehr gegeben hat. Sie zeigen nun charttechnische Formationen, die in meinen Augen Umkehrmuster bilden. Es sind nicht so sehr die typischen, jedem Analysten bekannten Schulter -Kopf- Schulter Formationen, sondern eher eine Mischung aus allen möglichen Pattern, die hoffentlich dem gesamten Sektor weitere positive Impulse verleihen werden. Man sieht runde Böden, ansteigende Böden, Bollinger Band Breakouts, beginnende Henkeltassen, squeeze pattern, Ausbrüche aus Schiebezonen, Ross Reversals oder für Elliott Wave Freunde vielleicht eine beginnende Phase 3 einer Impulswelle usw. Allerdings lässt bei vielen ein explosiver Anstieg des Volumens noch zu wünschen übrig. Auch der viel beachtete SPDR Gold Trust sowie Market Vectors Goldminer ETF zeigen nicht unbedingt Volumenspitzen, die von größter Euphorie zeugen. Aber dieses hängt auch etwas mit dem generell dünnen Handel im August zusammen und kann noch folgen. Der September ist in vielen Jahren ein guter Monat für Gold und Silber gewesen. Die Vergangenheit zeigt, dass in diesem Monat begonnene Aufwärtsbewegungen sich sogar bis ins Frühjahr hineinziehen können.

Ansonsten kann man technisch nicht viel sagen. Der Langfristchart gibt momentan auch nicht genügend aufschlußreiche Informationen. Ich halte klassische Dreiecksformationen, wie sie sich zur Zeit darstellen, für ein wenig verräterisch. Wir haben es hier gleich mit 2 ineinander verschobenen Dreiecken zu tun. Immerhin ist positiv zu bewerten, dass Gold im Moment versucht die 200 Tage Durchschnittslinie zu überschreiten. Dieses wird von professionellen Analysten immer stark beachtet und könnte dem Markt weiteres Momentum verleihen. Die fallende Langzeittrendlinie stellt dabei noch ein kleines Hindernis dar. All dieses habe ich auf der folgenden Makroperspektive eingezeichnet.

SPDR Gold Trust
SPDR Gold Trust

Alles in allem haben wir es mit einer technischen Situation zu tun, die darauf hoffen lässt, dass Edelmetalle nun aus ihrem Sommerschlaf erwachen. Immer dann, wenn es zu ruhig um Gold und Silber wird, sollte man hellwach werden. Im „worst case scenario“ rechne ich mit einer etwas längeren Ausdehnung der Seitwärtsphase, aber mit keinen signifikanten Korrekturen, denn eine fundamentale Besserung hinsichtlich einer Geldwertstabilisierung ist ja alles andere als in Sicht. Meine Vermutungen gehen dahin, dass die nächste Rally von Gold eher vom Minensektor dominiert wird. Gute Kursgewinne sieht man bei vielen Werten in unserem Musterportfolio. Sie waren krass unterbewertet

Auch nach dem letzten Handelstag für Comex September Optionen konnte sich Gold über 1650 $ halten. Dieses kann man zunächst positiv bewerten, denn die größte marktnahe Position lag mit über 5000 Callkontrakten bei 1650. Sie endeten alle „in the money“ und berechtigen Inhaber zur Auslieferung. Ein kleiner Haken ist allerdings dabei. Letzter Trading Tag für September Gold Futures ist in der Regel einen Monat später. Erst dann kann man meines Wissens eine physische Auslieferung verlangen.

Meine Einschätzung würde umso positiver, wenn Gold es tatsächlich schaffen würde im Verlauf der nächsten Wochen die momentanen Marken zu halten oder auszubauen ohne dabei wieder unter 1640 zu fallen. Eine solche Situation wäre ein Katalyst für eine weitere Monsterrally für Gold und Silber.

Johannes Forthmann
Johannes Forthmann ist deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Einige der in diesem Artikel beschriebenen Analysen basieren auf eigenen Verfahren oder Datenquellen. Es wird keine Garantie für deren Richtigkeit übernommen. Copyright 2012.
Webseite: http://jf-research.com

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