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Technische Analyse Gold u. Silber

von Johannes Forthmann E-Mail 24.03.13 12:16:58

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Technische Analyse Gold u. Silber

Edelmetalle zeigten sich im Wochenverlauf widerstandsfähig. Gold konnte seinen größten Wochengewinn seit November 2012 verbuchen. Der übliche Absacker nach Bernanke Reden fiel aus. In dem Wirrwarr um Zypern folgten dann Edelmetalle kurzzeitig ihrem Ruf einer Krisenwährung. Einige Marktbeobachter hatten jedoch mehr erwartet, aber eigentlich kann man schon zufrieden sein, dass die Abwärtsdynamik der letzten Monate zum Stillstand kam. Für eine relative Stärke sorgte die Tatsache, dass der Anstieg von Gold nicht wie sonst üblich mit einem fallenden Dollar zusammenfiel, sondern eher mit dem fallenden Euro. Schauen wir auf meinen für Edelmetalle optimierten 35 /160 Tage Durchschnitt, dann sehen wir bei Gold nun ein zaghaftes Berühren der 35 Tage Linie. Dieser Prozess hätte etwas dynamischer verlaufen können. Ein Überwinden dieser Linie scheint der Schlüsselpunkt zu sein, um weiteres Momentum zu entwickeln. Dieses würde Raum eröffnen bis 1643. Hier verläuft die obere Begrenzungslinie des bärischen Kanals. Ein solcher Kampf wird jedoch häufig schon vorher entschieden und die von vielen Chartanalysten beachtete Trendlinie verliert dann an Bedeutung.

Gold mit 35/160 Tagelinie (Simple Moving Average)
Gold mit 35/160 Tagelinie (Simple Moving Average)


Des Weiteren sieht man in den letzten Tagen eine „Leiste“ bei Gold. Dieses sind mehrere eng beieinander liegende Tagesfluktuationen. Werden diese nach oben durchbrochen dann wäre dieses ein positives Signal. Wie wir z. B. beim Chartbeginn auf der linken Seite sehen neigt Gold im Allgemeinen dazu, solche Kästchenformationen zu bilden. Diese sind seit Jahren sehr typisch für das gelbe Metall und können bis zu 10 Tagen dauern. Sie müssen aber danach überschritten werden, um einen neuen Trend zu etablieren.

Am New Yorker Terminmarkt verfolge ich zur Zeit ein Phänomen, welches in den letzten Wochen häufiger auftrat. Der Cashpreis von Gold liegt zeitweise über dem Preis stark gehandelter Folgemonate. Eine beginnende Backwardation deutet sich immer wieder an und verhalf dem Goldpreis zu einer Stabilisierung. Normalerweise ist der Preis von Folgemonaten (backmonths) immer höher als der von frontmonths oder dem aktuellen cashpreis. Dieses liegt einfach gesagt daran, dass die „costs of carry“ (Lagern, Transport, Zinsen) immer auf den zukünftigen Lieferwert aufkalkuliert werden. Sind große Investoren dazu bereit, auf dem cashmarkt einen höheren Preis zu bezahlen als für die normalerweise teureren Folgemonate, dann haben wir es nach meiner Meinung mit einem Wunsch zu tun, Gold hier und jetzt besitzen zu wollen. Dieses habe ich auf der folgenden Grafik zusammengefasst.

Comex Contract Spreads
Comex Contract Spreads

Setzt sich diese Tendenz weiter fort, dann bin ich positiv für einen nachhaltigen Anstieg gestimmt.

Silber

Bei Silber gibt mir ein wenig die momentane dünne Preisaktion in der nun seit einem Monat andauernden Seitwärtszone zu denken. Dieses habe ich auf der nächsten Seite dokumentiert. Während man auf der linken Seite des Charts eine relativ geordnete Preisaktion sieht, kommt es auf der rechten Seite zu einer Ansammlung von gegenläufigen Spikes, die nirgendwo hinzuführen scheinen. In meiner letzten Newsletter Ausgabe habe ich dieses mit „Spinnenbeinen“ beschrieben. Solche Chartkonstellationen zeugen nicht unbedingt von großer technischer Stärke. Es ist zu hoffen, dass sich dieses bald ändern wird. Vielleicht liegt es auch daran, das Silber etwas stärker von deflationären Tendenzen der Basismetalle betroffen ist. Eisenerz, Stahl- und Kupferaktien wurden in letzter Zeit arg gebeutelt und divergieren immer noch stark mit den Aktienindices, die neue Höhen markierten.

Silber (1 Preisstab = 240 Minuten)
Silber (1 Preisstab = 240 Minuten)

Vergleicht man die allgemeinen Aktienindices und Edelmetalle, dann wird anscheinend momentan vom Finanzestablishment alles getan, um Aktien gut und Edelmetalle schlecht zu reden.

„Wir leben zwar alle unter dem gleichen Himmel, haben aber verschiedene Horizonte.“
Konrad Adenauer

Johannes Forthmann
Johannes Forthmann ist deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Herausgeber des JF Research Newsletters. Es wird keine Garantie für die Richtigkeit der hier dargestellten Daten übernommen. Copyright 2013.

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