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Warum steigt Gold wirklich

von Marco Freundl E-Mail 28.05.10 03:42:47

Immer mehr Menschen fragen sich warum Gold steigt und wie lange dieser Trend noch anhalten wird. Die Antwort ist im Detail sehr komplex und setzt großes Ökonomisches Wissen voraus.

Die Modelle die hinter diesem Anstieg stecken, würden wohl die meisten Leser nur verwirren und mehr Unwissenheit stiften als Erkenntnis bringen. Doch es geht auch einfacher. Wer sich mit dem Zins beschäftigt und die wahre Natur dieser Stellschraube verstanden hat, der kommt zur unweigerlichen Erkenntnis, dass der Zins den gesamten Kapitalmarkt in unnachahmlicher Weise beeinflusst.

Zins setzt sich grundsätzlich aus 3 Komponenten zusammen – Risiko, Inflation und Liquidität. Da alle 3 Faktoren bei Gold mit dem Zinssatz Null bewertet werden, wirft diese Art der Anlage keine Zinsen ab. Doch warum sollte man sich eine Anlage kaufen welche keinen Zins abwirft?

Die Lösung ist so banal wie einfach. Gold wird immer dann gekauft wenn die reale Rendite durch Festgeldanalgen unter Null fällt. D.h. dass eine Anlage Minus Inflationsrate negativ wird. Als Beispiel nehmen wir eine Staatsanleihe mit 4 Prozent Zins. Die Inflation beträgt in unserem Beispiel 3 Prozent. Somit wäre die reale Rendite 1 Prozent! Wir hätten somit ein Jahr auf unser Geld verzichtet und eine reale Rendite von 1 erzielt. Verständlich, denn die Inflation hat im Jahr der Anlage unsere Kaufkraft erheblich geschmälert.
Dank Niedrigzinspolitik der Zentralbanken gibt es jedoch in der Geschichte der Menschheit immer wieder Zeiten, in denen negative Realzinsen erreicht werden. D.h. der Zinsertrag liegt unter der Inflationsrate. Als Beispiel nehmen wir wieder unsere Staatsanleihe mit 3 Prozent. Die Inflation soll nun 4 Prozent betragen. Was bedeutet, dass wir trotz 3 Prozent Rendite einen realen Verlust von 1 erzielen!

Genau in jenen Zeiten ist Gold die Anlage Nummer 1 bei Anleger, denn von Gold wird angenommen, dass es den Verlust durch Inflation durch Wertsteigerung ausgleichen wird und kann! Stimmt dies wirklich, so müsste man dies doch sehr einfach nachweisen können. Und Sie haben recht, es ist sogar kinderleicht und für jeden selbst zu berechnen. Nehmen Sie einfach die Rendite von Staatsanleihen und ziehen von diesen die offizielle Inflationsrate ab. Dabei ist es wichtig die offiziellen Zahlen zu nutzen, da nur hierauf die breite Masse und Geldinstitute anspringen. Berechnet man genau jene Daten, so erhält man unten stehende Grafik.

Realrendite

Gold begann genau 2001 seinen Höhenflug, als auch die Real-Rendite das erste Mal seit Jahren unter die Null-Linie fiel und somit einen langjährigen Goldanstieg einläutete. Aktuell notiert die Real-Rendite relativ konstant unter der Null-Linie. Erst bei einem erneuten Überschreiten der Null-Linie besteht Korrekturgefahr. Langfristig wird aber auch die nächsten Jahre die Null-Linie nur für Goldkorrekturen nach oben überschritten werden. Die meiste Zeit wird der reale Zinssatz unter Null liegen und somit Gold weiteren Antrieb nach Oben verschaffen. Dies ist nur all zu logisch, da auch die kommenden Jahre niedrige Zinsen von Seiten der Zentralbanken zu erwarten sind und hierdurch gleichzeitig die Inflationsraten steigen werden. Der Effekt der niedrigen Zinsen hat somit eine zweifache Auswirkung – niedrigere Erträge + höhere Inflationsraten. Beides ist extrem positiv für Gold und dürfte somit allen Goldanlegern auch für die kommenden Jahre dicke Gewinne versprechen.

In meinem nächsten Blogg möchte ich auf die aktuelle Marktlage eingehen, die verschiedenen Märkte durchleuchten und meine Einschätzung hierzu abgeben. Vorweg rate ich allen den Euro und Dollar im Auge zu behalten. Es deutet sich eine Umkehr an!

Ihr Marco Freundl

www.bayerngold-club.de

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Der Autor kann derzeit in den besprochenen Investments investiert sein.