GoldSeiten Blogs
« Das Auf und Ab der Minen – Ausbruch erfolgt?Stammtischgeflüster die Zweite »

Die zukünftige Reiseroute der Märkte

von Marco Freundl E-Mail 18.01.11 21:26:03

Da ich schon seit längerem keinen Blogeintrag mehr veröffentlicht habe, möchte ich heute ein kleines Roundup verschiedener Märkte zur Verfügung stellen. Ich möchte dabei vor allem auf meine selbstentwickelten Indikatoren eingehen und diese in aktualisierter Form für Sie zur Verfügung stellen. Vielleicht helfen sie uns weiter und geben einige interessante neue Einblicke zur Bestimmung zukünftiger Marktentwicklungen.

Beginnen wir daher zuerst mit dem Euro.

Euro

Oben stehend sehen Sie meinen Euroindikator, welcher eine mittelfristige Einschätzung der Euroentwicklung wiederspiegelt. Zum nochmaligen Verständnis und für neue Leser, möchte ich darauf hinweisen, dass ein Kaufsignal generiert wird, wenn das Ratio unter seine Nulllinie fällt. Steigt es darüber wird ein Verkaufsignal generiert. Aktuell verharrt der Indikator exakt auf der Nulllinie, so dass das zuvor gegebene Verkaufsignal bestand behält! Ich könnte mir aber vorstellen, dass dem Euro der erneute Aussbruch nach oben gelingen könnte, was wir gleich anhand eines anderen Indikators sehen werden. Da der andere Indikator aber nur ein schwaches Signal liefert sollte ein Longinvestment in den Euro erst bei einer nachhaltigen Bewegung nach oben erfolgen, denn bis dahin bleibt das Shortsignal bestehen und somit sollten auch die Shortpositionen weiter im Depot liegen bleiben.

Als nächstes folgt einer meiner Indikatoren zum S&P500 und somit stellvertretend zum breiten Standardmarkt.

SuP

Hier gilt das selbe System wie beim Euro-Spread-Indikator. Ein Kaufsignal ergibt sich unter Null, ein Verkaufsignal über Null. Wie man gut erkennt rangiert der Indikator bereits seit sehr langer Zeit unter Null und ist nach wie vor ein gutes Stück von einem Trendwechsel entfernt. So lange bleibt das bestehende Signal am Drücker. ABER, viele meiner anderen Indikatoren die ich auf den S&P berechne zeigen negative Divergenzen, was bedeutet, dass sie einen fallenden Markt andeuten. Doch dies gilt noch nicht als Verkaufsignal, sondern soll nur warnend auf mögliche Veränderungen hinweisen. Mittelfristig gehe ich ohnehin davon aus, dass wir gerade im Dax sein letztes Allzeithoch sehen werden! Hinzu kommt, dass das 4-Jahres-Muster heuer seinen Boden findet, was ebenfalls bullish zu werten ist. Kurzfristig könnte es aber dennoch zu einer Korrektur kommen, was auch mein Professionals-Indikator seit einiger Zeit andeutet (ohne Abbildung).

Kommen wir nun jedoch zu Gold.

Gold

Oben stehender Indikator funktioniert wie die zuvor beschriebenen. Doch da Gold in der Regel sehr schnell korrigiert, können die eingezeichneten roten Trendlinien Hilfestellung bei Goldkorrekturen bieten. Demnach befindet sich Gold aktuell im „Abwärtsmodus“ und dies seit einiger Zeit. In meinem Börsenbrief habe ich desöfteren darauf hingewiesen und rechtzeitig zu Gewinnmitnahmen bei Minen geraten. Interessant ist jedoch, dass Gold nach wie vor seine Range nicht nach unten verlassen hat und die Korrektur bisher durch eine Seitwärtsbeweung abgebaut wird. Ohne Ausbruch aus der aktuellen Seitwärtsbewegung würde ich keine neuen Investments tätigen, weder Short noch Long. Große Gewinne aus Minentiteln würde ich dennoch nach wie vor zumindest zu 50% mitnehmen! Dies kann lohnen, da Minen schnell bis zu 50% korrigieren können. Steigen die Minen jedoch bereits jetzt weiter nach oben, so kann schnell nachgekauft werden. Das Risiko einer Korrektur ist jedoch aktuell höher zu werten als verpasste Kursgewinne.

Wochen

Hierfür spricht auch oben stehende Wochenauswertung von Silber. Ich habe für Sie eine kleine Statistik nach Wochen erstellt um herauszufinden welche Wochentage auf kurzfristiger Sicht derzeit bei den Edelmetallen am besten abschnitten. Die vergangenen knapp 3 Monate war demnach vor allem der Montag ein überdurchschnittlicher Gewinntag für Silber. Dienstag und Mittwoch haben in den vergangenen 3 Monaten meist Verluste produziert, da hier die Gewinnwahrscheinlichkeit bei lediglich 36% liegt! Es scheint so dass durch den gestrigen Feiertag in den USA das Muster nach vorne verschoben wurde und der heutige Dienstag eher als Montag laut Statistik zu werten ist. Auffällig ist ebenfalls, dass vor allem am Dienstag und Mittwoch die Handelsspannen der Edelmetalle besonders hoch sind! Dies würde wiederum auf den heutigen Tag zutreffen, mit einem zwischenzeitlichen Plus bei Silber von über 2%!

Heute möchte ich Ihnen aber noch etwas Weiteres aufzeigen, was ich sonst lediglich in meinem Börsenbrief veröffentliche. Die Grafik stammt von einem Kollegen des Börsenbriefs. Er hat sich auf vollautomatische Handelssysteme spezialisiert und letzte Woche ein Longsignal für die 14 HUI-Minen erhalten. Sehen Sie selbst:

HUI

Das System hat bisher keinen einzigen „Fehltrade“ vorzuweisen! Grün bedeutet dabei „Kaufen“. Rot steht hingegen nicht für Shorten, sondern lediglich für „Exit“, also ein Verkauf in die zuvor investierten Minenwerte. Das System kann von 2000 bis heute eine ca. 1.000-prozentige Performance vorweisen und schon alleine deshalb sollte das Signal nicht einfach ignoriert werden. Ich weiß, dass die Minen bereits mehr als nur gut gelaufen sind und ich vor eineinhalb Monaten eine Korrektur ankündigte, welche bis ungefähr zur 200-Tagelinie des HUI reichen könnte, doch vielleicht irren wir uns alle und die größte Korrektur könnte bei den Minen bereits hinter uns liegen?! Der Vorteil solcher vollautomatischer Handelssysteme liegt nämlich darin, dass sie jegliche Emotion beiseite lassen und die reinen Fakten analysieren. Ich würde nie 100% meines Geldes in das obige System investieren, aber vielleicht macht es Sinn 10-20 Prozent seines für Aktien geparkten Geldes in den HUI zu investieren, da das System, sollte es sich irren, bereits bei spätestens 15% Minus zum Ausstieg rät. Das Risiko ist also mehr als überschaubar. Es gibt jedoch ein weiteres Argument, welches aktuell für den HUI spricht – die Zyklik.

HUI

Ich liebe den hier abgebildeten Zyklus im Bereich Minen, da dieser in den vergangenen ca. 2 Jahren exzellente Signale lieferte. Zyklentiefs habe ich für Sie durch einen blauen Strich markiert. Diese befinden sich auch stets in der Nähe von echten Markttiefs. Das Zyklustief wird wiederum meist etwas eher gebildet. Da wir diesen Umstand aber erkannt haben können wir ihn uns zu Nutze machen. Sollte es wie die vergangenen 3 Male kommen, dann könnten Sie bald ein Markttief im HUI vorfinden und das obwohl wir alle von fallenden Kursen ausgehen dürften.

Abschließend möchte ich noch kurz den eingangs nach weiter unten verschobenen zweiten Indikator für den Euro erklären. Es handelt sich hierbei um das vollautomatische HUI-System, welches ich soeben vorstellte. Da hier ein Longsignal gebildet wurde, sollte man im Umkehrschluss von einem fallenden Dollar ausgehen können, da der HUI in Dollar bewertet wird. Die ist zwar ein nur vager Zusammenhang, da es bereits genügt, dass die HUI-Werte schneller steigen als der Dollar, aber möglich wäre es.

Fazit: Aktuell verharrt der Markt nahezu überall in einer Seitwärtsbewegung. Ich würde keine Neuinvestments eingehen ehe ich nicht wieder deutlichere Signale vom Markt erhalte. Kurzfristig könnte im Standardmarkt eine Korrektur drohen, mittelfristig halte ich das Allzeithoch des Dax für realistisch. Bei den Edelmetallen gehe ich von einer zunächst weiteren Seitwärtsbewegung aus und behaupte dass wir hier bereits in einer Korrektur stecken. Das nach unten gerichtete Kursziel beim HUI ist seine 200-Tagelinie bzw. kurz darunter. Shortinvestments bei den Edelmetallen Gold und Silber bieten sich aber erst an, wenn Gold seinen aktuellen Seitwärtstrendkanal verlässt. Dies gilt aber nur für Kurzfristtrader, da die diesmalige Korrektur im Vergleich zu der aus dem Jahr 2008 nur moderat ausfallen dürfte! Eine 50%-Korrektur des Silberpreises werden wir mit ziemlicher Sicherheit heuer nicht sehen. Dennoch bin ich noch für die nächsten 1-2 Wochen eher pessimistisch für die Edelmetalle.

Marco Freundl

www.bayerngold-club.de
www.bayerngold.com

Disclaimer: Beim oben eingestellten Artikel handelt es sich um einen Beitrag der BayernGold UG. Die Analyse ist ausschließlich als Information zu betrachten und stellt keine Aufforderung zum Kauf- oder Verkauf dar. Die Informationen beruhen dabei auf sorgfältiger Recherche, was aber keine Garantie für Fehlerfreiheit und Vollständigkeit gibt. Die gezogenen Schlussfolgerungen des Autors sind dessen private Meinung zum Veröffentlichungszeitpunkt und stellen in keinster Weise eine Aufforderung zur persönlichen oder allgemeinen Nachbildung dar, dies gilt auch für die stillschweigende Handlung. Börsengeschäfte sind stets mit Risiken verbunden. Jeder Leser handelt auf eigenes Risiko, sollte sich jemand durch oben veröffentlichten Artikel, obwohl dieser zur reinen Information dient, zur Handlung aufgefordert fühlen, so wird eine Haftung für Vermögensschäden ausgeschlossen.

Bei Zitaten wird in der Regel in angemessener Weise auf eine Quelle verwiesen.

Sollten im Text Hyperlinks Verwendung finden, so ist der dort abgebildete, oder von dort aus erreichbare, Inhalt weder eine Billigung, Zustimmung oder Empfehlung des Autors, noch der Autor für Folgen aus dessen Verwendung.

Der Autor kann derzeit in den besprochenen Investments investiert sein.