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Kurzes Resümee zur Edelmetallmesse 2013
von Marco Freundl 12.11.13 20:32:06
I'm back und darum finde ich heute endlich wieder Zeit ein paar neue Artikel zu veröffentlichen. In letzter Zeit war ich sehr beschäftigt und musste daher etwas kürzer treten. Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit wieder häufiger dazu komme neue Artikel zu verfassen.
Doch nun zum Grund des Posts - die Edelmetallmesse. Ich war am Samstag vor Ort in München und habe mich ein bisschen umgesehen. Dieses Event versuche ich, wenn es zeitlich möglich ist, jedes Jahr wahrzunehmen, da man hier einen guten Eindruck über die Verfassung und das Wohlbefinden der Branche erhalten kann. Die Referenten sind dabei lediglich nettes "Beiwerk", denn sind wir mal ehrlich, was dort referiert wird ist bei gut informierten "Goldbugs" längst bekannt. Einige der Besucher holen sich deshalb auch lediglich eine Bestätigung für ihr Investment und wollen hören dass sie damit richtig liegen. Ich persönlich sehe dieses Verhalten als äußerst fraglich an, denn sollte man sich irren wird es dadurch nicht besser gemacht, dass andere einem auf die Schulter klopfen und beipflichten. Ich finde es daher in der Regel besser eine Gegenmeinung zu finden, da man so sein eigenes Denken hinterfragen kann. Eine Gegenmeinung war natürlich auf dieser Messe eher schwierig zu finden, dennoch gab es sie vereinzelt bei näherem Nachfragen und an eher kleineren "unauffälligen" Ständen. Auch fiel auf, dass sich einige Referenten beinahe zu rechtfertigen versuchten, da sie seit Jahren den Goldanhängern die wildesten Geschichten erzählen, welche bisher alle auf sich warten lassen (zum Glück!) und die sogenannten "Profis" nebenbei noch bitter vom jüngsten Kursrutsch überrascht wurden. Der nicht vorhergesehene Kursrutsch des Frühjahres wird meist durch "Manipulation" gerechtfertigt und gleichzeitig wird angefügt, dass man kurzfristig gar nichts mehr sagen kann und dies niemand weiß. Bei solchen Aussagen sollte man sich zwei Fragen stellen, welche ich aber Ihnen selbst überlasse.
Im Übrigen laufen auf der Messe viele sehr gute Marktbeobachter herum, welche weder als Referenten noch als Aussteller geladen sind. Hier ist teilweise massives Wissen vorhanden, welches man sich erschließen kann, wenn man mit den Besuchern ins Plaudern kommt. Schon alleine deshalb lohnt ein Besuch der Messe.
Doch um es klar zu stellen, ich möchte hier niemanden angreifen oder bloßstellen, dies ist mir sehr wichtig. Denn eines muss man all den Analysten, welche in der Öffentlichkeit stehen attestieren - sie trauen sich wenigstens und geben konkrete Prognosen ab. Dadurch werden sie erst überprüf- und angreifbar. Und im Nachhinein oder von zu Hause aus am PC kann jeder leicht sagen, dass er es besser gemacht hätte. Diese Analysten tragen teilweise sehr viel Verantwortung und haben einen großen Druck, den sicher nur die wenigsten von uns tragen möchten, aber gerade daher ist es so wichtig, dass sie verantwortungsvoll mit ihrer Rolle umgehen und ihren Job auch so erledigen. Langfristig werden sie ohnehin recht bekommen, die Frage ist nur ob sie dann noch wahrgenommen werden.
Um wieder konkret auf die Messe zurück zu kommen. Ich fand es nicht erstaunlich, dass heuer, im Vergleich zum Vorjahr, ca. 50% weniger Aussteller zu finden waren. Die Leerstellen fielen aber kaum auf, da der Platz geschickt genutzt wurde und man an manchen Stellen die Stände einfach etwas großzügiger zum Nachbarstand setzte. Auch von Besucherseite gab es einen Rückgang um ca. 25%. Was ebenfalls besonders aufgefallen ist, war die kaum noch vertretene Börsenbriefbranche und die deutlich geringeren Gewinnspiele. Die Besucher wirkten teilweise ratlos, fragend und waren von ihrem Investment nicht mehr so überzeugt wie noch im letzten Jahr (subjektive Meinung!). Dies spürten besonders die Händler, welche ebenfalls von deutlich nachgelassenen Käufen berichteten.
Was bleibt also als Fazit festzuhalten? Die Messe an sich war wieder gut organisiert und die bekanntesten Gesichter der Branche konnten wieder als Referenten gewonnen werden. Von dieser Seite her war die Messe wieder ein voller Erfolg und lädt zu einer Wiederholungstat im nächsten Jahr ein.
Will man Rückschlüsse für seine Investments erhalten, so sollte man sich die Stimmung betrachten. Diese war/ist sehr schlecht und die Branche befindet sich in kollektiver "Trauerstimmung". Eigentlich ein guter Zeitpunkt für konträre Investoren und somit für Käufe, wäre da nicht, ja wäre da nicht mein gleich folgender Artikel, welcher hiervon aktuell eher abrät!
In diesem Sinne freue ich mich schon jetzt auf nächstes Jahr und vielleicht treffe ich dort ja den ein oder anderen Leser meines Blogs und meiner Seiten.
Marco Freundl
www.bayerngold-club.de
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Der Autor kann derzeit in den besprochenen Investments investiert sein.