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Der Mythos des „fehlenden“ Zinses

von Markus Bechtel E-Mail 19.06.14 17:42:26

In Diskussionen über das Geldsystem taucht immer wieder der alte Mythos des „fehlenden“ Zinses auf. Insbesondere auch auf den neuen Montagsmahnwachen. Was hat es jedoch mit diesem Mythos des angeblich fehlenden Zinses auf sich und was steckt wirklich dahinter?

***
In den letzten Wochen habe ich mir darüber Gedanken gemacht, wie man dieses Zinsproblem so einfach wie möglich darstellen kann. Dabei bin ich zu dem Ergebnis gelangt, daß man das Zinsproblem am einfachsten an einem Sachdarlehen (§ 607 BGB ) erklären kann. Zum einen, weil man es damit etwas von dem Gelddarlehen (§ 488 BGB ) wegrückt. Und zum anderen, weil man mit dem Sachdarlehen eine Brücke zwischen dem Gelddarlehen einerseits und der Miete (§ 535 BGB; etwa eines Autos oder einer Wohnung) andererseits schlagen kann.

Fall Anfang:

Am 1. Januar nimmt der Schuldner S bei dem Gläubiger G1 ein Sachdarlehen von 100 Unzen Gold auf. Das Darlehen ist am 31. Dezember zur Rückzahlung fällig. Der Jahreszinssatz beträgt 10 %, also 10 Unzen Gold pro Jahr. Der Schuldner S hat demnach am 31. Dezember insgesamt 110 Unzen Gold an den Gläubiger G1 zu zahlen.

1.1.

Schuldner S — 100 Uz (fällig 1.1.) → Gläubiger G1 : Auszahlungsanspruch

Gläubiger G1 — 100 Uz (fällig 31.12.) → Schuldner S : Rückzahlungsanspruch
Gläubiger G1 — 10 Uz (fällig 31.12.) → Schuldner S : Zinsanspruch (Entgelt)

Am 30.12. veräußert der Gläubiger G1 den Darlehensrückzahlungsanspruch und den Zinsanspruch (Entgelt) gegen den Schuldner S an den Gläubiger G2 (engl. Factoring):

30.12.

Gläubiger G1 — 110 Uz (fällig 31.12.) → Schuldner S

Gläubiger G2 — 110 Uz (fällig 31.12.) → Schuldner S

Welchen Kaufpreis wird der Gläubiger G2 dem Gläubiger G1 am 30.12. für die Abtretung der am Tag darauf fälligen Ansprüche gegen den Schuldner S zahlen?

Der Gläubiger G2 wird dem Gläubiger G1 am 30.12. (der Einfachheit halber) genau den Betrag zahlen, den er - G2 - vom Schuldner am 31.12. verlangen kann. Also 110 Unzen!

Am 30.12. kann dann der Gläubiger G1 mit den 110 Unzen bei dem Schuldner Waren und Dienstleistungen im Wert von 110 Unzen erwerben.

Am 31.12. kann dann der Schuldner die fälligen 110 Unzen dem Gläubiger G2 zahlen.

Ergebnis:

Dieses (vereinfachte) Beispiel zeigt eindeutig, daß der Zins sehr wohl in dem Geldkreislauf vorhanden ist. Der Zinsanspruch ist nämlich bereits am 1.1. mit dem am 31.12. fälligen Zinsanspruch entstanden. Das Zinsproblem ist daher kein Problem des Geldsystems.

Fall Ende.

Worin liegt nun das Zinsproblem wirklich?

Durch die Darlehensvereinbarung hat sich der Schuldner rechtsverbindlich dazu verpflichtet, 1. innerhalb des vereinbarten Zeitraums so viele Waren- und Dienstleistung zu erbringen, die 2. wertmäßig dem Darlehens- und dem Zinsanspruch entsprechen.

Das Zinsproblem besteht also darin, daß der Schuldner innerhalb des vereinbarten Zeitraums auch so viele Waren- und Dienstleistung erbringen UND an die Gläubiger veräußern kann.

Der Schuldner ist dabei gegenüber dem Gläubiger wissentlich und willentlich ein Leistungs- bzw. Beschaffungsrisiko eingegangen. Dieses Leistungs- bzw. Beschaffungsrisiko ist das Äquivalent zu dem vorausgegangenen Sachdarlehen des Gläubigers. Die Übernahme dieses Leistungs- und Beschaffungsrisikos findet daher ihre Grundlage in dem vertraglich begründeten Gegenseitigkeitsverhältnis. Dieses synalagmatische Vertragsverhältnis beruht wiederum auf dem alten germanischen Rechtsgrundsatz „pacta sunt servanda“ (lat. Verträge sind einzuhalten!).

Daß der Schuldner die versprochene Leistung an den Gläubiger nicht rechtzeitig erbringen kann, das kann viele Ursachen haben:
- der Schuldner könnte einfach gar nichts getan haben (Nichtleistung),
- dem Schuldner könnte die Leistung durch Krankheit nicht möglich gewesen sein (Unmöglichkeit),
- der Schuldner könnte einfach schlechte Leistungen erbracht haben (Schlechtleistung),
- der Schuldner könnte einfach nur nicht rechtzeitig geleistet haben (Schuldnerverzug),
- die Leistung des Schuldners (Trabbi statt Golf) hat nicht den versprochenen Wert (wirtschaftlicher Mißerfolg),
- der Gläubiger will die Leistung des Schuldners einfach noch nicht (Gläubigerverzug, unentgeltliche Stundung oder entgeltlicher Zinseszins).

Bis auf den sehr seltenen Fall des unbegründeten Annahmeverzugs des Gläubigers hat der Schuldner diese Gründe ausschließlich oder zumindest teilweise selbst zu verantworten. Damit ist das Zinsproblem regelmäßig das Problem des Schuldners, nicht des Gläubigers.

Daß der Schuldner die versprochene Leistung an den Gläubiger nicht rechtzeitig erbringen kann, das liegt eindeutig nicht daran, daß der Zins im Geldsystem „fehlen“ würde. Der angeblich „fehlende“ Zins ist daher nichts anderes als ein alter marxistischer Mythos.

YouTube: http://youtu.be/Cp7hyNZrMVA

© Markus Bechtel 2014. Alle Rechte vorbehalten.
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33 Kommentare

Kommentar from: Scrafitto [Besucher]
Schwache Begründung. Woher stammen die 100 Unzen und woher die zusätzlichen 10?
Im Debitismus, muss immer Vorfinanziert werden. Es braucht immer Nachschuldner. Gibt es die, dann gibt es auch kein Zinsproblem. Das ganze läuft aber immer auf einen Bankrott hinaus.
Die ca. 2 Bllionen Schulden der BRD entsprechen
fast den von 1950 an aufsummierten Zinszahlungen.
Das müsste doch zu denken geben, oder etwa nicht?

Antwort MB:
Woher die 110 Unzen letztendlich stammen, das ist im Ergebnis irrelevant. Entscheidend ist lediglich, daß die 110 Unzen den Beteiligten am Tag der Fälligkeit zur Abwicklung ihrer Rechtsverhältnisse real zur Verfügung stehen. Dies hat 2 Gründe:
1. Das Rechtsverhältnis Gläubiger - Schuldner ist von dem Rechtsverhältnis Gläubiger G1 - Gläubiger G2 zu unterscheiden.
2. Zwischen den Gläubigern G1 und G2 findet lediglich ein Tausch statt: Forderung im Wert von 110 Unzen gegen 110 Unzen.
Dann können die jeweils geschuldeten Leitungen am Tag der Fälligkeit vertragsgemäß ausgetauscht werden.
19.06.14 @ 18:21
Kommentar from: Zebulon [Besucher]
diese Darstellung mag einen gewissen Sinn haben, wenn man von einer isolierten Vereinbarungen zwischen Privatleuten ausgeht. Nicht ohne Grund wurde es ja auch am Beispiel eines Sachdarlehens (hier sogar Gold) dargelegt. Es wir jedoch das Bankensystem als Ganzes völlig außer acht gelassen.
Nun kommt ja in den letzten Jahren immer mehr ans Tageslicht, das die Geschäftsbanken im Grunde genommen, vereinfacht ausgedrückt, Geldschöpfung aus dem Nichts betreiben, für das sie dann (teilweise sogar horrende) Zinsen nehmen, die letztlich auch wieder nur über verzinste Kredite über die Banken bedient werden können. Genau DAS ist ja der Kern des fehlenden Zinses.

MB: Wenn Sie zu einer Geschäftsbank kommen und um einen Kredit nachsuchen, dann wird man Sie als erstes nach Ihren Sicherheiten fragen. Der Kredit der Geschäftsbank wird daher durch Ihre Sicherheitsleistung gedeckt. Im Gegensatz dazu können die Zentralbanken eine Geldschöpfung aus dem Nichts betreiben. Es sind daher die Zentralbanken, die eine Geldschöpfung aus dem Nichts betreiben, nicht die Geschäftsbanken. Die Zentralbanken sind daher DER Kern des Problems.
20.06.14 @ 00:00
Kommentar from: Gast [Besucher]
Wer die Frage nach dem Ursprung der 100 und der weiteren 10 Unzen stellt, sollte sie sich zunächst selbst gestellt haben.
Das tat Scrafitto augenscheinlich nicht.

Weshalb?

Weil die Antwort darauf nicht in ein kollektivistisches, konstruktivistisches Weltbild passt?
Weil damit die Montagsdemos ihrer Entzauberung näher kämen; sie als freiheitsfeindlich entlarvten?
Wer weiß?
Vielleicht ist es nur Unverständnis?

M. Bechtels Erläuterung ist nämlich eine recht gute -wenngleich vereinfachte- Darstellung der Zinsfrage. Herr Bechtel sollte seinen Beitrag auch an Mr. Dax - Herrn D. Müller- schicken. Dann hört der hoffentlich auf, die verdummende Geschichte vom Josephspfennig zu erzählen. Damit offenbart er nämlich nur, daß er das Zentralbank-Zettelgeld-System oder zumindest das Wesen des Zinses nicht verstanden hat.

MB:
1. Hätten diese Leute im Physik-Unterricht besser aufgepaßt, dann würden die auch verstehen, wovon ich rede. Geld ist eine Energie-Einheit. Kredit ist dagegen eine Leistung, also Energie pro Zeiteinheit. Die meisten Geldsystemkritiker verwechseln regelmäßig Energie und Leistung. Die verwechseln also immer Äpfel mit Birnen. Und bringen mich damit immer an den Rand der Verzweiflung.
2. Sie können davon ausgehen, daß der GSB im Umfeld von Herrn Müller gelesen wird ;)
20.06.14 @ 00:27
Kommentar from: gloeckl rainer [Besucher]
Verträge braucht man nicht zu halten, so der Altbundeskanzler Helmut Schmidt,
Anmerkung: spätestens nicht bei einer Insolvenz.

Allerdings zeigt das Beispiel eine massive Folge, sofern Kredite immer wieder erneut eingegangen werden:
die Kredite und die Forderungen steigen parabolisch bis in irrwitzige Höhen, wie die Realität belegt.

Auf Lebewesen bezogen, ist irgendwann Schluss mit lustig und die Ressourcen sind zu Ende und die betreffenden Populationen sterben aufgrund der Wachstumsfunktion aus - konkret "Verträge können letztendlich nicht mehr erfüllt werden."

MB: Deshalb spreche ich bei dem gegenwärtigen teilgedeckten Geldsystem auch von einem Betrugs- bzw. Falschgeldsystem. Bei dem Hörmannschen Informationsgeld ist das auch nicht anders. Im Gegenteil. Das ungedeckte Informationsgeld Hörmanns ist geradezu das FIAT-Money-System in Perfektion.
Das Hörmannsche Informationsgeld ist daher keine Lösung des Kreditproblem der ungedeckten Geldschöpfung der Zentralbanken. Die Lösung des Kreditproblems kann nur in der Begrenzung der Kreditaufnahme liegen. Die einzig denkbare Grenze kann nur die Deckung durch entsprechende Sachwert sein. Andernfalls würden wir unsere Kinder und Kindeskinder mit unseren Schulden belasten. Und selbst das würde nicht ausreichen.
20.06.14 @ 08:15
Kommentar from: AD [Besucher]
Großartig, dass das endlich mal so schön anschaulich zusammengefasst wurde.

Die gewählte Art des Darlehens könnte jedoch noch anschaulicher sein, wenn man ein Ratendarlehen beleuchtet: Also 100Uz werden einmalig verliehen, zu zahlen sind 10 Raten à 11Uz. Der Schulder hat also zehn Zeiträume in denen er jeweils die Teilratenzahlung plus einen 10% Mehrwert für den Gläubiger erwirtschaftet, somit bei einer Gesamtliquidität von 100Uz im System durchaus möglich.
Im Ausgangsbeispiel im Post nicht so offensichtlich.
20.06.14 @ 09:07
Kommentar from: Johannes Dopfer [Besucher]
„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“ (Bertolt Brecht)

In welche Kategorie fallen Sie?

Die Wahrheit ist jedenfalls, dass Ihre Betrachtungen völlig obsolet sind, denn Banken (früher: Goldschmiede, die Münzen für Kunden verwahrten) arbeiten mit einem Mindestreservesystem. Früher war es weniger, dank elektronischem Bankwesen ist es heutzutage fast 100 Prozent: Geld, das von Banken aus dünner Luft geschöpft wird. Per Buchungssatz und Bilanzverlängerung. Dafür gibt es Zins und Sachwertzugriffsrechte. Darin liegt das böse Spiel der Banker, welches Sie entweder nicht verstanden haben oder verstanden haben, aber absichtlich falsch darlegen.

MB: Wenn Sie meine bisherigen Artikel im GSB gelesen und verstanden hätten, dann dürfte sich Ihre Frage von selbst beantworten.
Gegenfragen:
1. Wenn Sie von dem "Bösen Spiel der Banker" reden, welche Banker meinen Sie dabei? Die Geschäftsbanken, die Investmentbanken oder die Zentralbanken?
2. Wenn das Kreditproblem tatsächlich nur in der Bilanzsummenverlängerung läge, worin liegt dann der Unterschied zwischen der ungedeckte Geldschöpfung der Zentralbanken und der gedeckten Geldschöpfung der Geschäftsbanken?
20.06.14 @ 09:58
Kommentar from: Ropeka [Besucher]
Hallo H. Bechtel,
soweit gut - ich kann nur folgende noch nicht zuordnen:
Der Anspruch an den Zins beginnt ab 1.1. und lt. Ihrer Argumentation ist auch ab diesem Zeitpunkt der Zins im Geldsystem vorhanden auch wenn die Rückzahlung des Kapitals einschließlich des Zinses erst am 31.12. vollzogen wird.
Meine Sicht Ihrer Interpretation:
Da ab 1.1. bereits für den Schuldner die Pflicht besteht durch geeignete Maßnahmen (Herstellung v. Güter u. Dienstleistung bzw. Bereitstellung derselben) für die Rückzahlung zu sorgen, ist der Zins bereits im System implementiert. Stimmt das?
Ferner glaube ich deutlich zu erkennen, dass unser Problem dadurch entstanden ist, dass immer leistungslose Darlehen vergeben werden, mit deren Hilfe ohne wirtschaftliches Handeln (z. Bsp. Anlage i. Aktien oder andere Vermögenswerte) Gewinne erzielt werden die aber Zahlungsmittel darstellen um volkswirtschaftlich erwirtschaftete Güter abzuschöpfen.
Die Notenbanken stellen doch das wirkliche Übel dieser Welt dar - doch wer steckt eigentlich wirklich hinter dieser Notenbankenspirale?

Viele Grüße und gute Zeit

MB: Hallo! Ja, das sehen Sie vollkommen richtig.

1. Der Zins ist von dem Schuldner selbst durch seine eigene Darlehensverbindlichkeit begründet worden. Damit hat er selbst den Zins im System implementiert. Es spielt dabei keine Rolle, ob er den Zins an den Gläubiger G1, den Gläubiger G2 oder den Gläubiger Gxyz leistet. Zwischen dem Gläubiger G1 und dem Gläubiger G2, dem Gläubiger G2 und dem Gläubiger G3 usw. hat lediglich eine Forderungsabtretungen stattgefunden. Weshalb diese Forderungsabtretung jeweils stattgefunden haben, das ist aber im Verhältnis zu dem Schuldner ohne Belang. Entscheidend ist, daß der Schuldner bis zur Fälligkeit des Darlehens Leistungen im Wert von 110 Werteinheiten erbringt und an den jeweiligen Gläubiger veräußert. Das Problem liegt also ganz entscheidend in der von dem Schuldner versprochenen GEGENLEISTUNG. Das Geld dient dabei nur als Transmissionsriemen.

2. Das Problem liegt dann in der Tat darin, daß uneinbringliche Darlehen nicht, wie dies eigentlich in kaufmännischer Weise geschehen müßte, abgeschrieben, sondern im System im System belassen werden. Trotzdem müssen diese leistungslosen Darlehen ja irgendwie bedient werden. Hier kommen dann die Zentralbanken ins Spiel, die mehr Geld in Umlauf bringen als sie an Sicherheiten dafür hinterlegt bekommen haben. Deshalb stellen die staatlichen Zentralbanken in der Tat das wirkliche Übel dar.
Ohne die staatlichen Zentralbanken wäre dieses Spiel gar nicht denkbar. Dabei spielt es allerdings keine Rolle, ob sich die Zentralbankenbank noch in staatlicher Hand oder wie im Falle der amerikanischen FED in privater Hand befindet. Es ist und bleibt eben ein staatliches Zentralbanksystem.

Auch Ihnen noch ein schönes Wochenende
20.06.14 @ 11:52
Kommentar from: Tilo [Besucher]
Das System krankt am Zinseszins (Expontialfunktion).
Wird der Zins nur 1x als "Bearbeitungsgebühr" geleistet, dann hätten wir es mit einer linearen Abhängigkeit zu tun.

Einfach mal "Josephspfennig" googeln.

MB: Die exponentielle Zinseszinsformel ist nur dann anwendbar, wenn Sie eine fällige Rate NICHT zahlen. Wenn Sie die fälligen Raten zahlen, dann ist die exponentielle Zinseszinsformel überhaupt nicht anwendbar.
Beweis: Wenn Sie den Mietzins für "Ihre" Mietwohnung zahlen, dann zahlen Sie immer nur gleichmäßig hohe monatliche Raten. Erst dann, wenn Sie den Mietzins für "Ihre" Mietwohnung nicht mehr zahlen, dann ist die Zinseszinsformel überhaupt erst anwendbar. Dann und nur dann wachsen Ihre Mietschulden exponentiell.
20.06.14 @ 20:16
Kommentar from: Freigeist [Besucher]
Sehr schön, daß Sie das Beispiel mit Unzen führen.

Denken Sie es nun zu Ende:

Wie bekannt sein dürfte, sind diese auf einem endlichen Planten ebenfalls endlich, also auf die Zahl 100 (zur Vereinfachung) limitiert.

Nehmen wir weiter an, die Gruppe der Schuldner hat insgesamt so viele Kredite aufgenommen wie es Unzen gibt (also 100).

Dann wird klar ersichtlich, daß eine vollständige Bedienung der Kredite+Zinsen in Unzen nicht möglich ist.

Zitat MB: ,,Woher die 110 Unzen letztendlich stammen, das ist im Ergebnis irrelevant. Entscheidend ist lediglich, daß die 110 Unzen den Beteiligten am Tag der Fälligkeit zur Abwicklung ihrer Rechtsverhältnisse real zur Verfügung stehen"

Genau das ist der Knackpunkt - es gibt nur x Unzen und nicht x mal 1,1 Unzen. Die 10 % existieren nicht und stehen am Tag x eben auch nicht zur Verfügung.

Abhilfe schafft dann nur die von Ihnen angeführte Rückzahlung in Waren und Dienstleistungen. Die Schuldner müssen also durch Veredelung der gekauften Rohstoffe einen Gegenwert erschaffen, der diese nicht existierenden Unzen ausgleicht, um den Gläubigeranspruch zu befriedigen.

Die Gläubiger sitzen nun auf veredelten Waren im Gegenwert von 110 Unzen, es zirkulieren aber nur 100 von den Schuldnern für Rohstoffe ausgegebene Unzen.

Die Gläubiger können also durch den Verkauf der Waren nur max. 100 Unzen einnehmen und bleiben auf Waren für 10 Unzen sitzen. (Oder es sind Sozialisten und verkaufen die komplette Ware für 100 Unzen und bringen sich um ihren Zinsvorteil.)

Da durch dieses Spiel immer mehr Waren bei den Gläubigern landen, wird irgendwann der Punkt der Sättigung erreicht.Die Gläubiger akzeptieren keine veredelten Waren zur Tilgung mehr, weil eine weitere Hortung Nachteile bringen würde.(Lagerkosten etc.)

Das ist der Punkt, wo die Gläubiger
auf Rückzahlung von 110 Unzen bestehen werden.

Dann müssen entweder die Schuldner bankrott erklären oder die Gläubiger verzichten auf die nicht vorhandenen 10 Unzen.

Endergebnis ist in beiden Fällen der Ausfall des Zinses. D.h. Vorprogrammierter Zinsausfall durch nicht vorhandene Zinsgeldmenge. q.e.d.

Dieses Beispiel zeigt daß es im Zinseszinssystem unter beibehaltung der Startparameter zwingend Zins- oder Kreditausfälle durch Insolvenzen geben muss.

Falls man Insolvenzen nicht zulässt und die Startparameter geändert werden, muss der Schuldner ständig vom Gläubiger vor der Insolvenz "gerettet" werden und man landet ganz schnell im (heutigen Staats-) Schuldensozialismus.

MB: Sie müssen sich bei der Betrachtung meines Falles unbedingt auf die beteiligten 3 Personen beschränken! Das sind der Schuldner, der ursprüngliche Gläubiger G1 und der neue Gläubiger G2. Wenn sie das nämlich nicht tun, dann kommen Sie vollkommen durcheinander.
Entscheidend ist dann am 30.12. folgende Frage: Welchen Preis würden Sie als Zessionar G2 für die ihnen von dem Zedenten G1 angebotenene Forderung gegen den Schuldner (Zahlung von 110 Unzen am 31.12.) zahlen? Oder umgekehrt formuliert: Welchen Preis wird der Zedent G1 wohl am 30.12. für diese Forderung von Ihnen als Zessionar G2 verlangen können? Für jeden billig und gerecht denkenden Menschen kann es in dieser Situation nur eine einzige Antwort geben: 110 Unzen.
Deshalb werden am 31.12. im Normalfall nicht nur die Waren im Wert von 110 Unzen vorhanden sein, sondern auch die 110 Unzen.
Die von Ihnen beschriebene Entwicklung ist auf andere Gründe zurück zu führen. Das würde jetzt aber zu weit führen.
21.06.14 @ 15:07
Kommentar from: HartmutLr [Besucher]
Es wird eben NICHT mit Gold bezahlt, sonderen mit Fiat-Money. Es wird Geld aus dem Nichts geschöpft. Die Zinsen werden auch wieder durch Kredit also aus dem Nichts geschöpft, damit die Zinseszinsen bedient werden können muss gesamtgesellschaftlich also immer weiter aufgeschuldet werden.

Auch ansonsten verstehe ich ihre Rechnung nicht?
Warum soll es irrelevant sein woher die 10 Unzen für die Zinsen kommen? Die ersten 100 Unzen sich ja dadurch gedeckt, dass der Gläubiger diese hatte und an den Schuldner leiht! Dieser Teil des Kredits ist also phyisch "hintelegt" aber die weiteren 10 Unzen?
Mal ein Gedanken-Experiment: Es wird so viel Gold verliehen wie bereits gefördert wurde die Schuldner müssen dann aber 10 % mehr zurückzahlen. Dass hiesse doch dass diese 10 % erst gefördert werden müssten.

Haben Sie Marx eiegntlich gelesen? Ich nicht! Ich kenne nur die Aussage von Marxisten diese Kritik am Zins wäre "antisemitische verkürtzte Kapitalismuskritik", der Zins wäre nicht das Problem sondern der Profit. Es sind Maxisten wie Peter Nowak und Tomasz Konicz die deshalb gegen die Montagsmahnwachen vorgehen.

MB:
1. Bereits in der Schule haben wir Marx & Co. bis zu Erbrechen gelesen. Im Abitur habe ich neben den Leistungs-Kursen Mathematik und Physik in Gesellschaftskunde Systemvergleich und Entwicklungsökonomie studiert. Und letzteres im Abitur mit 14 Punkten abgeschlossen. Danach habe ich Physik, Volkswirtschaftslehre und (Steuer-)Recht studiert und letzteres auch erfolgreich abgeschlossen. Ich kann daher sehr schnell ermitteln, ob jemand sachlich argumentiert oder nur ideologische Nebelkerzen wirft. Letzteres trifft leider auf viele Redner der Montagsmahnwachen genauso zu wie für die erwähnten Kritiker ("antisemitische verkürzte Kapitalismuskritik"). Wundert Sie das? Mich nicht!
2. Zu der Rechnung: Im Zeitpunkt der Fälligkeit der 10 Unzen ist es prinzipiell irrelevant, woher die 10 Unzen kamen. Die 10 Unzen können aus dem ersparten Eigenkapital des Schuldners stammen. Sie können aber genauso gut auch aus Fremdkapital, also ERNEUTER anderweitiger Kreditaufnahme des Schuldners bei einem dritten Gläubiger G3 stammen. Den Gläubigern G1 und G2 kann das egal sein, woher die von dem Schuldner zu zahlenden 10 Unzen herrühren. Ihre Forderungen sind befriedigt worden und damit durch Erfüllung (§ 362 BGB ) erloschen.
Der Knackpunkt liegt also darin, in wie weit wir dem Schuldner, insbesondere dem Staat, erlauben können, sich der Leistungs- UND Zinsverpflichtung durch diese erneute anderweitige Kreditaufnahme zu entziehen. Der Schuldner, allen voran der Staat, muß durch ein sachwertgedecktes Geldsystem daran gehindert werden, sich über die Summe der ersparten oder erwirtschafteten Aktiva hinaus zu verschulden. Dazu bedarf es insbesondere eines sachwertgedeckten Geldsystems und eines allgemeines Zinseszinsverbotes (§ 248 BGB ), also auch für Banken und sonstige Kreditinstitute (also der Streichung des Absatzes 2 des § 248 BGB ). Bei einem solchen sachwertgedeckten Geldsystem spielt das Eigentumsrecht an Gold und Silber eine sehr gewichtige, aber nicht ausschließliche Rolle.
3. Damit dürfte sich auch Ihr erster Absatz ("Fiat-Money") hoffentlich zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet haben.
21.06.14 @ 16:59
Kommentar from: Martin Bähre [Besucher]
Sehr geehrter Herr Bechtel,
Zunächst mal vorab, ich gehöre nicht zu den Zinskritikern, sondern sehe das Problem wie Peter Böhringer das er hier beschrieben hat.
http://www.goldseitenblog.com/peter_boehringer/index.php/2013/03/09/grundsaetzliches-und-pragmatisches-zur-z
Ferner sehe ich mich als Befürworter eines "freien Marktgeldes" nach Hayek.

Dennoch möchte ich Ihnen widersprechen, weil die Frage des fehlenden Zinses keine weltanschauliche Frage ("marxistischer Mythos") ist, sondern eine rein geldtechnische mathematische Frage. Das sieht man allein daran, dass Sie und andere mit mathematisch konstuierten Fallbeispielen das Gegenteil zu beweisen suchen.
Nun hatte ich bereits diesen Kommentar (http://www.goldseitenblog.com/markus_bechtel/index.php/2012/08/16/denken-macht-frei-ueber-das-maerchen-vom)
von Ihnen gelesen, wo sie ohne Beleg behaupten:
Zitat:
"Die Zentralbank gibt dann die 105,- an den die Hausbank und diese wiederum die 100,- (!) als Darlehen an den Schuldner."

Mit anderen Worten würde danach die Zentralbank den fehlenden Zins erschaffen. Zumindest kann ich Ihnen in diesem Punkt mit fundierten Quellenangaben widersprechen, denn Bernard Lietaer, der ehemals leitender Angestellter bei der Belgischen Zentralbank war, bestätigt in einem Interview den "marxistischen Mythos" vom fehlenden Zins.

Interview mit Bernard Lietaer
Minute 5:45 bis 6:40
http://www.youtube.com/watch?v=UtaH40FQB18

Hier bestätigt also ein ehemaliger Notenbanker, das Sie mit Ihrer hypothetischen unbewiesenen Annahme, die Notenbank würde das Geld für den fehlenden Zins miterschaffen, falsch liegen und unzureichend recherchiert haben.

Sie sollten das Thema doch bitte weniger "weltanschaulich ideologisch (Stichwort "marxistischen Mythos") und dafür mehr sachlich mathematisch geldtechnisch abhandeln.

Wobei auch ich persönlich der Auffassung bin, in einem Schuldgeldsystem, wo Geld nur durch Kredit entsteht, fehlt der Zins rein mathematisch tatsächlich im System.

In einem freien Marktgeldsystem, wäre das aber nicht so, weil das Geld dann Warengeld wäre und durch die Wertschöpfung ja ständig neue Waren entstehen, die auch als Geldwert fungieren könnten.

MB: Sehr geehrter Herr Bähre,
Karl Marx hat zeit seines Lebens nach einem Trick gesucht, wie er sich um die Rückzahlung seiner Schulden herumdrücken konnte. Ich kenne keine marxistische Theorie, in der dieses Märchen vom „fehlenden“ Zins nicht in irgendeiner Weise wieder aufgewärmt worden wäre. Die Begriffe mögen sich dabei ändern. Die Methode ist dabei jedoch immer dieselbe geblieben. Schauen Sie sich doch nur um: Der Marxsche Umverteilungssozialismus sozialisiert die Produktionsmittel. Also vom Privat-Kapitalismus zum Staats-Kapitalismus. Damit sozialisieren aber die Unproduktiven ihre Verluste auf dem Rücken der Produktiven. Im Gesellschen Umverteilungssozialismus geschieht das durch die Werterhaltungsmarken. Woher kommen die wohl? Aus dem Nichts? Wohl kaum. Der neueste Schrei sind die „Abgaben auf fließendes Geld“ der sog. Wissensmanufaktur. Und wohin fließen diese Geldverkehrsabgaben? Bestimmt nicht zu denen, die ihre Leistung gegen dieses Schwundgeld verkauft haben. Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen. Es ist immer derselbe marxistische Betrug an den Erbringern der realen Leistungen.
Mit einem freien Marktgeld - da stimme ich Ihnen im Ergebnis zu - wäre eine solche Umverteilung erst gar nicht denkbar.
22.06.14 @ 23:10
Kommentar from: dravs [Besucher]
Wesentlich bei der Beurteilung, ob der Zins erbracht werden kann, weil wie im Kreislauf der Natur vorhanden, oder immer irgendwie "fehlt" und so die Masse in eine Spirale von Schuld und somit in Versklavung bringt, ist die Frage des Geldes, des Geld- und Zinsmonopols.
Dieses für ein "übergeordnetes" Ziel dienende System ist ja gerade darauf ausgelegt, dass der Zins nicht erbracht werden kann.

MB: Der Anfang war gut. Dann wurde es allerdings etwas dünn. Im Ergebnis stimmen wir jedoch wohl überein, daß in dem bisherigen System der unbegrenzten Verschuldung der Zins gar nicht mehr erbracht werden kann.
Im Einzelnen:
1. Die Spirale von Schuld und Versklavung setzt voraus, daß die eigentlich versprochene (Gegen-)Leistung NICHT erbracht worden ist.
2. Auch in einem gedeckten Geldsystem kann im Einzelfall die Gegenleistung mal nicht erbracht werden. Grundsätzlich kann jedoch in einem sachwertgedeckten Geldsystem eine solche Verschuldungs-Spirale nicht stattfinden. Weil die Verschuldung in einem gedeckten Geldsystem durch die natürlichen Ressourcen begrenzt wäre. In einem sachwertgedeckten Geldsystem würden sich also die Ausfälle auf Einzelfälle beschränken. Der hierfür zu zahlende Zins wäre daher sehr gering.
3. Im gegenwärtigen ungedeckten Geldsystem kumulieren sich die Ausfallrisiken derart, daß die zur Abdeckung der Ausfallrisiken eigentlich erforderlichen Ausfall-Zinsen astronomische Höhen erreichen müßten. Tatsächlich werden die Ausfall-Zinsen jedoch von den (teilprivatisierten) Staatsbanken gegen Null (oder inzwischen sogar noch darunter) gedrückt. Dabei betreiben diese Staatsbanken letztlich nichts anderes als Insolvenzverschleppung. Die dabei einhergehende Sozialisierung der Ausfallrisiken führt dabei zum vollständigen Vertrauensverlust und damit unweigerlich zum Kollaps des Systems.
4. Wenn wir also unsere natürlichen Lebensgrundlagen effektiv schützen und die Spirale der Verschuldung verhindern wollen, dann kommen wir um ein sachwertgedecktes Geldsystem nicht herum.
23.06.14 @ 05:19
Kommentar from: Stephan [Besucher]
"Entscheidend ist lediglich, daß die 110 Unzen den Beteiligten am Tag der Fälligkeit zur Abwicklung ihrer Rechtsverhältnisse real zur Verfügung stehen."

Das heißt, dass sowohl Gläubiger als auch Schuldner - letzterer wohl etwas mehr - davon ausgehen, dass am Tag der Fälligkeit die 110 Unzen real zur Verfügung stehen werden. Das wiederum bedeutet, dass das System allein auf Vertrauen basiert. Was, wenn dem Geldsystem aber das Vertrauen entzogen wird?

MB: Da sind Sie an dem alles entscheidenden Punkt angelangt. In einem ungedeckten Geldsystem beruht alles mangels Deckung ausschließlich auf dem Vertrauen. Wenn dem ungedeckten Geldsystem das Vertrauen entzogen wird, dann kommt die Stunde der Wahrheit. Dann werden Sie sehen, was diese ungedeckten Verbindlichkeiten (i.d.R. Staatsschulden) wirklich wert sind...
23.06.14 @ 11:31
Kommentar from: antimon@gmx.at [Besucher]
Sehr geehrter Herr Bechtel.

Mit Ihrem Beitrag lenken Sie eigentlich vom Thema ab.

Sie schreiben: "Woher die 110 Unzen letztendlich stammen, das ist im Ergebnis irrelevant".

Nichts könnte unrichtiger sein als diese Aussage. Es geht hier nicht um eine rechtliche Frage wer, wem, wann, wieviele Zinsen (Unzen) schuldet - ZENTRAL IST DIE FRAGE WOHER DIE ZUSÄTZLICHEN 10 Geldeinheiten KOMMEN, d. h. die Entstehung dieser 10 zusätzlichen Geldeinheiten ist die wichtige Frage!

Wollen oder können Sie diesen Punkt nicht verstehen? Wir alle verstehen Schuldverhältnisse, beherrschen die Zinseszinsrechnung ect. - es geht aber bei dieser Fragestellung letztlich immer um die PRODUKTION des Geldes für den Zins.

MB: Sehr geehrte/r Frau/Herr, antimon@gmx.at,
es in 1. der Tat irrelevant, woher diese 110 Unzen letztlich stammen. Diese 110 Unzen können aus dem EIGENKAPITAL des Schuldners stammen. Also aus der vorangegangenen eigenen Wirtschaftstätigkeit. Diese 110 Unzen können aber auch aus FREMDKAPITAL stammen. Also aus weiterer Kreditaufnahme. Entscheidend ist, daß diese 110 Unzen von dem Schuldner einmal erworben und bei Fälligkeit zur Befriedigung des Gläubigers an ihn übertragen werden.
Die Zinseszinsrechnung setzt 2. voraus, daß das gerade nicht geschieht! Der Zinseszins setzt voraus, daß der Gläubiger nicht befriedigt wird, der Schuldner also gerade nicht die von ihm vertraglich versprochene Gegenleistung erbracht hat.
Es geht 3. immer um die Produktion der Gegenleistung, nicht um die "Produktion des Geldes".
Können Sie diese Punkte nicht verstehen? Oder wollen Sie diese Punkte nicht verstehen?
23.06.14 @ 13:06
Kommentar from: Bernd Lauert [Besucher]
Vielleicht erst mal informieren und dann Artikel schreiben, die sich auf die Realität beziehen...
http://politblog.tagesanzeiger.ch/blog/index.php/26628/elektronisches-geld-muss-gesetzliches-zahlungsmittel-werden/?lang=de

MB: Sehr geehrte Herr Lauert, der Artikel des Mark Joob zeigt in sehr schön, daß er als Ethiker die wirtschaftlichen und rechtlichen Probleme schon im Ansatz nicht verstanden hat. Das Problem besteht nicht darin, daß wir inzwischen ein weitgehend bargeldloses Geldsystem haben. Das Problem besteht darin, daß wir ein weitgehend ungedecktes Geldsystem haben.
Die Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, daß gerade ein staatliches Geldmonopol zu einem ungedeckten Geldsystem geführt hat. Weil der Staat seine Schulden noch nie effektiv zurück gezahlt hat. Die sog. "Vollgeldinitiative" will damit genau den Bock zum Gärtner machen, der uns in die gegenwärtige Situation geführt hat. Damit ist die sog. "Vollgeldinitisative" genau das Gegenteil dessen, was sie vorgibt zu sein. Lassen Sie sich bitte nicht durch solche falschgeldsozialistische Propaganda ins Bockshorn jagen!
23.06.14 @ 16:37
Kommentar from: Jörg Tempel [Besucher]
Meiner Meinung nach ist das Erkennen der Zinseszinzproblematik ein wichtiger Schritt für diejenigen welche das Geldsystem verstehen wollen. Das Problem existiert in der Theorie durchaus. In der Praxis sollte sich das neue Geld jedoch durch Konkurse wieder verflüchtigen. Da jedoch das "SYSTEM" momentan keine relevanten Ausfälle zulässt hat es den Anschein als ob die Zinseszinsproblematik mit aller Wucht zuschlägt.
Anders gesagt, das Problem existiert zwar, ist aber nicht so gravierend wie es den Anschein hat. Die aus meiner Sicht beste Analyse dieser Thematik stammt von Peter Böhringer und ist sogar hier im Forum zu finden:
http://www.goldseitenblog.com/peter_boehringer/index.php/2013/03/09/grundsaetzliches-und-pragmatisches-zur-z#more653

Als bekennender Montagsdemonstrant gilt es noch anzumerken das für uns weder Rechts und Links noch Gut und Böse weiter von Interesse sind. Ein neues Geldsystem mit dem es sowohl die Libertären als auch die Wissensmanufaktur aushalten kann ist erstaunlich einfach! Es fragt sich nur ob (Ihr) die Menschen schon dazu bereit seit :)

MB: Sehr geehrter Herr Tempel, vielen Dank für Ihren Kommentar. Verglichen mit den meisten anderen Kommentatoren hier und den meisten Rednern auf den Montagsdemonstrationen gehören Sie offenbar den ganz wenigen Montagsdemonstranten, die zumindest einmal das Problem im Ansatz begriffen haben.
Wenn Sie sich jedoch eingehender mit den Vorschlägen der WM und ihres Umfeldes beschäftigt haben, dann werden Sie feststellen, daß diese Vorschläge nichts anderes als die konsequente Fortsetzung des bisherigen Falsch-Geld-Sozialismus sind. Diese Vorschläge sind daher keine Lösung des Verschuldungsproblems. Sie sind im Gegenteil geradezu das Problem selbst. Sie führen im Endergebnis zu genau dem bargeldlosen Geld- und Wirtschaftssystem der NWO, das sie angeblich zu bekämpfen suchen.
23.06.14 @ 16:39
Kommentar from: Michael [Besucher]
Würde der Zins wirklich fehlen, wäre das schon aufgefallen. Die momentane Verknappung als Reaktion auf den 'Crash' respektive die 'Krise' ist ein anderes Thema. Jede unlimitierte Schöpfung von Ressourcen war, ist und bleibt problematisch ...

Manche sind in der Lage die Zeichen zu deuten.

https://www.youtube.com/watch?v=WoyKfy5rtD4#t=2431
(nach ein paar Minuten - die Krähen...)

Es ist noch kein Beweis, aber die simple Überlegung. Wir geben an 10 Teilnehmer jeweils 20 Knöpfe aus die als Tauschmittel dienen. Sie brauchen keinen Zins damit einer 'übrig bleibt'. Es genügt den ein oder anderen zu sagen, 'Leg ein paar Knöpfe auf die Seite für schlechte Zeiten'. Allein wenn sie von jedem die 20 Knöpfe wieder einsammeln - es bleibt einer übrig. Es bedarf keines Zinses eine Verknappung zu erreichen.

In einem Teilausschnitt eines sehr einfachen Modells, das in seiner Schlichtheit kaum zu unterbieten ist, möchte ich zeigen worüber sich viele Menschen auf den Montagsdemos erbost zeigen. Gehen wir mal davon aus, der Staat sei ein zentraler Punkt an dem Tauschmittel werden beschafft. Fassen wir mal Nettokreditaufnahme und Zins unter dem Begriff Zins und Zinseszins zusammen. Der Wunsch wäre der Staat bucht jedem Staatsbürger das aufgenommene Geld aufs Konto und der Bürger entscheidet sparen oder ausgeben. Wäre da nicht die bisher unbestrittene Beobachtung, der Mensch ist es gewohnt die Lebenshaltung aus dem Cash Flow zu bestreiten und den Überschuss anzuhäufen, ginge dies gut. In dem Punkt kommt der Glaube ins Spiel - Geld sei etwas wie ein Sackerl mit Goldstaub - Illusion von intrinsischer Werthaltigkeit. Der Reiche ist ja nicht Reich da er viel Geld hat, sondern viel macht sprich kann abschöpfen. Derjene der sehr effektiv abschöpfen kann braucht Mittel um diese abzuschöpfen und es gibt andere die sind froh die Mittel anbieten zu können. Der nächste Schritt ist die Rendite. Wie wird Rendite 'organisiert'. Die praktischste Organisationsform für alle die gut abschöpfen ist die Investitionsfalle und die Liquiditätsfalle. Das ist meiner Ansicht nach der Long Run. Der Schleichende Tot auf Samtpfötchen. Ab da beginnt unser aktuelles Problem.

Buchen wir jedem Staatsbürger die ausgeweitete Geldmenge aufs Sparbuch. Keiner tut etwas damit. Die Wertlosigkeit dieser Aktion ist kaum zu überbieten. Das denken sich auch diejenen die unlimitiert 'Geld' - den Kredit über Staatsschulden finanzieren - die Bürger. Das zu Beginn dieses Absatz Beschriebene ist Korruption, das ist der Haken. Leistungsträger sind zumeist jene die Fragen, 'Was war meine Leistung?'. Die Frage stellt sich auch bei 'Gelddruckerei' für Spekulation. Eine Spekulation ist dann nützlich, wenn alle gut verdienen und das Preisniveau der verbliebenen Güter wird auf ein angemessenes Niveau gebracht. Bilder zu versteigern um Milliarden ist kühn, aber dass der Arbeiterklasse Künstlerbashing nicht hat geholfen ewig ... ist auch belegt. Es ist wohl ok, wenn Künstler ordentliche Preise bekommen für ihre Werke.

Der Weg ist noch weit bis man die Akzeptanz schafft, dass anderer Leute Arbeit wertvoll und nicht selbstverständlich ist.

Da fällt mir ein ein netter Beitrag über Finanzkrise, ähnliches und teils eine lustige Betrachtung des Konsumverhaltens.

https://www.youtube.com/watch?v=WoyKfy5rtD4#t=1150
(So ca. 5 min).

Am Ende bleibt die unlimitierte Verwendung von der Ressource 'Geld' zu Zwecken die ok wären, würden die Risken zugunsten von Rendite und der Finanzindustrie auf die Realwirtschaft umgelegt. Es ist schon so, dass Menschen die teure Bilder im Zimmer hängen heben klar ist, was los ist, wenn morgen jeder sich künstlerisch betätigt und ihr Kühlschrank leer bleibt. In dem Punkt werfe ich Staaten ganz bestimmt eine Mithilfe bei der Züchtung und Haltung von Arbeitshumanoiden vor. Das ist sog. globalisierte Interpretation von 'Neoliberlaismus'. Das führt zu einer Isolation - Schichtung. Würden Konzerne (das sind die Renditebeschaffer) nur der eigenen Elite Produkte können anbieten wäre der Markt erschöpft - kein Unternehmen kann nur von den 'Reichen' leben.

Mir persönlich fallen viele Punkte ein, die können diskutiert werden. Z.b. die Anhebung des Zinses - als Ausflucht aus der Liquditätsfalle bspw... Billiges Geld führt nicht dazu, dass Menschen nachhaltig in Arbeit bleiben ... das ist zwar objektiv nützlich schneidet sich aber mit der Umverteilung durch den Staat usw...

Das alles kann nicht ursächlich mit der Bereitstellung von zuviel Ressourcen zur Abwicklung von Transaktionen zusammenhängen. Zins ist die Ausweitung der Geldmenge ... losgelöst davon was damit gemacht wird - da kommen wir schon hin auf die Punkte...

MB: Vielen Dank für Ihren Kommentar. Der Abend ist gerettet!
23.06.14 @ 16:53
Kommentar from: rpc@gmx-topmail.de [Besucher]
@MB

Sie gehen davon aus, daß der Gläubiger den Zins ausgibt, also real wieder in den Kreislauf zurückführt.

Gegenbeispiel:

A ist Multimilliardär. Von seinen Zinsseinnahmen S pro Jahr reicht ihm ein kleinster Bruchteil für sein Lebensstil. Den Rest hortet er. Sein Schuldner B erhalten somit nie die Möglichkeit, den gesamten Zins zu erarbeiten.

Schon ist ihre schöne Prozinsgeschichte widerlegt.

Seit Jahrtausenden ist das Zinsproblem bekannt. In früheren Zeiten gab es deshalb IMMER in regelmäßigen Abständen Sabbatjahre, und dies in den verschiedensten Kulturen auf der ganzen Welt.

MB: Sehr geehrte/r Frau/Herr rpc@gmx-topmail.de. Was der Gläubiger mit der von dem Schuldner zu erbringenden Gegenleistung macht, das ist für das Schuldverhältnis zwischen dem Gläubiger und dem Schuldner ohne Belang. Der Zineseszins entsteht immer dann, wenn die geschuldete (Gegen-)Leistung NICHT erbracht wird. Dann und nur dann kann das Zinseszinsproblem entstehen. Sie vergleichen daher hier schon wieder einmal Äpfel mit Birnen.
24.06.14 @ 10:53
Kommentar from: hile brand [Besucher]
Sehr geehrter Herr Bechtel
Kalte Füsse gekriegt, oder was ist der Grund, dass Sie mittlerweile 17 Kommentare mehr als 5 Tage nach Erscheinen Ihres fragwürdigen Artikels unbeantwortet lassen?

Schreiben Sie, was Sie wollen, aber richten Sie sich bitte in Zukunft so ein, dass Sie eingehende Post in nützlicher Frist für die interessierte Leserschaft beantworten können. Wenn Sie denn können?

Aussitzen von ungemütlichen Situationen hat eine lange Tradition ...normalerweise aber bei Politikern.

MB: Sehr geehrter Frau/Herr "hile brand" (suisu@gmx.net), ich habe noch andere Dinge zu tun als so fragwürdige Kommentare wie den Ihrigen zu bearbeiten. Sie sollten vielleicht nicht immer gleich von sich auf andere schließen.
24.06.14 @ 19:40
Kommentar from: Bernd Lauert [Besucher]
Jemand zuhause?

MB: Ja, Herr Bernd Lauert. Mein Leben besteht allerdings nicht nur aus dem goldseitenblog. Ich bitte daher um Verständnis, daß es manchmal auch etwas länger dauern kann.
25.06.14 @ 10:09
Kommentar from: DJ Tonnes [Besucher]
Der Mythos vom Goldgeld
Sie bewegen sich mit Ihrer Argumentation in einer Welt des goldgedeckten Geldes (weil aus Gold bestehend). Aus dünner Tresorluft geschöpftes Kreditgeld gab es aber schon zur Zeit der ersten goldschmiede im Mittelalter. Der Vergleich und die Rechnung hinken also gaaaaaaanz arg. Schlichtweg zusammenphantasiert.

MB: Sehr geehrter Herr Tonnes, das Gold dient hier nur der besseren Verständlichkeit wegen als Beispiel. Theoretisch könnten Sie jeden anderen Sachwert (genauer: dem Eigentum an dieser Sache) nehmen, dem im Rechtsverkehr ein Wert beigemessen wird. Theoretisch also auch z.B. Bitcoins. Aber eben nur theoretisch. Wenn Sie meine bisherigen Beiträge gelesen hätten, dann wüßten Sie auch weshalb (nicht). Ihr Kommentar zeigt, daß dies nicht der Fall ist. Sie haben weder das gedeckte noch das ungedeckte Kreditsystem verstanden. Leider.
25.06.14 @ 16:18
Kommentar from: Forderer [Besucher]
Bitte Kommentare freischalten!

MB: fordern@foerdern.org, anonyme Kommentatoren haben bei mir nichts zu fordern. Das sollte inzwischen bekannt sein.
25.06.14 @ 20:13
Kommentar from: dravs [Besucher]
Hallo Herr Bechtel, wären Sie bitte so fair und geben Sie die Kommentare frei. Dank und Gruß

MB: Fair wäre es, wenn Sie Ihren Namen nennen würden. Dann könnte ich Ihnen entsprechend antworten.
26.06.14 @ 04:28
Kommentar from: Norbert_G [Besucher]
Franz Hörmann selbst klärt in einem neuen Interview anhand historischer Beispiele auf, wie der (Natural-)zins in die Welt kommt: Züchtet ein Bauer Tiere, so ist das Mehr an Nachkommen der Zins, baut er Getreide an, so ist es der (Mehr-)Ertrag.
Diese Mehrerträge erlauben es dem Goldschürfer, ohne eigenen Lebensmittelanbau vermehrt nach Gold zu schürfen und somit ist auch das Mehr-Gold für den Zins da.
Mir scheint, daß Leute, die das Entstehen von Mehrwert als Naturalzins nie beobachtet haben, selbst nie etwas Produktives geschaffen haben - außer Gedankenblasen ...

MB: Lieber Norbert,
willst Du mich hier auf den Arm nehmen?
Hörmann ist von Hause aus Wirtschaftsmathematiker. Will heißen: Mathematiker mit rudimentären wirtschaftlichen Zusatzkenntnissen. Ähnlich wie Mathematiker in der Versicherungswirtschaft. Die können auch nur die vorhandenen Formeln und Regeln anwenden. Den tieferen wirtschaftlichen Sinn und Zweck dieser Formeln haben sie regelmäßig nicht verstanden. Insbesondere nicht den rechtlichen Sinn und Zweck dieser Formeln und Regeln.
Mit dem jüngsten Interview mit "Ken Jebsen" dokumentiert Hörmann jedenfalls wieder einmal sein profundes wirtschaftliches Halbwissen. Insbesondere aber sein rechtliches Nichtwissen. Wenn aber schon Ökonomen die rechtlichen Grundlagen dieser Formeln und Regeln regelmäßig nicht verstehen, wieviel weniger dann ein Wirtschaftsmathematiker wie Hörmann. Es kostete mich daher wirklich größte Überwindung, mir diesen Unsinn bis zum Schluß anzuschauen.
Um so erschreckender ist es jedoch, wie viele Leute aus der sog. Wahrheitssucherbewegung auf derartigen Unsinn hereinfallen. Es sollte einem doch zu denken geben, daß niemand, aber auch wirklich niemand der wissenschaftlichen Zunft derartigen Unsinn Ernst nimmt. Daher wird auch seine Klage wie das berühmte Hornberger Schießen enden. Viel Lärm um Nichts!
Viele Grüße
Markus
26.06.14 @ 10:08
Kommentar from: Norbert_G [Besucher]
Bei der Zinsdiskussion wird m.E. an einer völlig falschen Stelle herumgekrikelt.

Das Problem, welches wir in den Westliche-Wertegemeinschaft-Demokrattien haben ist doch, daß die hier notwendig korrupten Politiker ohne jegliche Haftung das Recht haben, Schulden zu Lasten Dritter (also des Bürgers) zu machen.
DAS ist ein Irrsinn, den kaum jemand im Focus hat.
In den achsobösen "..." wird dies ausführlich dargelegt. Ist das der Grund, warum wir sie nicht kennen sollen?

MB: Lieber Norbert, ich halte eine solche Diskussion für nicht zielführend. Bitte habe dafür Verständnis, daß ich derartige Diskussionen daher hier nicht führen möchte. Liebe Grüße Markus
26.06.14 @ 10:15
Kommentar from: Norbert_g [Besucher]
Ich nix verstehen.
Ich habe doch nur gesagt, daß Hörman selbst hinwies, wie das Mehrgold für den Zins in die Welt kommt.
Damit wäre ja das Argument der Schwundgeldler widerlegt, daß nicht genug Gold für den Zins da wäre. (Wobei auch ich Gold nur als Symbol sehe.)
Hörmann ist hauptsächlich unterhaltsam - ansonsten Utopist und Sozialist.
An das Funktionieren des Plan-B glaube ich nicht eine Sekunde. Dennoch bin ich dafür. Denn er ist ein Gehirnwurm, der den Wahlpöbel dazu bringen könnte, für das BGE zu stimmen. Und das wäre die EINZIGE demokrattische Möglichkeit die wahren Schmarotzer, die Myriaden an Profiteuren der Sozialindustrie, erstamal loszuwerden. Der überflüssige Sozailarbeiter und der Arbeitslosigkeitsvermittler bekämen nun auch nur BGE.
Dann, nach dem BGE-Bankrott könnte man ja weiter sehen ...

MB: Lieber Norbert,
wenn es schon der Mathematiker Hörmann nicht versteht, dann brauchst Du Dir darüber bestimmt keinen Kopf zu machen!
Zu dem Hörmannschen Mehrgoldproblem:
Der Denkfehler Hörmanns besteht schon in der Annahme, daß es überhaupt eines Mehrgoldes bedürfe. Es bedarf aber keines Mehrgoldes! Das Geldsystem würde theoretisch auch mit einem einzigen Stück Gold, Silber oder sonstigen Geldwert funktionieren. Das ist der ganze Trick dabei.
Stell Dir in meinem Beispiel einfach vor, es gäbe nur die 100 Unzen auf dem Markt. In den Restaurants würde ein Mittagessen 1 Unze kosten. Wieviele Mittagessen müßtest Du Deinem Gläubiger bis zum 31.12. kochen, bis Du ihm also die geschuldeten 110 Unzen zurückgegeben hast? Eben 110 Mittagessen zu Preis einer Unze. Bildlich gesprochen würdest Du ihm einfach 10 Unzen zweimal zurückgeben.
Das eigentliche Problem liegt daher ganz wo anders. Dein Problem als Schuldner liegt darin, ob Du es schaffst, Deinem Gläubiger bis zum 31.12. 110 Mittagessen (oder einen entsprechenden anderen Wert) zu leisten. Das Problem liegt also in Deiner Gegenleistung bis zum Fälligkeitstag. Genauer: Dein Problem liegt also in dem "ob" und in dem "bis wann" Deiner Gegenleistung. Noch genauer: Dein Problem liegt also darin, ob Du die 110 Mittagessen (oder einen entsprechenden anderen Wert) bis zum 31.12. hinbekommst. Und darin, ob der Gläubiger bis zum 31.12. die insgesamt 110 Mittagessen (oder einen entsprechenden anderen Wert) als Leistung abnimmt.
Genau dieses Risiko hast Du allerdings mit Deiner Rückzahlungs- und Zinsverpflichtung in dem von Dir selbst unterschriebenen Darlehensvertrag freiwillig selbst übernommen. Und an dieser Leistungs-Verpflichtung mußt Du Dich festhalten lassen. Denn zumindest in Deutschland gilt der Grundsatz "pacta sunt servanda" (Verträge sind einzuhalten!).
Hinsichtlich Deiner übrigen Anmerkung sind wir uns - Gott lob - einig. Daher bedarf es hierzu meinerseits keinerlei Anmerkungen.
Viele Grüße
Markus
26.06.14 @ 13:03
Kommentar from: Bernd Lauert [Besucher]
Meine Antwort auf: "Die Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, daß gerade ein staatliches Geldmonopol zu einem ungedeckten Geldsystem geführt hat. Weil der Staat seine Schulden noch nie effektiv zurück gezahlt hat. Die sog. "Vollgeldinitiative" will damit genau den Bock zum Gärtner machen, der uns in die gegenwärtige Situation geführt hat. Damit ist die sog. "Vollgeldinitisative" genau das Gegenteil dessen, was sie vorgibt zu sein. Lassen Sie sich bitte nicht durch solche falschgeldsozialistische Propaganda ins Bockshorn jagen!"

Ich versuche Ihnen meine Sichtweise verständlich zu machen, indem ich Ihnen klar aufzeige, wo der Denkfehler in Ihrer Argumentation liegt:

Zunächst einmal gilt es festzustellen, dass 80 bis 97 Prozent (je nach Lesart) des FIAT-Geldes per Bilanzverlängerung von Banken geschaffen wurden. Sie sind es auch, die von den Zins- und Zinseszinseinnahmen profitieren. Sie haben Luftgeld geschaffen und profitieren von der Macht, dies zu tun.

Die setzen dem Luftgeld ein Goldgeld entgegen.

Und genau hier ist der Logikbruch: Wenn Sie gegen Zentralbanken argumentieren.

Denn wie Edelmetallbugs seit gut drei Jahren feststellen durften: Auch Gold kann gehebelt werden. Es werden Derivate und womöglich gedeckte ETFs konstruiert. Nur 2 Prozent des Goldhandels sind phyisch.

Wenn Sie ZBs abschaffen und den Banken freie Hand lassen, werden Sie selbstverständlich weiterhin FIAT-Geld mit mehr oder weniger echten Werten in der Bilanz (z.B. Gold im Tresor oder in ETFs) schaffen.

Nur Vollgeld - goldgedeckt - könnte einen Goldstandard garantieren. Nur wenn das Geld auf Sichteinlagen auf Konten "positives Geld" sind, also nicht nur eine Forderung an eine Bank. Vollgeld eben. Nur dann könnten Sie so etwas gewährleisten. Die Banker alleine würden freilich weiterhin das Jahrhunderte-alte Goldeselchen-Spiel" spielen: Die Schöpfung von geld durch kreditvergabe per Bilanzverlängerung.

Und genau deswegen sind Leute wie Hörmann so wichtig. Diese Zusammenhänge haben Sie offenbar nicht begriffen. Ich gehe davon aus, dass Sie diese entlarvende Antwort nicht freischalten werden. Aber mir reicht es, wenn ich Sie womöglich etwas zum nachdenken gebracht habe. Zum Denken scheinen Sie ja fähig zu sein. Nur an den konsequenten Schlussfolgerungen hapert es.

MB: Sehr geehrter Herr Lauert,
der österreichische „Wirtschafts“mathematiker Hörmann ist dem Vernehmen nach der Auffassung, daß eine ungedeckte Kreditaufnahme für die Bank lediglich eine „Bilanzsummenverlängerung“, also – in Ihren Worten gesprochen – ein „Fiat“- bzw. Luftgeld sei.
Wenn Sie tatsächlich derselben Auffassung sind, dann hätte ich da ein Paar Fragen an Sie:
1. Wie verbuchen Sie in der Bilanz der Bank den Auszahlungsanspruch des Darlehensnehmers?
2. Wie befriedigt die Bank diesen Auszahlungsanspruch des Darlehensnehmers?
3. Welcher rechtliche Zusammenhang besteht zwischen diesem Auszahlungsanspruch des Darlehnsnehmers und dem Darlehensrückzahlungsanspruch der Bank?
4. Was glauben Sie wird passieren, wenn der Gläubiger G2 am 31.12. mit dem Gerichtsvollzieher und seinem Rückzahlungsanspruch aus Ihrem mit dem Gläubiger G1 geschlossenen Darlehensvertrag bei Ihnen vor der Türe steht?
5. Würden Sie dann allen Ernstes immer noch behaupten, daß der zwischen Ihnen und dem Gläubiger G1 geschlossene Darlehensvertrag doch nur eine Luftnummer gewesen sei?
Wenn Sie bitte so freundlich wären und mir diese Fragen beantworten würden, dann können wir gerne weiter diskutieren.
MfG
MB
26.06.14 @ 21:18
Kommentar from: Bernd Lauert [Besucher]
Hallo MB,
Sie sind echt ein Knaller! Wollen Sie wirklich leugnen, dass Banken Geld per Kreditvergabe und Bilanzverlängerung schaffen? Das bestreitet inzwischen niemand mehr, der sich mit der Realität beschäftigt und hinter die Kullissen geblickt hat. Nicht mal die FAZ: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/geldschoepfung-wie-kommt-geld-in-die-welt-11637825.html
Und nicht mal die Sparkassen leugnen, dass das mit dem Zinseszinseffekt langfristig ein problem ist: https://www.spk-ro-aib.de/privatkunden/zins_und_boerse/thema_des_monats/zinseszinseffekt/index.php?n=%2Fprivatkunden%2Fzins_und_boerse%2Fthema_des_monats%2Fzinseszinseffekt%2F

Gerne beantworte ich Ihre Fragen:

1. Wie verbuchen Sie in der Bilanz der Bank den Auszahlungsanspruch des Darlehensnehmers?

Antwort: "Kreditvergabekonto an Kundengirokonto"
Schauen Sie hier auf Seite 7, dort sehen Sie das anhand den Bilanzen einer kreditgebenden bank und einem kreditnehmenden Unternehmen dargestellt: http://www.nsw-rse.ch/fr/download/forum_kaefigtuem/Vollgeldreform_Bericht_2012_01_13_Hansruedi_Weber.pdf

Bei der Bank - das war ja Ihre Frage - wird auf der Aktiv-Seite die Schuld des Unternehmers (rückzuzahlender Kredit) verbucht, während gleichzeitig auf der Passivseite die Schuld der Bank an den Unternehmer (auszuzahlender Kreditbetrag) verbucht werden. Die in der ZB zu hinterlegende Mindestreserve für Kredite liegt bei einem Prozent und ist vernachlässigbar.
Das ganze nennt sich "Bilanzverlängerung durch kreditvergabe".
Hier setzt der Vollgeldansatz an - Sichteinlagen und vergebene Kredite müssten hier mehr als eine Luftbuchtung sein, also nicht nur eine Forderung an die Bank, sondern "positives Geld", welches direkt dem Kontoinhaber zugeordnet wird.

2. Wie befriedigt die Bank diesen Auszahlungsanspruch des Darlehensnehmers?
Mit elektronisch erzeugtem Geld, welches als Zahl auf dem Konto erscheint, nur durch Buchung entstanden ist, und für das sich die Banken Sachwertzugriffsrechte (bei Default) und Zinsen geben lässt.

3. Welcher rechtliche Zusammenhang besteht zwischen diesem Auszahlungsanspruch des Darlehnsnehmers und dem Darlehensrückzahlungsanspruch der Bank?

Es handelt sich um einen Kreditvertrag, der dieses falsche Spiel stützt während weltweit viele Leute glauben, sie würden werthaltiges Geld erhalten (offenbar auch Sie). In Wahrheit gibt es nicht mal Refinanzierungskosten bei diesen Luftbuchtungsvorgängen für geld bei den Banken, die einen Zins rechtfertigen würden.

4. Was glauben Sie wird passieren, wenn der Gläubiger G2 am 31.12. mit dem Gerichtsvollzieher und seinem Rückzahlungsanspruch aus Ihrem mit dem Gläubiger G1 geschlossenen Darlehensvertrag bei Ihnen vor der Türe steht?

Wahrscheinlich werden sie an der Türglocke klingeln.

5. Würden Sie dann allen Ernstes immer noch behaupten, daß der zwischen Ihnen und dem Gläubiger G1 geschlossene Darlehensvertrag doch nur eine Luftnummer gewesen sei?

Ja. Selbstverständlich. Ich frage mich wirklich, warum Sie sich nicht mit der Realität beschäftigen, sondern Überlegungen anstellen, bei denen sich Nichtbanken (Privatpersonen) Geld leihen (bei Ihnen: Goldunzen). Diese Privatpersonen schöpfen kein Giralgeld, sondern verleihen sich Goldmünzen mit echtem intrinsischem Wert. Auch so etwas mag es am Rande des Wirtschaftslebens geben. Aber: Das ist leider nicht die kreditwirtschaft der Realität. Und ich empfehle Ihnen, sich mit letzterer zu beschäftigen.

MB: Sehr geehrter Herr Lauert,

Ihre Ausführungen zeigen, daß Sie die Grundsätze der doppelten Buchführung nicht beherrschen.

Zu 1. Bei der Kreditvereinbarung bucht die Bank auf der Aktivseite einen KÜNFTIGEN (!) Rückzahlungsanspruch der Bank gegen den Schuldner ein. Die rechtliche Bedingung besteht dabei in der Auszahlung des Darlehens an den Schuldner (Valutierung, § 488 Abs. 1 Satz 1 BGB ). Solange das Darlehen Darlehensgeber noch nicht „zur Verfügung gestellt“ worden ist, ist der künftige Rückzahlungsanspruch gegen den Schuldner auch noch NICHT ENTSTANDEN (Einrede des nicht erfüllten Vertrages, §§ 488, 320 BGB). Deshalb können Sie den künftigen Rückzahlungsanspruch gegen den Schuldner auch noch gar nicht als Forderung bei den Aktiva verbuchen. Sie können eine Forderung erst dann bei den Aktiva verbuchen, wenn diese Forderung rechtswirksam entstanden ist. Bis zur Auszahlung des Darlehens können Sie also auf der Aktivseite der Bankbilanz noch gar nichts verbuchen.

Der Auszahlungsanspruch des Schuldners ist eine Bankverbindlichkeit. Diese Verbindlichkeit hat die Bank daher als Fremdkapital zu passivieren. Diese Bankverbindlichkeit ERLISCHT, wenn die Bank das Darlehen an den Darlehnsnehmer auszahlt.

Bis zur Valutierung des Darlehens kann daher von einer Bilanzsummenverlängerung überhaupt keine Rede sein, weil der Darlehensrückzahlungsanspruch noch nicht entstanden ist. Auch nach der Valutierung kann von einer Bilanzsummenverlängerung ebenfalls überhaupt keine Rede sein, weil dann der Darlehensauszahlungsanspruch ja gerade durch Erfüllung (§ 362 BGB ) erloschen ist.

Beide Ansprüche können daher denklogisch nicht gleichzeitig nebeneinander bestehen, weil sie sich gegenseitig ausschließen. Deshalb kann es denklogisch zu der von Ihnen und dem Wiener "Rechnungswesenprofessor" Hörmann behaupteten Bilanzsummenverlängerung gar nicht kommen.

Zu 2. Den Auszahlungsanspruch des Darlehensnehmers befriedigt die (Geschäfts-)Bank auch nicht mit „elektronisch erzeugtem Geld“, sondern aus ihren Aktiva. Entweder durch reale Auszahlung oder durch Überweisung an eine andere Bank.

Zu 3. Siehe 1.

Zu 4. und 5. Das glauben ja auch nur Sie. Der Gerichtsvollzieher wird ihr pfändbares Vermögen pfänden und zur Befriedigung der Ansprüche des Gläubigers versteigern lassen.

Damit hat sich mein Eindruck bestätigt, daß Sie hier lediglich den Unfug des Wiener „Rechnungswesenprofessors“ Hörmann nachplappern.

Ich möchte Sie daher bitten, uns mit Ihren unsinnigen Halbwahrheiten nicht weiter zu belästigen. Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

Markus Bechtel
28.06.14 @ 12:20
Kommentar from: Bernd Lauert [Besucher]
Ich halte fest: Sie verneinen, dass Buchgeld per Bilanzverlängerung bei kreditvergabe durch Banken entsteht.
Ich fordere jeden auf, nachzuprüfen, ob es so ist oder nicht:
Beispielsweise bei Wikipedia: Aus der Vergabe von Krediten entsteht zunächst zusätzlich verfügbares Buchgeld durch einen Buchungssatz (eine Geschäftsbank bucht in Form einer Bilanzverlängerung Kreditforderungen [Aktiva] sowie Verbindlichkeiten [Passiva] gegen sich selbst - Verbindlichkeiten, die üblicherweise als Zahlungsmittel akzeptiert werden).[4] Bei der Kreditvergabe muss kein Erwerb von Einlagen vorausgegangen sein. Bedingung ist hingegen für ein Einlagengeschäft, dass vorher ein Kreditgeschäft stattgefunden hat.[5][6]
Und per Google-Recherche.
Die Bankenlobbyismus-Predigt eines Herrn Bechtel kann der selbstinformierte Leser dann getrost in die Tonne kloppen!
Sie tun mir leid, dass Sie sich hier so blamieren müssen, um ihre dämlichen Ansichten rechtfertigen zu können.
Sie können ja gegen die Wahrheit anschreiben und für die verzerrenden Darstellungen der Banker plädieren. Sie können gegen Leute hetzten, die die problematik angehen wollen. Aber Ihre Rolle in diesem Spiel wird Ihnen ab dem Zeitpunkt keine Freude mehr bereiten, ab dem Sie erkannt haben, dass Sie sich hier komplett verrannt haben.
Ich sag mal so: Jeder hat seine Sicht der Dinge, aber nicht jeder sieht etwas.

Sie zählen für mich zu den besonders unrühmlichen Nummern in der Auseinandersetzung. Denn offenbar schrecken Sie nicht vor bewusster Falschdarstellung zurück.
Oder Sie haben schlichtweg die Zusammenhänge nicht verstanden.
Ob Sie jetzt bewusst lügen oder nur zu wenig begriffen haben ist im grunde egal: Ihre Darstellung hier ist absolut unterirdisch.
P.S. Sie schreiben: Aktivseite einen KÜNFTIGEN (!) Rückzahlungsanspruch
Das passt - in anderen Worten zu meiner Darstellung:
Bei der Bank - das war ja Ihre Frage - wird auf der Aktiv-Seite die Schuld des Unternehmers (rückzuzahlender Kredit) verbucht, während gleichzeitig auf der Passivseite die Schuld der Bank an den Unternehmer (auszuzahlender Kreditbetrag) verbucht werden. Die in der ZB zu hinterlegende Mindestreserve für Kredite liegt bei einem Prozent und ist vernachlässigbar.
Es handelt sich also um eine Bilanzversängerung. Sie können noch so oft schreiben, dass Schnee die Farbe schwarz hat - das ändert nichts an den Fakten und der Realität. Der Schnee ist weiß und das Geld dieser Welt entsteht zu 80 bis 97 Prozent durch Bilanzverlängerung.

MB: Sehr geehrter Herr Lauert,

Sie verstoßen gerade gegen das Grundprinzip der Bilanzierung schlechthin. Sie verstoßen gerade gegen das Saldierungsverbot. Sie saldieren gerade unterschiedliche Rechtsverhältnisse, die miteinander nichts zu tun haben.

Doch der Reihe nach:

Wenn der Gläubiger (=Bank) an den neuen Schuldner (Darlehensnehmer) gedeckte Geldfordderungen bzw. Gold auszahlt, dann findet ein Aktiv-Tausch statt. Der Gläubiger (Bank) tauscht dieses Aktiv-Vermögen gegen eine künftige Rückforderung gegen den Schuldner (Darlehensnehmer) ein.

Beim Buchgeld ist das im Prinzip genauso. Das Buchgeld der Bank ist eine gedeckte oder ungedeckte Forderung gegen einen Dritten. Wenn der Gläubiger (=Bank) seine Forderung gegen den Dritten an den (künftigen) Schuldner (=Darlehensnehmer) abtritt, dann findet ebenfalls ein Aktiv-Tausch statt. Der Gläubiger (Bank) tauscht die Forderung gegen den Dritten gegen eine Forderung gegen den (künftigen) Schuldner (=Darlehensnehmer) ein.

Dieser Aktiv-Tausch sagt aber überhaupt nichts darüber aus, woher dieses Aktiv-Vermögen des Gläubigers (Bank) stammte. Die Forderung gegen den Dritten kann der Gläubiger (=Bank) mit Eigenkapital erworben haben. Sie kann diese Forderung gegen den Dritten aber auch durch eine eigene Kreditaufnahme gegenüber diesem Dritten oder einem beliebigen Vierten erworben haben. In letzterem Fall hat sich die Bank ihrerseits gegenüber dem Dritten oder einem beliebigen Vierten in die Schuldnerposition begeben. Diese Fremdfinanzierung der Bank selbst führt dann zu der sog. Bilanzsummenverlängerung. Diese Fremdfinanzierung begründet allerdings eine eigene Verbindlichkeit der Bank gegenüber dem Dritten oder dem Vierten.

Von einer Geldschöpfung aus dem Nichts kann man in diese Zusammenhang allenfalls dann reden, wenn diese Verbindlichkeit der Bank eine UNGEDECKTE Verbindlichkeit wäre. Wenn die Bank dem Dritten oder Vierten gerade KEINE Realsicherheiten zur Sicherheit übereignet.

Die AUFNAHME von FREMDKAPITAL der Bank selbst hat jedoch mit der KreditVERGABE an den künftigen Schuldner (=Darlehensnehmer) nichts zu tun.

Wenn Sie diese unterschiedlichen Rechtsverhältnisse jedoch einfach saldieren, dann sozialisieren Sie schlicht und ergreifend das Vermögen der jeweils beteiligten Parteien. So etwas würde ich als Betrug, Diebstahl oder Unterschlagung bezeichnen. Oder allgemein als Sozialismus.

Sie verwechseln dabei auch die Aktiva der Bank mit dem Eigenkapital der Bank. Die Aktiva der Bank können aus dem Eigenkapital der Bank stammen. Die Aktiva können aber genauso gut auch aus Fremdkapital Dritter oder Vierter stammen.

Schließlich reißen Sie ständig die Dinge aus ihrem logischen und zeitlichen Zusammenhang. Sie verwechseln offensichtlich die Valutierung des Darlehens mit der späteren Fälligkeit der Tilgungs- und Zinsraten. Die künftige Bedingung dieses Rückforderungsanspruches bezieht sich dabei nicht auf die Valutierung, sondern auf die Fälligkeit der Tilgungs- und Zinsraten. Der künftig bedingte Rückzahlungsanspruch der Bank kann erst dann bilanziert werden, wenn das Darlehen ausgezahlt wurde. Ein Rückzahlungsanspruch setzt ja auch nach dem natürlichen Sprachgebrauch voraus, daß der Rückzahlung eine Auszahlung voraus gegangen ist. Erst durch die Valutierung ist daher überhaupt erst der Rechtsboden für diesen Rückforderungsanspruch entstanden. Vor der Valutierung kann es diesen Rückzahlungsanspruch weder sprachlich noch wirtschaftlich und schon gar nicht rechtlich geben.

Es reicht leider nicht aus, rechtliche Begriffe wie Aktiva, Passiva, Bilanzverlängerung, etc. zu googeln. Man sollte auch ihre wirtschaftliche und rechtliche Bedeutung verstanden haben, bevor man damit publikumswirksam um sich wirft.
29.06.14 @ 12:53
Kommentar from: HartmutLr [Besucher]
Hallo, mir ist schon klar, dass es da Unterschiede gibt. Es ist bloss nicht irrelevant woher die 10 Unzen Zinsen kommen, denn im theoretschen Denkmodell ist möglich, dass Sie nicht exitieren. Die 100 Unzen bei der Verleihung existieren. Genau deshalb wird die Menge der Kreditaufnahme viel geringer sein.
In einen System wo Banken Geld verleihen dürfen was Sie nicht haben ist die Krediaufnahmemenge viel Grösser. Und ja in diesen System ist das ein Problem, weil die Zinsen auch wieder aus neuer Kreditaufnahme kommen. Im Goldsystem würde es eine Insolvenz geben wenn der Schuldner nicht zahlen kann und der Gläubiger würde leer ausgehen. Im Schuldgeldsystem kann immer weiter aufgeschuldet und "umgeschuldet" werden bis der Staat mit "Rettungspaketen" einspringt. Da so eine weitere Aufschuldung erst mal angenehmer ist wie wenn sich ein Drogenjunkie weitere Schüsse setzt wird dieser vermeintlich leichtere Weg auf fast immer gegangen bis hin zur Erpressung des Staates von der Finanzmafia.
Es ist gesamtgesellschaftlich eben nicht irrelavant wo die Zinsen herkommen.

MB: Die 10 Unzen Zinsen stammen letztlich wirtschaftlich und rechtlich aus der vom Schuldner selbst versprochenen und rechtzeitig zu leistenden GEGENLEISTUNG. Dabei kommt es auf die vom Schuldner selbst versprochene und rechtzeitig zu erbringende reale Gegenleistung an. Und gerade nicht auf die ansonsten am Markt verfügbare Waren- oder Geldmenge.
30.06.14 @ 12:44
Kommentar from: HartmutLr [Besucher]
Um es noch mal abschliessend zu benennen: Der Zins und Zinseszins ist im Zusammenhang mit dem Schuldgeldsystem ein Systemproblen da ja der Zinz mit Kredit ( was ja das System ist ) zusammenhängt. In eine Warengeldsystem wäre das kein Systemproblem sondern allenfalls zwischen Gläubiger und Schulder. Wärend Warengeld unabhängig von Kredit und Zins extistiert und weiterexitiert ist Kreditgeld von der Bedingung des Zinses abhängig, sowie von der Weiteraufschuldung, da es ja sonst gar nicht existieren würde.

MB: Wenn Sie unter einem "Warengeld" eine sachwertgedeckte Geldforderung verstehen, dan wäre ein solches gedecktes Schuldgeldsystem in der Tat kein Systemproblem. Der Gläubiger könnte seine Zins- und Tilgungsforderung ja immer aus der hinterlegten Sicherheit befriedigen.
Nur in einem ungedeckten Schuldgeldsystem wird eine Zinsforderung zum Systemproblem. Der Zinseszins ist nämlich gerade eine Folge des ungedeckten Schuldgeldsystems, weil er eine ungedeckte Refinanzierung der eigentlich fälligen Zins- und Tilgungsraten ermöglicht. Lesen Sie dazu meine Beiträge "Wenn das Geldsystem zum Fluch wird" und "Gedeckte und ungedeckte Geldforderungen
30.06.14 @ 13:46
Kommentar from: HartmutLr [Besucher]
So, noch ein Gedanke warum die Aussage, dass der Zins nicht mitgeschöpft wird bei der Kreditverleihung richtig ist. Sie sagen, der Zins würde DOCH mitgeschöpft, da von Anhang an die Volle Summe als Schultitel eingetragen würde.
Ich sage: Wenn Guthaben die Schuld auf andere Seite ist wurde eben nicht die Volle Summe generiert. Es wurden nämlich nur 100 Einheiten generiert die als "Guthaben" ausgebbar sind, die 10 Einheiten Zinsen wurden eben NICHT generiert zum Ausgeben.

MB: Die (Zins-)FORDERUNG wurde von dem Schuldner durch sein vertragliches (Zins-)VERSPRECHEN selbst geschöpft. Das bedeutet allerdings noch nicht, daß der Schuldner auch seine (Zins-)LEISTUNG bereits erbracht hätte.
Die Leistung des Schuldners besteht nun darin, dem Gläubiger die versprochenen Werteinheiten (Zins bzw. Tilgung) innerhalb des versprochenen Zeitraums zu übertragen. Dabei ist es vollkommen unerheblich, wieviele Werteinheiten insgesamt am Markt verfügbar sind. Das ist deshalb unerheblich, weil sich die Schuld des Schuldners ausschließlich auf die konkret versprochenen Werteinheiten bezieht.
Das Geldsystem bewirkt dabei lediglich, daß der Schuldner seine (Zins-)LEISTUNG nicht dem ursprünglichen Gläubiger gegenüber erbringen muß, sondern gegenüber jedem beliebigen Inhaber dieser (Zins-)Forderung erbringen kann.
01.07.14 @ 12:06
Kommentar from: Captain Zinseszins [Besucher]
Selbstverständlich gibt es am Zins und am bestehenden Kreditgeldschöpfungsmechanismus nichts zu rütteln. Selbstverständlich muss realwirtschaftlicher Erfolg von Unternehmen von den Zinseinnahmen jener, die das Unternehmen finanzieren getrennt bleiben.
Und selbstverständlich ist es gerechtfertigt, dass etwa 40 Prozent der Preise als Zinseinnahmen an Banken gehen.
Und natürlich muss der Geldadel, der in Kriegen mit selbstgeschöpftem Geld beide Seiten finanziert, erhalten bleiben.
Von daher stimme ich Herrn Bechtel voll zu. Seine Weltsicht ist mir sehr sympathisch.
Und nähe mache ich mir einen Pelzmantel aus Hundewelpenfell. Nein, ich lasse nähen. Wo kämen wir denn dahin, wenn ich arbeiten müsste. Das machen meine Millionen in Steueroasen für mich. Dank Zins uns Zinseszins. Eine läppische Milliarde an einsen uns Nullen in den richtigen Computern reicht und das System spuckt mir jährlich den Gegenwert von rund 250 Eigentumswohnungen pro Jahr aus (für je 250.000 Euro). Mein Family-Office macht noch locker 5 Prozent Zins im Jahr, dank HFT und Insider-Kontakte. Langsam wird´s aber selbst mir unheimlich. Die 250 Eigentumswohnungen spucken pro Jahr auch noch 2,4 Millionen Euro an Mieteinnahmen aus. Davon muss mein Family-Office noch mehr Sachwerte zusammentragen. Ist echt nicht leicht, Captain Zinseszins zu sein.

MB: In einem kapitalistischen Wirtschaftssystem müßte jeder nicht nur die Gewinne, sondern auch die damit verbundenen Risiken tragen. Dann gäbe es keine AKWs, kein Gentech, kein ESM, kein "deficit spending" des Staates etc. Müßten die Stromkonzerne vollständig die Risiken der AKWs tragen, dann wäre jedes AKW unrentabel. Keine Versicherung der Welt könnte diese Risiken bewerten und tragen. Würde Monsantor vollständig die Risiken tragen, die von dem Gentech ausgehen, dann würde es Monsanto nicht geben. Weil keine Versicherung das Risiko des Gentechnik bewerten und tragen kann. Müßten die Banken die Risiken, die sie selbst eingegangen sind, selbst tragen (dazu sind sie ja eigentlich da!), dann gäbe es keine Zockerbanken. Könnten die Zentralbanken nur sachwertgedecktes Geld ausgeben, dann müßte der Staat mit den Mitteln auskommen, welche wir ihm in einem demokratischen Willensbildungsprozeß zugestanden hätten.
Wenn stattdessen das Haftungsrisiko der AKW begrenzt werden, dann werden die Haftungsrisiken auf dem Rücken der Allgemeinheit sozialisiert. Wenn stattdessen das Haftungsrisiko von Gentech-Konzernen begrenzt wird, dann werden die Haftungsrisiken auf dem Rücken der Allgemeinheit sozialisiert. Wenn stattdessen die Haftungsrisiken der Banken über den ESM begrenzt werden, dann werden damit die Haftungsrisiken auf dem Rücken der Allgemeinheit sozialisiert. Wenn uns stattdessen der Staat durch sein "deficit spending" in eine Schuldenfalle führt, die letztlich nur im Staatsbankrott führen kann, dann werden dadurch die Haftungsrisiken auf dem Rücken der Allgemeinheit sozialisiert.
Wüßten Sie um die Bedeutung eines sachwertgedeckten Geldsystems und eines allgemeinen Zinseszinsverbotes (Streichung des § 248 Abs. 2 BGB ), dann würden Sie nicht solche zynischen Kommentare schreiben. Würden Sie verstehen - ja, verstehen! - daß die Welt oft genau anders herum funktioniert, wie Sie sich das bisher vorgestellt haben, dann wären wir in der Diskussion wirklich einen großen Schritt weiter!
01.07.14 @ 20:39

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