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Blutgruppen, Handschrift und Charakter
von Hans Jörg Müllenmeister05.11.11 08:08:59
Wer wünscht sich nicht den wahren Charakter eines Menschen zu ergründen. Gibt es dazu geheime Mittel? Das wäre genial, denn wer kauft schon seinen Partner oder Mitarbeiter als Katze im Sack vor einer Eheschließung oder bei einer Firmeneinstellung. Kann die Kenntnis der Blutgruppe Aufschluß geben oder läßt sich durch die Handschrift auf das Wesen des Urhebers schließen? Handgeschriebenes ist ja individueller Ausdruck der Persönlichkeit. Zumindest sind die Japaner aktuell im „Blutgruppenrausch“, vergleichbar mit unserer esoterischen Horoskop-Hörigkeit. Auch dieses Bestreben wollen wir näher untersuchen.
Blut ist ein ganz besonderer Saft, aber was sind Blutgruppen?
Blut ist mehr als ein schmerzlich abgegebenes Gleitmittel für Kettensägen. Indes beschreiben die Blutgruppen die individuellen Oberflächen-Merkmale der roten Blutkörperchen. Es gibt das AB0-System mit den Blutgruppen A, B, 0 und AB, daneben das Rhesus-System. Beide Systeme entdeckte der österreichische Serologe Karl Landsteiner. Dem ging seine Beobachtung voraus, dass bei Kontakt das Blut zweier Menschen oft verklumpte. Die Verteilung der Blutgruppen variiert je nach Volk. Die häufigste in Deutschland vertretene Blutgruppe ist die Blutgruppe A mit 43%, gefolgt von Blutgruppe 0 mit 40%; aber nur 17 Prozent der nordamerikanischen Schwarzfuß-Indianer haben Blutgruppe A. Blutgruppe B ist mit 11% und AB mit 5% vertreten. Die Blutgruppe B ist häufiger in Asien verbreitet, Blutgruppe A dagegen meist in Europa zu finden. Übrigens ergeben sich beim Hund mehr als zehn verschiedene Blutgruppen, die sich allerdings mischen lassen, ohne dass Abwehrreaktionen auftreten.
Warum entstanden verschiedene Blutgruppen?
Gewiss, das ist nur eine These, aber vielleicht birgt der Blutgruppentyp die genetische Botschaft der Ernährungs- und Verhaltensweisen unserer Vorfahren? Die Blutgruppe ist wie die Handschrift ein Merkmal der Persönlichkeit; sie beeinflusst den Organismus auf zellularer Ebene. Vielleicht gibt es eine biochemische Individualität, einen direkten Zusammenhang zwischen optimaler Ernährung und dem jeweiligen Bluttyp.
Blutgruppe 0. Diese älteste „Urblutsuppe“ floss in den Adern der umherstreifenden Jäger und Sammler vor etwa 40.000 Jahren – so die Theorie. Sie ernährten sich von erlegtem Wild. Ihre Hauptenergiequelle war tierisches Eiweiß. Das biologische Vermächtnis der Fleischesser-Blutgruppe 0: Widerstandsfähiges Immunsystem, starker Behauptungswille.
Blutgruppe A. Die Vegetarier tauchten erstmals in der Jungsteinzeit vor 25.000 bis 15.000 Jahren auf. Als die Menschen in Asien sesshaft wurden, lernten sie Getreide anzubauen und Vieh zu züchten. Diese vegetarisch ausgerichtete Ernährungsweise wirkte sich auf das Immunsystem und den Verdauungstrakt aus. Durch die dichtere Besiedelung mussten zudem die Frühbauern besonders widerstandsfähig gegen Infektionen sein. Über Jahrtausende verlor der Verdauungsapparat mehr und mehr seine Fähigkeit, fleischliche Nahrung aufzuschließen. Biologisches Vermächtnis: pflanzliche Kost ist gut verträglich. Ausgeprägter Gemeinschaftssinn.
Blutgruppe B. Diese Fast-Allesesser mit Blutgruppe B entstanden zwischen 15.000 und 10.000 vor unserer Zeitrechnung. Das waren Nomaden in Südostasien und in den Steppen Eurasiens. Bei diesen Kulturen spielten fermentierte Milch- und Agrarprodukte eine große Rolle. Biologisches Vermächtnis: gemischte Anpassung an pflanzliche und tierische Kost.
Blutgruppe AB ist den modernen Mischköstlern zu eigen. Nur weniger als 5% der Bevölkerung besitzen diesen modernen Bluttyp, der sich erst vor 1.500 bis 1.000 Jahren herausbildete. Er entstand, als sich Volksstämme mit den Blutgruppen A und B vermischten. Biologisches Vermächtnis: die heutigen AB-Typen werden seltener von Autoimmunkrankheiten und Allergien geplagt, sie sind aber anfälliger für bestimmte Krebserkrankungen. Der Verdauungstrakt dieser modernen Mischköstler ist recht empfindlich.
„Blutgruppe C“. Erinnern wir uns an unsere Evolution: jahrtausendelang ernährten sich unsere Vorfahren von dem, was ihnen die Natur bot. Erst in den letzten Jahrzehnten dominiert die industriell erzeugte „Unkost“. Das ist etwa ein Zeitverhältnis von 1 zu 10.000, in dem unser Verdauungsapparat keine Zeit fand, sich umzustellen. Noch hat sich die Natur nicht genetisch auf die „Chip-Blutgruppe“ C, Rhesusfaktor Kellogs eingestellt.
Gibt es Blutgruppen-spezifische Krankheiten?
In der Tat sind bestimmte Krankheiten bei gewissen Blutgruppen angesiedelt. Es scheint, dass sich manche Krankheitserreger auf das Blut mit bestimmten Blutgruppenmerkmalen spezialisiert haben. So ist die Blutgruppe A für Pocken anfällig. In früheren Zeiten fielen vermehrt Menschen mit der Blutgruppe 0 der Pest zum Opfer; heute stellt man gehäuft Magengeschwüre bei Personen mit dieser Blutgruppe fest. Die Blutgruppe A zeigt häufige Anfälligkeiten für verschiedene Krebsarten und für Herzinfarkte. Asthma ist vor allem bei Personen mit der Blutgruppe B zu beobachten. Die Ursachen dafür liegen im Dunkeln.
Aber nein, es gibt keine Sexy-Blutgruppe
Zu allem gibt es irgend eine Studie, so auch dazu, welche Blutgruppe die größte Lust auf Sex verspricht. Vielleicht gibt es aber ein West-Ost-Gefälle. Danach rangieren die „Heißblüter“ Österreichs an der Spitze, denn 80 Prozent der österreichischen Männer gaben an, mit dem Sex zufrieden zu sein. Die Frauen der Alpenländer signalisierten nur zu 63 Prozent Zufriedenheit. Nun ja, einige „Selbstler“ werden die Statistik verfälscht haben. Deutschland liegt dagegen im gutkopulierenden Mittelfeld, noch vor den Franzosen. Noch ein interessantes Ergebnis liefert die Studie: eine patriarchalisch geprägte Gesellschaft raubt wohl die Lust im Bett. Nur ein Drittel der Ägypterinnen und Türkinnen empfindet Freude, wenn ihr Partner sich und die Hosen herunter lässt. Sexmoderat geht es in Asien zu, denn für nur sieben Prozent der Taiwanerinnen ist Sex in ihrem Leben wichtig; in Deutschland sind’s immerhin noch 33 Prozent.
Die Blutgruppe, die Verbrecher gepachtet haben
In einem New Yorker Gefängnis stellte man in den zwanziger Jahren fest, dass die Mehrheit der Häftlinge Blutgruppe B besaßen. Bis in die sechziger Jahre galt Blutgruppe B als „Verbrecherblut“. Der Großteil der Knastis waren aber Asiaten, die in der Regel zur Blutgruppe B zählen.
Auch die Geschichte des Ungeheuers von Florenz windet sich wie eine Spirale durch die Zeit und scheint mit anderen Verbrechen verbunden. Zum Beispiel mit einer Serie von Morden an Prostituierten, bei denen der oder die Täter Zeichen von Satanskulten hinterließen, und bei der die Blutgruppe B wieder auftauchte.
Die Japaner im Banne der Blutgruppen
Nach der Überzeugung vieler Japaner lassen sich aus der Blutgruppe intimste Details zur Persönlichkeit ableiten. Demnach seien Menschen mit Blutgruppe A empfindsame Perfektionisten – allerdings etwas ängstlich. Typ B tendiere zum Frohsinn, ist aber exzentrisch und egoistisch. Fließt Blut der Gruppe 0 durch die Adern, so ist dieser Mensch neugierig und großzügig, aber stur. Und AB-Träger sind geheimnisvoll und unberechenbar.
In den 70er Jahren griff der Journalist Masahiko Nomi – später sein Sohn Nomi – die Rassenideologie der 30er Jahre auf: die Blutgruppen verbindet bestimmte Persönlichkeitstypen. Dagegen spricht der Psychologe Satoru Kikuchi von einer Scheinwissenschaft, schließlich beruhe die Blutgruppe auf Proteinen, sie habe nichts mit der Persönlichkeit zu tun.
Deine Handschrift, dein Charakter
In beschaulichen Zeiten gab es Sammler von Handschriften, die im Geschriebenen nicht bloß einen Erinnerungswert sahen; sie erkannten in den Schriftzügen wesentliche Charakterzüge des Schreibers. Einer der prominentesten Handschriftensammler war Goethe.
Zwar erlernen wir nach der Schulvorlage das Schreiben, indessen prägt die heranwachsende Persönlichkeit ihr eigenes Schriftbild. Ähnlich wie der Gesichtsausdruck, zeigt jede Schrift ihre typische Physiognomie. Der interessierte Laie möchte den Pionieren der Schriftdeutung nacheifern, und schließt gerne von einzelnen Schriftzeichen auf bestimmte Charaktereigenschaften. Bereits wegen der unendlichen Vielfalt der Einzelzeichen ist ein solcher Deutungsversuch unbrauchbar. In der Praxis der Graphologie bestimmen vielmehr folgende Deutungsbilder eine Diagnose:
Deutungsbilder
Das Bewegungsbild – die Schrift ist stark oder weniger stark bewegt – offenbart die Anlage und Fähigkeit, also die Antriebskräfte des Schreibers.
Das Raumbild, die Verteilung und Gliederung des Schreibraumes legt Zeugnis ab von der Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt.
Das Formbild, die Buchstabengestaltung verrät unbewusste Zielvorstellungen, Wünsche und Leitbilder des Schreibers.
Diese „Teilbilder“ können mehr oder weniger ausgeprägt oder auch gestört sein. Einige Schriftmerkmale lassen sich nicht eindeutig einem dieser Bilder zuordnen. So ist etwa die Schreibgröße sowohl Merkmal des Bewegungsbildes als auch des Raumbildes. Dagegen gehören der Schreibdruck eindeutig zum Bewegungsbild oder der Zeilenabstand zum Raumbild.
Ehe wir kurz hinter die Kulissen der Schriftsymbole blicken, sei ein wesentlicher Begriff, das Formniveau, erwähnt: der umstrittene Angelpunkt der Schriftdeutung. Das Formniveau rückt die Lebendigkeit der Schrift, ihre Originalität und ihren rhythmischen Gehalt in den Mittelpunkt des Deutungsprinzip. Dieser „Pulsschlag“ ist die Essenz der Handschrift – so vielschichtig wie die Persönlichkeit selbst. Dabei ist eine so genannte Grundrhythmusstärke immer Ausdruck tiefer Erlebnisfähigkeit, seine Schwäche dagegen ein Indiz für das Gegenteil.
Das Formniveau
Je nach intuitivem Erfassen und Wertung des Formniveaus, kann ein Einzelmerkmal doppelsinnige Bedeutung haben. Bei einem unrhythmischen „Wortkörper“ kann jeder Buchstabe mit persönlicher Note gestaltet und von hohem Formniveau sein. Im krassen Gegensatz dazu steht z.B. ein Wortkörper mit grotesk aufgeschwollenem d-Kopf und weitausgreifenden u-Bogen, der im Widerspruch steht zur mageren Dürre des starken Auf- und Ab der Kleinbuchstaben. Diese Schrift mit niedrigstem Formniveau könnte aus der Feder eines Kriminellen stammen. Ob er allerdings auch der Blutgruppe B angehört, ist fraglich.
Grundformen der Schrift
Eine Handschrift kann
- eckig (Winkel),
- bogig (Arkade),
- kurvig (Girlande), oder
- unbestimmt (Fadenschriftzug) sein.
Jemand der winkelbetont schreibt, ist willens- und verstandesgerichtet. Ob das auch ein Blutgruppen Null-Typ ist, sei dahingestellt. Durch eine Girlandenschrift zeichnen sich gefühlsbetonte, verbindliche Menschen aus. Korrespondiert das mit Blutgruppe A?
Arkaden-Elemente sprechen eher für einen zurückhaltenden, verschlossenen, unter Umständen förmlichen Menschen. Eine Fadenschrift bevorzugt der Anpassungs- und Wandlungsfähige. Es wäre aber eine grobe Vereinfachung, wenn wir daraus schlössen, dass Girlandenschreiber – das sind nämlich 40% aller Schreiber – keinen Willen hätten oder ihres Verstandes nicht mächtig wären.
Die drei „Stockwerke“ Geist, Seele und Körper
Die Erfahrung zeigt, dass sich in den Oberlängen der Buchstaben das Interesse für das Geistige und Ethische ausdrückt. Die Mittelzone ist eine Fundgrube für Merkmale der seelischen Veranlagung, des Gemüts und des persönlichen Selbstgefühls. Die Unterzone ist bezeichnend für das Materielle, Sexuelle, für unbewußte Triebe. Gerade die Mittelzone dokumentiert untrüglich das Maß der Durchsetzungskraft und Ursprünglichkeit des Schreibers. Vor allem Buchstabenverbindungen wie mn, nn, un verraten am ehesten jenes leichte Erlahmen der Bewegungselastizität. Aufschlußreich sind die Strichfolgen – die „Wurzeln“ der Handschrift: Hier, in den unscheinbaren i, m, n und u weisen Richtungsschwankungen der Grundstriche auf eine Persönlichkeit, die mit dem seelischen Gleichgewicht zu kämpfen hat und einem ständigen Stimmungswechsel unterliegen könnte.
Gefälschte Schriften und Ambivalenz der Merkmale
Jemand der seine Schrift verstellt, vermag kaum die Bindungsformen, geschweige denn seinen Schreibrhythmus zu verändern. Über 70% aller Fälscher versuchen durch eine andere Schriftlage vom Urhebercharakter abzulenken. Das Augenfällige wird zuerst verändert. Was sagt ein unverstelltes Schriftbild einem Hobbydeuter über die Struktur der Persönlichkeit? Nehmen wir beispielsweise eine vom Verstand und Kalkül motivierte Schrift, also das Schriftbild einer Persönlichkeit, die Gefühle vollkommen dem Intellekt unterordnet.
Gewiß mag ein Deuter Merkmale für die geistige Beweglichkeit aufspüren. Etwa die Eigenprägung der Buchstaben. Die Frage zur Persönlichkeitsstruktur wäre: Wie setzt diese „Intelligenzbestie“ ihre überragenden Fähigkeiten ein? Es macht doch einen großen Unterschied, ob ein Mensch seinen kalten Intellekt ausspielt, oder seine Geistesgaben zum Nutzen für die Gemeinschaft einsetzt. Er kann Hochstapler sein oder der Schöpfer bedeutender Werke.
Beim Ergründen des „Charakterquerschnitts“ gilt es auf der Grundlage des Formniveaus viele Einzelsymbole der Schrift in Beziehung zu setzen, etwa Zeilenabstand, Druck, Fülle oder Magerkeit, Oberzeichensetzung oder Verbundenheitsgrad. Der besondere Reiz für den Hobbygraphologen besteht darin, dass er zwischen seiner „Analyse“ und dem Wesen des Menschen vergleichen kann. In diesem Sinne kann laienhaft angewandte Graphologie die Beziehung zum Mitmenschen bewußter machen, vertiefen und positiv beeinflussen. Aber allein von der Blutgruppe auf den Charakter eines Menschen zu schliessen, dürfte konkurrieren mit dem Kaffeesatzlesen.