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Die Pyramide wankt
von Freigeist Rüdiger vom Weisenstein 31.01.11 23:47:40
Unser Papiergeldsystem zeigt ernsthafte Errosionserscheinungen. Namhafte Auguren warnen schon seit langem vor einem Zusammenbruch des US-Dollars oder des Euro. Sie haben erkannt, daß kein Papiergeld dieser Welt auf Dauer existieren kann. Nur über den Zeitpunkt des Zusammenbruchs wird heftig spekuliert. Findet dieser bereits in naher Zukunft statt oder wird es noch einige Jahre so weitergehen, wie bisher?
Ich denke, der Zusammenbruch hat bereits stattgefunden. Sämtliche Staaten dieses Planeten sind derart überschuldet, daß es keinen Ausweg aus der Schuldenkrise mehr gibt. Der Kollaps ist unvermeidbar. Mit den Worten unserer Kanzlerin „alternativlos“.
Nach den Regeln ehrbarer Kaufleute sind nahezu alle Staaten der Erde Pleite. Diese Tatsache noch möglichst lange zu verschleiern, erfüllt den Tatbestand der Konkursverschleppung. Die Finanzpolitiker spielen das gleiche Spiel, wie die Besitzer der US-Immobilien. Die Schuldenaufnahme wird ständig erhöht, ohne mit diesen neuen Schulden Zukunftsprojekte zu finanzieren. Statt dessen werden mit neuen Schulden nur die alten Schulden beglichen und laufende Ausgaben finanziert.
Wer es nicht schafft, Zins und Tilgung aus laufenden Einnahmen zu bestreiten, ist nach gängigen Kriterien pleite! Wer die alten Schulden durch noch höhere neue Schulden vertuscht, betreibt Konkursverschleppung.
Unsere Politiker haben sich durch dubiose Rettungspakete von der Finanzbranche über den Tisch ziehen lassen und damit die breite Bevölkerung noch stärker in die Knechtschaft des Kapitals getrieben. Unsere Kinder und Enkelkinder sollen sich noch an diesem Schuldenberg abarbeiten. Aber nachfolgende Generationen werden dieses Erbe nicht antreten, sondern rebellieren. Das ist jetzt schon absehbar, denn die Steuern und Abgaben können nicht noch weiter erhöht werden, ohne daß die Wähler auf die Barrikaden gehen. Mehr als 50% Abgabenlast sind völlig inakzeptabel und diese Quote haben wir bereits überschritten.
Wer behauptet, die Staatsschulden würden jemals vollständig zurückgezahlt, ist ein infamer Lügner oder dummdreister Ignorant. Die Griechen haben mittlerweile erkannt, daß nur noch ein Befreiungsschlag helfen kann. Das Eingeständnis des Konkurses und ein Neubeginn mit Hilfe eines Konkursverwalters ist die einzige Chance.
Alle Vorschläge unserer deutschen Politiker zur Begrenzung der weiteren Verschuldung sind nur Nebelkerzen. Dabei wäre die Lösung wie so oft ganz einfach:
Man sollte weitere Staatsanleihen mit Endfälligkeit ab sofort gesetzlich verbieten. Zumindest bei Anleihen, die länger als 3 Jahre laufen. Anleihen mit laufender jährlicher Tilgung können die Probleme nicht länger in die Zukunft verschieben und sorgen automatisch für eine angemessene Rückzahlung der Schulden.
Jede neue Staatanleihe sollte deshalb bis zum Ende der Laufzeit in jährlich gleichbleibenden Raten getilgt werden. So wie es bei der Tilgung von Schulden normalerweise üblich ist.
Ich bin mir jedoch sicher, daß kaum ein Staat zu dieser Kraftanstrengung bereit oder gar fähig wäre. Deshalb bleibe ich bei meiner Einschätzung: Wir sind schon pleite! Viele haben das schon erkannt, nur will es kaum jemand wahrhaben. Die Erkenntnis ist einfach zu schmerzhaft.
Tauschen Sie Staatsanleihen in Sachwerte, um nicht in den Sog der Pleite zu geraten!
Ihr Freigeist Rüdiger vom Weisenstein
EMail: Ruediger@silbertaler.de