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Trump muss weiter Geld drucken – Gold wird steigen!

von Tim Schieferstein E-Mail 23.01.17 11:16:52

Der EZB-Rat kündigte in dieser Woche auf seiner Sitzung an, dass die Leitzinsen und alle anderen geldpolitischen Stellschrauben für den Euroraum unverändert bleiben. Im Vormonat hatte die EZB verkündet, das Anleihekaufprogramm mit einem Volumen von monatlich 60 Mrd. Euro um 9 Monate bis Ende 2017 zu verlängern. Dabei ließ man die Türe für eine weitere Verlängerung des Programms offen. Die zuletzt deutlich gestiegenen Preise ignorierte Draghi. Stattdessen wiederholte er, dass man das Ankaufprogramm ohne zu zögern ausweiten werden, wenn die Preise nicht schnell genug steigen. Mario Draghi war mit seiner Geldpolitik zufrieden und rief zur Geduld auf – „die Wirtschaft werde sich zusehends erholen und die realen Zinsen steigen“. Der folgende Chart zeigt, dass die Zinsen zuletzt leicht angestiegen sind, doch die Wirtschaft in der Eurozone konnte trotz einer Verdoppelung der Geldbasis nicht wachsen.

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Die Zinsen in Deutschland stiegen zuletzt wieder leicht an.

Dass eine Volkswirtschaft durch das Drucken von Geld nicht belebt wird, ist nur logisch. Wäre dem so, so müsste man einfach nur Papier drucken und die Zentralbanken könnten das Wachstum einfach herbeizaubern. Dass dies nicht der Realität entspricht ist, wollen die Notenbanker natürlich nicht zugeben und verkaufen ihre eigennützigen geldpolitischen Maßnahmen als Wohltat für das Volk. Das Drucken von Geld führt lediglich zu einer Umverteilung von Vermögen. Dadurch können sich die Banken sowie die Regierung entschulden. Die Zeche hierfür zahlt jedoch die Bevölkerung, deren Ersparnisse massiv an Wert verlieren.

Die Wirtschaft wächst also nicht durch das Drucken von Geld. Stattdessen steigen der Goldpreis sowie die Konsumgüterpreise dadurch deutlich an, was der folgende Chart vor Augen führt. Die Europäische Zentralbank hat seit der Jahrtausendwende die Geldmenge von 2.000 Mrd. Euro auf 7.000 Mrd. Euro ausgeweitet und dadurch die Kaufkraft des Euros reduziert. Da das Baumwollgeld zunehmend an Wert verlor, stieg der Goldpreis im Verhältnis zu diesem zunehmend schwachen Euro immer weiter an. So machte der Goldpreis im gleichen Zeitraum einen Sprung von 350€ auf aktuell 1.130€ und glich somit den Kaufkraftverlust des Euros wieder aus. Wer also seine Altersvorsorge auf Gold und Silber gebaut hatte, hat heute gut Lachen – wer hingegen in klassische Anlageprodukte ging oder Bargeld gehalten hat, der hat in den letzten 16 Jahren den Großteil seiner Ersparnisse bzw. Renten- und Pensionsansprüche verloren.

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Der Goldpreis stieg, weil die EZB so viel neues Geld gedruckt hat.

Trump vs. Obama – Wer wird Schuldenmeister?

Am heutigen Nachmittag um 15:30 Uhr beginnen die Feierlichkeiten zur Amtseinführung des neuen Präsidenten der USA. Um 18 Uhr wird Donald Trump dann live seinen Amtseid als 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ablegen. Amerika feiert den Wechsel hin zu mehr Kompetenz und Sachlichkeit in Wirtschaft und Politik, was die Aktienmärkte mit ihrer Rally seit der US-Präsidentschaftswahl unter Beweis stellen. Die Mehrheit der Ökonomen erwarten durch Trumps Politik eine Stärkung der US-Wirtschaft. Grundsätzlich sind seine Pläne zur Deregulierung sowie zu Steuersenkungen für die US-Wirtschaft besser als die gegenteilige Politik seines Vorgängers. Dennoch stehen Trumps Pläne unter einem schlechten Stern. Die Demokraten hinterlassen nach acht Jahren im weißen Haus einen gigantischen Schuldenberg und eine US-Wirtschaft in katastrophalen Zustand. Unter Obama ging die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander, während der Mittelstand zerstört wurde. Offiziell liegt die Arbeitslosigkeit in den USA bei 4,6%, doch nach der alten Berechnungsmethode zeigt sich eine alternative Arbeitslosigkeit von 22,8%.

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Die US-Staatsverschuldung erreichte unter Obama ein Rekordhoch von 20 Billionen US-Dollar.

Mit 19,961 Billionen US-Dollar Staatsverschuldung gelingt es Obama gerade noch das Amt zu verlassen, bevor die symbolträchtige Schuldenmarke von 20 Billionen überschritten wird. Diese Ehre kommt nun Trump zuteil und wird seinen Amtsantritt die ersten Negativmeldungen bescheren, obwohl dies die Vorgängerregierung verursacht hat. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat die Staatsschulden der USA in den acht Jahren seiner Amtszeit von 10 Billionen auf 20 Billionen US-Dollar verdoppelt. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) stiegen die Staatsschulden von 67% des BIPs auf 106% des BIPs zum Ende des Jahres 2016 an. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung stiegen die Schulden langsamer als nominal, da die Inflation zu einem künstlichen nominalen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts führte. Die US-Notenbank hat in den Jahren seit 2008 die Geldbasis in den USA fast vervierfacht. In Deutschland stiegen Staatsschulden in der gleichen Zeit lediglich von 62% auf 64% des BIPs an, was letztlich auch an dem Gelddruckprogramm der Europäischen Zentralbank und der gefolgten massiven Abwertung des Euros liegt.

Der folgende Chart zeigt einmal das nominale Haushaltsdefizit der USA (graue Balken) sowie das Defizit im Verhältnis zu der Wirtschaftsleistung (goldene Linie). Nur während des ersten und zweiten Weltkrieges hatten die USA die Staatsausgaben stärker ausgeweitet als zum aktuellen Zeitpunkt. Von Haushaltsdisziplin war unter der demokratischen Regierung nichts zu sehen. Zum Wohle der Banken gab es Bail Outs auf Staatskosten, was wiederum bedeutet, dass der Steuerzahler für diese neuen Schulden aufkommen muss.

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Nur in Kriegszeiten hat sich der US-Staat mehr verschuldet.

Trump wird Goldpreis treiben

Trump hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, die Fiskalpolitik massiv ausweiten zu wollen. Beispielsweise soll ein gigantisches Infrastrukturprogramm die Konjunktur beleben. Wenn es Trump aber nicht gelingt, das Geld hierfür aus dem Ausland aufzutreiben, so wird er dies wahrscheinlich über eine Ausweitung der Staatsverschuldung finanzieren müssen. Dies wird letztlich wieder die US-Notenbank auf den Plan rufen, denn irgendwer muss der US-Regierung die neuen Schulden abkaufen, da sonst die Zinsen ansteigen würden. In diesem Fall könnte die fragile Konjunktur in sich zusammenfallen und eine Rezession in den USA ausgelöst werden, für die Donald Trump dann geradestehen müsste.

Trump hat ein Land übernommen, das über beide Ohren verschuldet ist, dessen Wirtschaft deindustrialisiert wurde und dessen Konjunktur mit einer Verdoppelung der Staatsschulden teuer erkauft wurde. Wenn Trump nicht den gleichen Weg der Sozialisten folgt, dann wird die US-Wirtschaft unweigerlich in eine Rezession abgleiten. Die Menschen werden die Ursache hierfür in der Vorgängerregierung nicht erkennen und Trump wieder abwählen. Deshalb bleibt Trump nichts anderes übrig, außer mit der US-Notenbank zu kooperieren und ebenso die Druckerpressen auf Hochtouren laufen zu lassen. Dies wird einen neuen Bullenmarkt für die Edelmetalle befeuern. Der Grund: Die Menschen werden versuchen ihr Vermögen vor der Inflation zu schützen. Wir dürften Ende 2017 daher die Wiederaufnahme der billigen Geldpolitik in den USA sehen und spätestens dann auch wieder eine deutliche und nachhaltige Rally am Gold- und Silbermarkt.

von Tim Schieferstein E-Mail 09.12.16 20:56:18

Ursprünglich hatte die Europäische

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Ist Venezuelas Hyperinflation eine Blaupause für Europa?

von Tim Schieferstein E-Mail 06.12.16 11:15:29

Aktueller Marktkommentar von Markus Balschzok für die GoldSilberShop.de GmbH

Die Korrektur des Goldpreises scheint in Bälde ihr Ende zu

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Nur Gold schützt vor Bargeldentwertung

von Tim Schieferstein E-Mail 22.11.16 11:32:09

Marktkommentar von Markus Blaschzok, Chef-Analyst von www.goldsilbershop.de

In Indien hat die hiesige Zentralbank 80% aller Banknoten über Nacht entwertet und für wertlos erklärt. Ähnlich der Abschaffung des 500-Euro-Scheins, betraf es die großen Banknoten mit 500- und 1000-Rupien, um vermeintlich Schwarzgeld-Besitzer abzustrafen. Ein 500-Rupien-Schein hat aktuell einen Wechselkurs von 6,40 Euro, womit der Großteil des Bargeldes, das für das tägliche Leben benötigt wird, betroffen ist. Da zwei Drittel der indischen Wirtschaft auf Bargeld basiert, führte dies zu chaotischen Zuständen. Ökonomen und Intellektuelle forderten in einem Brandbrief an die Regierung die sofortige Rücknahme dieser Maßnahme. Die alten Scheine sollen künftig zwar gegen neue Scheine eingetauscht werden können, doch ist das Ausfüllen der komplizierten Formulare für die meisten analphabetischen Inder unmöglich, zudem sollen nur 30% der Bevölkerung einen Zugang zu Banken haben.

Da diese Geldentwertung für die indische Bevölkerung völlig überraschend kam, blieben die LKWs auf den Straßen liegen, da deren Fahrer kein Benzin mehr kaufen konnten, während die Bauern nicht mehr in der Lage sind Saatgut zu erwerben um ihre Felder zu bestellen. Nach der „Times of India“ sollen mittlerweile 30 Menschen durch diese Bargeldentwertung gestorben sein. Abgesehen davon, dass ein Großteil der Wirtschaft stillsteht, trifft die Demonetarisierung besonders die armen Leute, da diese weder ein Bankkonto, noch eine Kreditkarte besitzen und stattdessen ihre gesamten Ersparnisse in Bargeld versteckt haben, das nun wertlos ist.

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Die indische Währung „Rupie“ wertet seit vielen Jahren deutlich zum Dollar ab.
Geldmonopol oder Geldwettbewerb?

Die Ereignisse in Indien sowie die gesamte Geschichte der Menschheit zeigen deutlich, dass bisher jeder Staat die Möglichkeit beliebig Geld drucken zu können, früher oder später zum Nachteil der Menschen missbraucht hat, um seine Ausgaben zu finanzieren. Dies führte letztlich immer zu der Zerstörung der Volkswirtschaften, die sich zuvor über Jahrzehnte oder Jahrhunderte natürlich entwickelten, und so letztlich zu breiter Armut. In Gesellschaften ohne einem staatlichen Geldmonopol, in denen höchstwahrscheinlich immer Gold und Silber sowie Derivate auf diese Umlaufsmittel stellen würden, wären solche Verwerfungen aufgrund ihrer dezentralen Art unmöglich. Daher ist die Frage, ob man Bürokraten die Macht zugestehen sollte, jederzeit die Geldmenge zu steuern und über die Entwertung des Bargeldes Zugriff auf die Ersparnisse der Menschen zu haben, berechtigt. Nach der Österreichischen Schule der Nationalökonomie gibt es keinen ökonomischen oder nettowohlfahrtsfördernden Grund, warum der Staat die Produktion von Geld an sich reißen oder steuern sollte. Der Sinn des Geldmonopols liegt einzig in der Möglichkeit der indirekten verdeckten Besteuerung über Inflation, womit sich ein vermeintlich generöser Staat über die heimliche Enteignung finanziert. Nebst diesem können so auch andere große Schuldner von der inflationsbedingten Währungsabwertung profitieren, während insbesondere die kleinen Leute unter dem Kaufkraftverlust ihrer Ersparnisse leiden, was letztlich auch zu Altersarmut führt. So zeigen die statistischen Daten von shadowstats.com für die USA, dass die verdeckte inflationsbedingte Enteignung der Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren bei durchschnittlich 9,3% lag, wobei ähnliche reale Teuerungsraten auch in der Eurozone anzunehmen sind. Die USA haben zwar nicht das Geld über Nacht entwertet, doch immerhin um 60% in den vergangenen zehn Jahren, was die Ersparnisse der Menschen langsam enteignete und die Mittelschicht schrumpfen ließ. Auf der anderen Seite gab es über 256 Jahre hinweg Preisstabilität im Vereinigten Königreich unter dem Goldstandard, da die Herrschenden nicht einfach die Goldmenge vermehren konnten und so die Geldmenge nahezu unverändert blieb, weshalb die gefürchtete Inflation unbekannt war und so Wohlstand und Wirtschaft aufblühten. Einige Ökonomen sprechen daher die Empfehlung aus, dass die Geldproduktion dezentral und marktwirtschaftlich funktionieren sollte, während Politiker der Auffassung sein werden, dass der Staat die Geldproduktion lenken müsse, da diese natürlich von dieser profitieren.

Schweden plant digitale Währung

Sei es in der Wirtschaft oder in der Technologie, die Dezentralisierung war und ist der Schlüssel für Fortschritt und Wohlstand. Die Zentralisierung des Geldangebots über ein Monopol ist daher recht unverständlich. Die schwedische Zentralbank will nun noch einen Schritt weitergehen und als Vorreiter in der Finanzwelt das zentral gelenkte Bargeld abschaffen und stattessen eine staatliche Digitalwährung einführen. Man reagiere mit dieser Maßnahme auf die Konkurrenz durch andere virtuelle Währungen wie den Bitcoin und den allgemeinen Rückgang von Barzahlungen in Schweden. Die dezentrale digitale Kryptowährung „Bitcoin“ befindet sich weiterhin im Aufschwung und ihr Wechselkurs konnte aufgrund ihrer hohen Nachfrage von 480$ noch zu Jahresbeginn auf aktuell 730$ ansteigen. So schön und einfach digitale Zahlungen sind, so sollten diese immer nur ein Derivat mit Bezug zu echtem Geld sein. Es ist genauso möglich, digitale Zahlungen in Silber- oder Gold-Grammeinheiten abzuwickeln, weshalb weder der Euro, noch ein staatliches Geldmonopol nötig sind, damit elektronische Zahlungen ihren Siegeszug fortsetzen können. In Schweden vereinigen sich nun die schlechtesten Eigenschaften des Geldmonopols mit der Möglichkeit der unbegrenzten Inflationierung sowie Enteignung über einen Knopfdruck mit der völligen zentralen Überwachung und Kontrolle aller Geschäftstätigkeiten des Landes in nur einer Hand. Dies ist der Stoff, aus dem Katastrophen entstehen und völlig unverständlich in einer modernen fortschrittlichen Gesellschaft, in der man nach mehr Freiheit sowie mehr Wohlstand und Gerechtigkeit für alle strebt.

Reichtum und Sicherheit mit Gold

Aktuelle Ereignisse, wie jene in Indien, zeigen, dass sich die schwedische Gesellschaft auf einem Irrweg befindet, der letztlich sehr teuer werden kann. Jene Inder, die ihre Ersparnisse nicht in der Form von Bargeld, sondern in der Form von Gold gesichert haben, konnten diese Enteignung mit einem blauen Auge überstehen und womöglich sogar davon profitieren. Auch in Deutschland gab es bereits drei Währungsreformen in den vergangenen einhundert Jahren, wie jene von 1924, 1948 in der Westzone oder 1957 in der DDR, bei denen alle Bargeldbestände ihren Wert verloren hatten.

Auch der Euro hat seit vielen Jahren Probleme und die Europäische Zentralbank entwertet Jahr für Jahr den Euro durch ihr unablässiges Drucken von neuem Geld, um Banken und Staat über den Steuerzahler quersubventionieren. Nach dem Brexit stehen mit einem möglichen italienischen Italexit und einem irischen IRexit erstmals Mitglieder der Eurozone vor dem Austritt aus der Europäischen Union. Unabhängig davon, ob diese Vorhaben durchgesetzt werden können, so zeigt dies wie unsicher und anfällig die zentrale europäische Einheitswährung ist.

Es scheint daher für die Menschen in Europa vernünftig zu sein, auf eine Dezentralisierung zu setzen, indem man seine Ersparnisse und seine Zahlungsgewohnheiten den Umständen entsprechend anpasst. Anstatt staatliche Anleihen oder Bargeld auf dem Sparbuch mit garantierter Negativverzinsung zu halten, sollte man stattdessen auf Gold setzen, dass in den vergangenen 15 Jahren eine durchschnittliche Rendite von rund 11,1% brachte. Damit konnte man nicht nur der Geldentwertung ein Schnäppchen schlagen, sondern real auch einen Kaufkraftgewinn erzielen. Im täglichen Leben sollte man weiterhin auf Bargeld setzen, um seine Anonymität und seine Freiheit zu wahren, während man im Online-Handel ebenso gut auf dezentrale Zahlungsmöglichkeiten, wie den Bitcoin, oder eine goldgedeckte Digitalwährung setzen könnte. Es gibt also viele Möglichkeiten, sich vor den Gefahren des Zentralismus durch individuelle Dezentralisierung zu schützen – Gold und Silber bleiben dabei der beste Anker für Sicherheit, wenn es um die Ersparnisse für das Alter geht, denn diese Edelmetalle haben in den letzten tausend Jahren noch nie ihren Wert verloren.

Dollarrallye und Marktturbulenzen nach der US-Wahl

Die US-amerikanische Währung konnte in dieser Woche ihren Anstieg fortsetzen. Im USD-Index, der den Außenhandelswert zu sechs verschiedenen Währungen darstellt, konnte der Dollar erstmals die Marke von 100 Punkten überwinden. Bereits vor einigen Wochen zeichnete sich diese Entwicklung ab, was im Augenblick kurzfristig auf den Goldpreis drückt. Aber auch eine gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung in den USA, nachdem die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen bereits massiv anzogen, verlängert die Korrektur am Goldmarkt.

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Der USD-Index kann erstmals seit 2003 wieder die 100 Punkte übersteigen.

Der Siegeszug Trumps in den USA mit einem stärkeren Dollar sorgt für Kapitalabflüsse in die USA, was die EZB unter Druck setzt und zum Drucken von noch mehr Geld zwingen wird. Weiterhin sind die Gefahren eines italienischen sowie irischen Ausstiegs aus der EU und der Währungsunion immanente Gefahren, die dem Euro nicht gerade helfen. Seit vielen Monaten sprechen wir davon, dass wir die Parität des Euros zum US-Dollar für Wahrscheinlich halten und haben uns daher den Wert des Euros am Terminmarkt bei 1,145 USD abgesichert. Der Goldpreis hält sich aufgrund des sehr schwachen Euros auch stärker als in US-Dollar, weshalb der ideale Kaufzeitpunkt in dieser Korrektur schon deutlich näher sein könnte, als in US-Dollar gesehen.

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Der Euro ist dabei auf die Parität zum Dollar zu fallen.

Auch die japanische Währung ist aktuell dabei zum US-Dollar abzustürzen, was aufgrund der massiven Gelddruckprogramme nur eine logische Konsequenz ist. Bereits vor zwei Monaten wiesen wir auf eine Trendwende und eine bevorstehende Abwertung des Yen hin, als dieser noch bei 100 Yen je Dollar einen Jahreshöchststand erreichte. Mittlerweile wertete die japanische Währung um 10% ab und der Goldpreis in Yen hat sich daher stabilisiert und stieg in den letzten Tagen sogar an.

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Der japanische Yen befindet sich wieder in der Abwertung aufgrund der Gelddruckprogramme.

Politische Börsen haben kurze Beine

von Tim Schieferstein E-Mail 12.11.16 11:56:29

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass politische Börsen kurze Beine haben. Und so erging es auch dem Goldpreis rund um die Wahl des neuen US-Präsidenten. Nachdem Donald Trump einige Schlüsselstaaten für sich gewinnen konnte, nahm die Wahrscheinlichkeit zu, dass er diese Wahl für sich entscheiden würde. Sofort reagierten die Märkte mit Panik – der Goldpreis stieg zeitweise um 70 US-Dollar binnen sechs Stunden, während die amerikanischen Aktienfutures um 6% einbrachen und der Dollar zeitweise 3 US-Cent zum Euro verlor. Die anderen Edelmetalle Silber, Platin und Palladium blieben von diesem Spektakel unbeeindruckt und konnten lediglich ein minimales Plus vorweisen. Bei 1.330$ je Feinunze Gold verläuft ein mittelfristiger Abwärtstrend, an dem der Ausbruch scheiterte. Bereits in der Vorwoche vermuteten wir aufgrund unserer Auswertung der US-Terminmarktdaten, dass im Bereich von 1.300$ ein Anstieg des Goldpreises durch starke Eingriffe vor zwei Wochen verhindert worden sei. Man darf davon ausgehen, dass bei einem überraschenden Ereignis wie die Wahl Trumps zum Präsidenten, was entgegen allen demoskopischen Umfragen und entgegen der medialen Prognosen eintrat, ein Ausbruch über dem Abwärtstrend bei 1.330$ mit massiven Verkäufen auf dem Terminmarkt verhindert worden ist. Dies erklärt auch, warum der Preis letztlich tiefer fiel, als er vor der US-Wahl notierte, da die Spekulanten nicht mehr aus ihren Long-Positionen herauskamen, da die Zentralbanken bereits im Bereich von 1.330$ massiv am Terminmarkt auf fallende Preise gesetzt hatten. Das seit der Präsidentschaft Ronald Reagan’s implementierte „Working Group on Financial Markets“ – von vielen Marktteilnehmern auch als „Plunge Protection Team“ bezeichnet dürfte ebenso stützend am Aktienmarkt eingegriffen haben, wodurch dieser letztlich über einen Short-Squeeze sogar die letzten Zwischenhochs überbieten konnte.

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Gold fällt nach der US-Wahl auf die letzte technische Unterstützung zurück.

Wir hatten einen kurzfristigen Anstieg am Goldmarkt bei einer Wahl Trumps richtig prognostiziert. Auch dass ein Anstieg womöglich im Bereich von 1.330$ sein Ende finden würde, hatten wir bereits vermutet. Dieses Szenario spielte sich binnen eines Tages ab und zeigt, wie Spekulanten einen Preis in die Höhe treiben und mit welcher Macht sich diese Bullen ein blaues Auge holen können. Eine weitere Börsenweisheit besagt, „Never fight against the FED“, was bedeutet, dass man sich niemals entgegen die Interessen der Notenbanken stellen soll, denn diese haben mit ihrer Druckerpresse nach wie vor einfach den längeren Hebel bzw. die stärkere Feuerkraft.

Viele Investoren fragen sich, was Trump als neuer Präsident der Vereinigten Staaten nun bringen mag. Das Wahlversprechen einer massiven Steuersenkung von 20% wäre aus Sicht der Österreichischen Schule ein Gewinn für alle Amerikaner und für die Welt. Hillary Clinton wollte exakt das Gegenteil, somit ist diese Wahl durchaus als Richtungsentscheid der US-Bevölkerung in wesentlichen politischen Fragen einzuordnen. Grundsätzlich ist aus einem freiheitlichen Blickwinkel begrüßenswert, wenn durch niedrigere Steuerquoten den Menschen mehr von ihrer harten Arbeit bleibt. Dies führt dazu, dass perspektivisch der Wohlstand und folglich die Investitionen wieder ansteigen, während neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Eigenverantwortung sowie nachhaltige natürliche Strukturen in einer Gesellschaft sind das Fundament, das benötigt wird, um langfristig Wohlstand und Fortschritt zu garantieren. Offenkundig wählen die Menschen – wie auch schon das Beispiel BREXIT zeigt – zwei konträre Alternativen zur Auswahl aktuell exakt das Gegenteil des medial und auch von den politischen Eliten diesseits des Atlantiks Propagierten.

Mit der Wahl Trumps haben die Amerikaner dem zusehends als zentralistisch eingeordneten Weg der letzten Jahrzehnte eine Absage erteilt und werden sich letztlich den faktischen Problemen, die über die letzten Jahrzehnte angehäuft wurden, in ihrer vollen Wucht stellen müssen. Die USA und die Welt bleiben massiv überschuldet und es wird weiterhin Geld gedruckt werden müssen – erst Recht zur Umsetzung der von Trump angekündigten massiven Infrastrukturprogramme. Trump wird sich seinerseits ebenfalls mit den Notenbanken sowie dem im Wahlkampf harsch kritisierten Establishment als Realpolitiker arrangieren und kooperieren müssen, da alles andere seine Handlungsspielräume massiv einengen würde.

Der Goldpreis wird in diesem Umfeld – mehr denn je – weiterhin durch frisches Geld unterstützt bleiben und mittel- bis langfristig zu seinen alten hohen Bewertungen zurückkehren. Die aktuelle Korrektur sollte man daher für mittelfristige physische Käufe nutzen.

Zuflüsse von 145 Tonnen Gold in ETPs im dritten Quartal

Im dritten Quartal 2016 war nach Angaben des World Gold Council die Goldnachfrage 10% niedriger als noch im Vorquartal. Einzig die ETP (Exchange-Traded Products) konnten wieder Zuflüsse von 145,6 Tonnen vorweisen, während die Nachfrage nach Münzen und Barren mit einem Minus von 16% gegenüber dem Vorquartal rückläufig war. Investoren flohen aus den Aktien- und Anleihemärkten und suchten stattdessen den sicheren Hafen, indem sie Ihre Depots mit Gold-ETFs diversifizierten. Nachforschungen zeigten, dass jene Investoren, die oft noch nie Gold gehalten haben, strategisch langfristige Goldpositionen aufbauten. Dass es im dritten Quartal Zuflüsse gab, obwohl der Preis fiel, zeigt, dass ein guter Teil der Investoren nicht spekulativ, sondern strategisch und langfristig agiert, um sich vor den Negativzinsen sowie politischen Risiken abzusichern. Es war nun das dritte Quartal infolge, in dem die ETFs starke Zuflüsse vorweisen konnten, sodass diese mit 2.335 Tonnen nun die höchsten Bestände seit April 2013 halten. Im Vergleich zum Vorjahr können diese sogar Zuflüsse von 725 Tonnen Gold verbuchen, womit binnen dreier Quartale die Abflüsse in Höhe von 616 Tonnen der 10 Vorquartale schnell wieder wettgemacht wurden.

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Die Zuflüsse in Exchange Traded Funds blieben auf hohem Niveau.

Das Gold-Recycling erreichte ein 4-Jahreshoch, da es aufgrund des hohen Preises zu Verkäufen kam. Insgesamt wurden im dritten Quartal 340,9 Tonnen Gold recycelt, was 30% mehr als in der Vorjahresperiode entspricht. Allein in den ersten drei Quartalen wurden 1.042 Tonnen Gold wiederaufbereitet, während es in der Vorjahresperiode nur 882,7 Tonnen waren. Die Nachfrage nach Goldschmuck sank um 21% zum Vorjahr auf 493,1 Tonnen im dritten Quartal, was zu einer Gesamtnachfrage von 1.423,6 Tonnen in den ersten drei Quartalen führt. Im gleichen Vorjahreszeitraum wurde noch Goldschmuck im Umfang von 1.732 Tonnen nachgefragt, was einem diesjährigen Minus von bisher 18% entspricht.

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Die Gesamtnachfrage nach Gold sank um 10% im dritten Quartal.

Während die Investmentnachfrage in ETPs extrem hoch war und zunahm in den vergangenen drei Quartalen, schwächte sich die Nachfrage nach Münzen und Barren mit einem Rückgang von 190 Tonnen wieder ab. Die Nachfrage seit Jahresbeginn war mit 664,2 Tonnen die niedrigste seit 2009. Investoren, die physisch Gold in Form von Münzen und Barren kaufen, agieren in der Regel in rückläufigen bzw. volatilen Märkten zurückhaltend und neigen zu prozyklischen Käufen während länger anhaltender Phasen steigender Preise.

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Die Nachfrage nach Münzen und Barren ist so niedrig wie zuletzt 2009.

Die Zentralbanken kauften im vergangenen Quartal wieder einmal netto 82 Tonnen Gold hinzu. Damit sind sie seit 23 Monaten Nettokäufer am Goldmarkt und sind maßgeblich mit für den Preisanstieg verantwortlich. Natürlich ist nicht klar, wie viel Gold die westlichen Notenbanken eventuell heimlich am Markt veräußern, um den Preisanstieg zu managen sowie auch das konkrete Kaufvolumen staatlich nahestehender Institutionen in Fernost schwer zu ermitteln ist. Dennoch nahm die Nachfrage seitens der Notenbanken zum Vorquartal um 33% und zum Vorjahr um 56% auf 271,1 Tonnen ab. Im Vorjahr akkumulierten diese noch 407,7 Tonnen im gleichen Zeitraum. Unter den größten Käufern waren Russland (43,9t), China (15,2t) sowie Kasachstan (10t). Umfragen zeigen, dass die Notenbanken ihre Käufe fortsetzen wollen in den nächsten Jahren, womit ein weiterer Preistreiber für Gold erhalten bleibt.

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Die Zentralbanken kauften das 23. Quartal infolge netto Gold hinzu.

Die Zunahme im Recycling hat im dritten Quartal einen Rückgang der Minenproduktion mehr als ausgeglichen, sodass das Angebot im Vergleich zum Vorjahr um 4% anstieg. Die Minenproduktion fiel zum Vorquartal leicht um -0,5% während im Jahresvergleich ein Prozent mehr aus der Erde geholt wurde mit 2.393,1 Tonnen in den vergangenen zwölf Monaten. Kostenreduzierungen beeinflussen weiterhin signifikant die Industrie. Nach den starken Preisanstiegen seit dem ersten Quartal, begannen die Minenunternehmen Teile ihrer Produktion an den Terminmärkten abzusichern. Im dritten Quartal nahm die Hedgeposition der Minen um 15 Tonnen ab, sodass die globale Absicherung nur noch 282 Tonnen beträgt. Dieser Rückgang ist durch den gefallenen Goldpreis zu erklären. Beispielsweise hat Harmony Gold 20% (432.000 Unzen) ihrer Produktion der nächsten zwei Jahre abgesichert zu den hohen Preisen. Mit den ungehedgten 80% der Produktion will man weiter von steigenden Preisen profitieren, wenn die Rallye im Gold weitergeht.

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Das weltweite Goldangebot stieg um 4% zum Vorjahr an.

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