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FED plant weitere Zinsanhebungen
von Tim Schieferstein 29.04.16 22:07:27
Aktueller Marktkommentar von Markus Balschzok - Chef-Analyst der GoldSilberShop.de GmbH
Am Mittwochabend wurde wieder einmal ein neues
Sitzungsergebnis des Offenmarktausschusses des US-Notenbanksystems FED veröffentlicht. Dabei hatte man die Türe für eine erneute Zinsanhebung etwas weiter geöffnet. Bedenken, dass dies Risiken für die globalen Märkte haben könnte, hat man nun nicht mehr und auch auf dem heimischen Arbeitsmarkt sieht man nachhaltige Verbesserungen, trotz neuer Anzeichen für ein schwächeres Wirtschaftswachstum. Im Vergleich zur letzten Notenbanksitzung waren die Aussagen damit „hawkish“ und eine Zinsanhebung ist in die nähere Zukunft gerückt, womit Juni als neuer Termin wieder in der Diskussion ist. Der Dollar neigte mit Veröffentlichung des Sitzungsergebnisses sofort zur Stärke zum Euro und insbesondere zum Yen, während Gold und Silber kurzzeitig abgaben. Da die US-Notenbank noch einmal unterstich, dass die wirtschaftliche Situation nur graduelle Zinsanhebungen zuließe, waren die Veränderungen am Rohstoff- und Devisenmarkt nur minimal. Die Auswertung des Terminmarktes zeigt uns weiterhin eine relative Stärke im US-Dollar zum Euro und insbesondere zum Yen, weshalb spätestens bei einer weiteren Zinsanhebung der Dollar auf die Parität zum Euro und 125 Yen zur japanischen Währung ansteigen sollte, auch wenn die meisten Analysten seit Wochen eine Fortsetzung der Dollarschwäche erwarten, da sie die vergangene Kursentwicklung einfach fortschreiben.
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Der Euro zeigt massive relative Schwäche, was auf eine weitere Abwertung hindeutet und den Goldpreis in Euro stützen sollte.
Auch der japanische Yen zeigt sich extrem schwach, weshalb dessen Anstieg zum Dollar in den vergangenen Monaten nur eine Bärenmarktrallye gewesen sein könnte.
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Der USD-Index zeigt sich unterdessen extrem stark, was dafür spricht, dass sich die Stärke des Dollars mittelfristig fortsetzen dürfte.
Die Ankündigung einer weiteren quantitativen Lockerung in Japan, die möglicherweise schon im April, doch am wahrscheinlichsten im Juni kommen soll, passt perfekt zu diesem Szenario. Sollte sich die Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Monaten jedoch so stark eintrüben, dass widererwartend keine weiteren Zinsanhebungen mehr möglich wären in den USA, so könnte sich die Dollarschwäche über längere Zeit tatsächlich fortsetzen, wobei sich der Terminmarkt erst bereinigen müsste und keine große Rallye zu erwarten wäre – im Moment sieht es jedoch nicht so aus und wir verbleiben in der Erwartung einer Dollarstärke in den kommenden Monaten.
Inflation in Venezuela steigt rapide
Die Österreichische Schule lehrt, dass die Ursache für andauernde Inflation immer im Geldmonopol des Staates liegt, sowie in seiner Symbiose mit den Banken und Notenbanken. In einer freien Marktwirtschaft mit einem freien und gesunden Geld ist Inflation hingegen völlig unbekannt und eine permanente leichte Deflation, die wohlfahrtssteigernd ist, ist die Normalität. Die Sozialisten haben die Wirtschaft in Venezuela bereits größtenteils zerstört und längst werden die staatlichen Versprechen über die Druckerpresse finanziert, die praktisch die Bevölkerung immer mehr verarmen lässt, sodass einfache Gebrauchsgüter wie Toilettenpapier gar nicht mehr zu bekommen sind, außer auf dem Schwarzmarkt gegen harte Währung.
Nach einer Preissteigerungsrate von 41% im Jahr 2013, 63% in 2014 und 275% im Jahr 2015, erwartet man für das aktuelle Jahr 2016 einen Anstieg der Preise um 720%. Da die Geldproduktion im Ausland stattfindet, weil das sozialistische Land nicht in der Lage war moderne Sicherheitsmerkmale auf die Scheine zu drucken, hat Venezuela sogar nun das Problem, die neue Geldmengenausweitung mit harten Währungen nicht mehr bezahlen zu können. Drei Dutzend Frachtflugzeuge brachten neue Geldscheine von überall in der Welt in den vergangenen Monaten nach Venezuela. Im Dezember hatte die Zentralbank Verhandlungen geführt um 10 Mrd. Banknoten zu kaufen, die effektiv die Geldmenge verdoppeln würden. Dies ist mehr als die 8 Mrd. Banknoten, die die USA und Europa zusammen in einem Jahr produzieren lassen, wobei diese Währungen noch weltweit zirkulieren und der Bolivar nur noch im Inland genutzt wird.
Es ist eine unerwarteter Fall in der Währungsgeschichte, dass eine sozialistische Regierung bald nicht mehr in der Lage sein dürfte, die Geldmenge zu erhöhen, da sie sich die Produktion von neuem Geld nicht mehr leisten kann. Man wird wohl dazu übergehen müssen, anstatt mehr Scheine zu drucken, einfach den Nominalwert zu erhöhen. Venezuela scheint in Bälde das nächste Zimbabwe zu werden und die 1 Bio. Bolivar Scheine etwas zu sein, worauf sich Sammler und Kenner der Währungsgeschichte freuen dürften, um sich nebst dem hyperinflationierten Zimbabwe Dollar in Bälde auch den venezuelischen Bolivar in Billionen Bolivar Scheinen in einem Bilderrahmen an die Wand zu hängen, als Warnung wozu der Staat mit Fiat Geld in der Lage ist. Man sollte jedoch Platz lassen an der Wand, denn der Euro und der Dollar könnten in wenigen Jahren folgen. Die alten Gold- und Silberzertifikate des US-Dollars, als 20 Dollar noch eine Unze Gold verbrieften, sind heute längst heiß begehrt. Papierscheine gehören sich an die Wand als Warnung und Gold und Silber in den heimischen Tresor zur die Aufbewahrung des Vermögens und der Arbeitsleistung eines Lebens.
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