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Alles weg!
von Wolfgang Arnold01.07.14 18:37:54
Wenn die Ethik von der Ökonomie begraben wird, verlieren die Menschen nicht nur jegliche Orientierung; alles wird Handelsware. Die Gesellschaft löst sich auf in eine Summe von Individuen, die miteinander konkurrieren. Geld wird zur einzigen Achse sozialer Beziehungen. Wer nicht mithalten kann, fällt in das Netz des „treusorgenden“ Wohlfahrtstaates.
Das materialistische Credo führt zur Überzeugung, dass sich alle Probleme durch materielle Güter lösen lassen. Die Kommerzialisierung aller Güter und das staatliche Wohlfahrtsystem haben den Menschen jegliches Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft, die Ressourcen dieser Erde und für den Umgang mit dem sinnvoller Weise knappsten aller Güter, dem Geld, geraubt.
Betrachten wir die Welt mit gesundem Menschenverstand, dann fehlt es allerorten an Integrität, Arbeitsmoral und Rechtsstaatlichkeit. Alles ist verschwunden. Obgleich es noch immer einige intelligente, fleißige und ehrliche Menschen gibt, aber dort, wo Entscheidungen getroffen werden, fehlen meist solche Eigenschaften. Verschwunden sind damit die Sicherheiten, die den Gesellschaften Halt gaben. Dazu gehörten Gold und Silber. Dazu gehörten immer auch verlässliche Daten zur Orientierung und Planung. Solche Daten gibt es schon lange nicht mehr. Sie werden als hinderlich betrachtet. Damit das System noch eine Weile läuft, braucht es manipulierte Zahlen und „Fakten“, die auf die Orientierungsziele ausgerichtet werden.
Eine Gesellschaft, die durch ihren haarsträubenden Materialismus, den Einzelnen nur noch als potenziellen Produzenten, Kunden oder Konkurrenten sieht, benötigt von dem falschen Schmiermittel ihres falschen Systems unbegrenzte Mengen. In beispielloser Glückseligkeit über den aufgeblähten „Wohlstand“ schlafwandeln die Gesellschaften und ihre politischen Entscheider am Abgrund entlang.
In Deutschland hat dieses Phänomen besonders drastische Formen angenommen. Auf dem geistigen Boden von Heimatlosigkeit, Gier und Egoismus erinnert sich nach fast 70 Jahren heute kaum noch ein Deutscher an die in unserer Kultur gewachsene sittliche Ordnung, an die Ordnung der Lebensführung, an die Ordnung der Rechtsgüter. Die Identifikation mit ihrem Staat ist auf einen bunt zusammengewürfelten Haufen, sich Nationalmannschaft nennender Ballartisten, geschrumpft. Im bierseligen Hurra-Gefühl nimmt keiner zur Kenntnis, wenn alles was fleißige Menschen erarbeitet und gespart haben über ein unüberschaubares Röhrensystem ins In- und Ausland fließt, durch Misswirtschaft in der EU und durch Zahlungsverpflichtungen gegenüber fremden Mächten versickert, verdampft, spurlos verschwindet.
Niemand registriert, wenn Notenbanker und Politiker in verteilten Rollen das Loch, in dem sie stecken, immer tiefer schaufeln. Die künstlichen papiernen Spundwände werden der Gravitation nicht mehr lange standhalten können. Sie werden einstürzen und alle, die sich nicht retten konnten, unter sich begraben.
Bleibt uns noch Zeit, die Bremse zu ziehen, bevor der Zug am Ende seiner Strecke zerschellt? Ganz gleich, wie die persönliche Situation auch immer sein mag, ob er/sie schuldenfrei ist oder nicht, was uns bevorsteht, wird unser Leben beeinflussen und nicht nur dies. Was kommen wird, wird jede Finanzanlage beeinflussen und nicht mehr lange, werden wir sagen: „es ist einfach weg, verschwunden“. Alles, hinter dem kein fester Wert steht, ist nicht "immun" gegen das was kommt. Profitieren werden nur ganz wenige, wenn alles gesagt und getan ist. Zur Vorbereitung auf das was kommt gehören mehr als werthaltige Zahlungsmittel und ein paar gefüllte Reservekanister Kraftstoff. Wie es derzeit um die Welt steht, ist hier zusammengefasst.
7 Kommentare
Was wir derzeit erleben, ist die vollständige Politisierung aller Lebensbereiche. Das ist die typische Folge von staatlichen (Falsch-)Geldmonopol und etatistischem neosozialistischem
Wohlfahrtsstaat.
Das hat schon Wilhelm Röpke, der große Ökonom, Sozialphilosoph und einer der letzten großen deutschen Universalgelehrten genau herausgearbeitet.
Machbar ist alles, aber der Wille fehlt, das Böse macht Angst... Mut zur Liebe!
02.07.2014
Ein großer Teil der allgemeinen Unmoral, der die Grundfesten der meschlichen Gesellschaft weltweit zunehmend erschüttert, ist dass immer mehr die Erkenntnis dämmert, dass im „Westen“ die Banken der Staat sind und der Staat die Banken. Die amerikanischen Banken sind sogar sokrasankt bzw. genießen Immunität, weil sie ausführende Organe der amerikanischen Politik sind:
http://gruenguertel.kremser.info/?page_id=7908
Ich verweise darauf, dass selbst Jesus fordert, dass man Finanzbetrüger unbedingt bestrafen muß:
Matthäus 18, 23
http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/matthaeus/18/
23 Darum ist das Himmelreich gleich einem König, der mit seinen Knechten rechnen wollte. 24 Und als er anfing zu rechnen, kam ihm einer vor, der war ihm zehntausend Pfund schuldig. 25 Da er's nun nicht hatte, zu bezahlen, hieß der Herr verkaufen ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, und bezahlen. 26 Da fiel der Knecht nieder und betete ihn an und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, ich will dir's alles bezahlen. 27 Da jammerte den Herrn des Knechtes, und er ließ ihn los, und die Schuld erließ er ihm auch.
28 Da ging derselbe Knecht hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Groschen schuldig; und er griff ihn an und würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du mir schuldig bist! 29 Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir; ich will dir's alles bezahlen. 30 Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis daß er bezahlte, was er schuldig war.
31 Da aber seine Mitknechte solches sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und brachten vor ihren Herrn alles, was sich begeben hatte. 32 Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du Schalksknecht, alle diese Schuld habe ich dir erlassen, dieweil du mich batest; (Lukas 6.36) 33 solltest du denn dich nicht auch erbarmen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe? (1. Johannes 4.11) 34 Und sein Herr ward sehr zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis daß er bezahlte alles, was er ihm schuldig war. (Matthäus 5.26)
Leider sind unsere Bemühungen vergeblich:
http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/johannes/12/
Johannes 12, 37
"HERR, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des HERRN offenbart?"
Hamlet: „Something is rotten in the state of Denmark.”
Man vergleiche dazu die Aktionen und Sinekuren der Frankfurter Beamten-Mafia:
http://www.grundeigentum.net/?page_id=947
sowie der ad absurdum geführte Rechtsstaat bei uns:
http://www.grundeigentum.net/wp-content/uploads/2014/02/GruenguertelEssays_20140609b.pdf
Die Irrationalen hoffen beständig auf eine mögliche Wende.
Die Rationalen wissen um das Unvermeidliche.
Auch wenn der klare Blick schmerzt, so wie der naturgesetzliche Aufstieg ist auch der Abstieg nicht aufzuhalten.
Die Mühlsteine der Natur malen langsam aber unerbittlich.
Spätere Generationen werden bei der Untersuchung der Ursachen für die Katastrophe der "westlichen (2. bayblonischen) Zivilisation" zweifellos zu der Erkenntnis gelangen, daß ironischerweise der vom Luftgeldsystem getriebene, materielle Überfluß und die dadurch mögliche Akkumulation die logischen Voraussetzungen des Zusammenbruchs gewesen sind: Denn einerseits ist es unmöglich, aus Mangel an Resourcen eine Überflußgesellschaft - die, gesellschaftlich transponiert, in Massengesellschaften regelmäßig die Form der Demokratie als Ausdruck von die rein tatsächlich unmögliche, politische Teilhabe notwendig substituierenden, materiellen Massenansprüchen annimmt - endlos fortzusetzen.
Andererseits erstickt der Überfluß zwangsläufig all jene Triebkräfte, die die eigentlichen Fundamente der Existenz und der Fortentwicklung einer jeden Gesellschaft bilden.
Da als Folge des Überflusses auch noch elementare (Überlebens-)Fertigkeiten der Menschen verloren gehen, wird die Karthasis total sein.
Der erst vor vor einigen Jahren verstorbene Ökonom und (Wirtschafts-)Philosoph John Kenneth Galbraith hat diese Entwicklung in seinem Buch "Gesellschaft im Überfluß" ("The affluent society") schon in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ebenso vorausgesehen wie Oswald Spengler 40 Jahre zuvor.
@Unternehmer: Ihre Begeisterung zum Herrn Röpke teile ich nicht - der frühe "Rockefeller-Fellow" Röpke war nämlich gleich Hayek ein Leben lang nie etwas anderes als Staatsbeamter - wenn auch, wegen seins Zerwürfnisses mit den sog."Nazis", interessanterweise in verschiedenen Ländern.
Da bleibt dann nur festzuhalten: "Mit vollen Hosen ist gut stinken" - auch über die "Freiheit".
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