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Maastricht und die Folgen
von Wolfgang Arnold26.02.15 12:16:34
Als ich die Tage das Buch Die Maastrichter Verträge - zum Scheitern verurteilt? in die Hand bekam, traute ich meinen Augen kaum, ob der Hellsichtigkeit, mit der Johannes Welcker, Carsten Nerge / Universität des Saarlandes bereits im Jahre 1992 die Vor-Euro-Entwicklung beurteilt haben.
Aus heutiger Sicht mag die Frage, die die Autoren damals stellten, obsolet sein. 1992, als das Buch verfaßt wurde, mit Sicherheit nicht. Erstaunlich wie weit damals unter Zentralbänkern bekannt war, daß Griechen, Spanier und Portugiesen die Verträge gar nicht lesen wollten, nur fragten: Was bekommen wir für den Beitritt?
Beim Thema Euro dürfen wir inzwischen nicht mehr von Fehlern oder Irrtümern, sondern vom geplanten Betrug ausgehen.
Aus heutiger Sicht wurde der Euro genau dazu erschaffen, den Deutschen den Lohn ihrer Arbeit zu verwehren. Wie anders kamen antideutsche Hetzer wie Joschka Fischer zu solchen Aussprüchen:
"Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter, als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet."
Mit dem Euro war genau das von Anfang an so geplant.
Nach den Verhandlungen im Dezember 1991 in Maastricht stattfanden, wurde der "Maastrichter Vertrag" am 7. Februar 1992 unterzeichnet, trat die „neue Stufe bei der Verwirklichung einer immer engeren Union der Völker Europas“ erst am 1. November 1993 in Kraft.
Heute erleben wir den Niedergang dieser "immer engeren Union der Völker Europas".
Damit Herr Tsipras keinen Präzidenzfall schafft und Schuldverpflichtungen nicht einfach streicht oder aus dem Euro-Verband austritt, und andere Pleitestaaten nicht dem etwa nacheifern, damit die Deutschen weiterhin die Zahlmeister für das kranke Konstrukt Euro bleiben, werden die Parlamente mit Haken und Ösen und wieder einmal auf den letzten Drücker zu Entscheidungen verdonnert, wie sie ähnlich bereits im Mai 2010 mit einer Eilunterschrift des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler erzwungen wurde.
Die Welt vom Februar 2015 ist nicht mehr die Welt vom Mai 2010.
Weder in Europa, noch in den USA, oder Asien, oder im Nahen Osten. Die Wasserscheide ist erreicht - auch in der Bundesrepublik.
Die Tage des Euro sind gezählt.
Stimmen warnen vor den iden des März.
Was für die Zeit danach geplant ist, und ob das was geplant ist, steuerbar sein wird, steht in den Sternen.
Die Zeit der letzten Plünderung der Deutschen dürfte dann beginnen.
100 Jahre Einkreisung, Erniedrigung, Unterwerfung und Fremdherrschaft finden ihren Höhepunkt.
6 Kommentare
richtig ist: a, bereits während der europäischen wirtschaftsgemeindschaft ist die industrie der anderen länder geschrumpft. weil wir gute produkte hergestellt hatten und diese jeder haben wollte. es gibt da einen automatismus, dass sich die wirtschaft richtung ballungszentren orientiert, weil viel effizienter! früher hatten wir in der brd eine "zonenrandförderung" um strkturelle fehlentwicklungen etwas auszugleichen. dieser automatismus ist ständig überall auf der ganzen welt zu beobachten.
b, in jeden produkt sind zinsen aller arten mit eingerechnet. wenn wir sehr viel exportieren, dann zahlen die importierenden länder diesen zinsanspruch unserer industrie mit.
c, das kapital zieht ebenfalls zu den wirtschaftlichen ballungszentren.
diese punkte erzeugen schon in laufe von jahrzehnten zu verwerfungen und asymetrien etc.
dieses, allerdings muss anders gelöst werden, nicht mit fischers methode! ausgeglichene handelsbilanzen (unter anderen !) sind eine wichtige voraussetzung für spannungsfreiere entwicklung und frieden!
Alle Macht geht vom Volke aus? Nein ein paar Leute, die im Besitz der Macht sind, schalten und walten so, wie es ihnen vorgegeben ist, nur das Volk spielt dabei keine Rolle. Was wollte das Volk denn? Den Euro?, das Verschleudern deutscher Steuergelder für den Nahen Osten, für die Ukraine? die Verteidigung unserer Freiheit am Hindukusch?, die Aussetzung des Schengener Abkommens für Deutschland?, die bewusste Zulassung von Parallelgesellschaften, die Rechtsprechung nach Gutsherrenart? der vorauseilende Gehorsam gegenüber den USA? Diese Liste könnte fast ohne Ende fortgeführt werden, alles spricht dafür, daß ich mir unter einer Demokratie etwas ganz anderes vorstelle. Namen wie z.B. Fischer, Roth, Göring-Eckert, Trittin und wie die GRÜNEN alle so heißen, lösen bei mir völlige Fassungslosigkeit aus. Deutsche Interessen? Fehlanzeige! Steinmeier, Gabriel, Gauck, wer vertritt hier deutsche Interessen? Nein diese Leute haben für alles Verständnis, nur nicht für die deutsche Bevölkerung.
Laufen kann das natürlich nur durch die flankierenden Maßnahmen der deutschen Medien?. Unabhängige parteilose Presse? Die Schlagzeilen und die Meinungen sind alle gleich, im ganzen Bundesgebiet, völlig gleichgeschaltet. Es würde eigentlich eine Zeitung genügen, die anderen sind nicht nötig. Freier Journalismus? Was ist das denn?
An den Maßanzügen kann man sie erkennen, sie haben eine hohe Achtung, allerdings nur unter sich. Ich denke es geht den Bach runter, ich bin mal gespannt, wie die sogenannten Eliten die Wahrheit danach vorstellen und missbrauchen. Es ist alles nur noch traurig.
Antwort W.A.
Das Zitat stammt angeblich aus einer Rede, die Fischer an einer amerikanischen Universität gehalten hat. Aufzeichnungen gibt es darüber keine - es kann also auch eine Fälschung sein!
Nichtsdestotrotz ist der Kern des Zitats von Fischer absolut zutreffend: Reparationszahlungen für die beiden unverschuldeten Weltkriege, "Wiedergutmachung", Entwicklungshilfe an Afrika, Südamerika, China und den Nahen Osten, Kredite für die Eurozone und die Transferleistungen an die EU ...
Danke für die Aufmerksamkeit.
"Heute erleben wir den Niedergang dieser "immer engeren Union der Völker Europas". Damit Herr Tsipras keinen Präzidenzfall schafft und Schuldverpflichtungen nicht einfach streicht oder aus dem Euro-Verband austritt, ..."
Was wir in den letzten Wochen bezüglich Griechenland hören mußten, war für viele Menschen eine schwere Beleidigung ihrer Ohren. Das erinnert an Plutarchs Schrift: Über die Schwatzhaftigkeit, wo auch ein Bewunderer des Feldherren Epaminondas ständig die Ohren seiner Mitmenschen beleidigte durch seichte Erzählungen über ihn. Oder an den Melierdialog, wo die Athener zu den Meliern sagen [Thukydides (Band V, Kapitel 105)): “Wir preisen euch selig für euren Kinderglauben, ohne eure Torheit euch zu neiden.”
Höhepunkt des Mummenschanz-Theaters in Berlin war dann die Abstimmung der Bundestagsabgeordneten über die Prolongierung der Griechenland-Kredite und die dazu desinformierende Wadenbeißerei der Blöd-Zeitung.
Deutschland hat aufgrund der unergründlichen Weisheit seiner Eliten schon durch die Fehlentscheidung im Mai 2010 wegen Griechenland 80 Milliarden Euro zum Fenster hinausgeworfen. Da dieses Geld sowieso verloren ist, kann man der unwissenden Masse ruhig noch weiter vortäuschen, dass dieses Geld zurückkäme. (Schäubles Schergen sind schon heimlich dabei, es aus den Deutschen andernorts wieder herauszupressen.) Das grausame Spiel mußte deswegen unter allen Umständen weiter gespielt werden, schon damit die Russen sich nicht bei ihren orthodoxen Brüdern festsetzen können, wie jetzt in Zypern geschehen, und die Nato-Flanke im Ägäischen Meer verloren geht.
Deswegen wäre es auch völlig egal gewesen, welchen Bittbrief die Griechen geschrieben hätten, was dann auch tatsächlich ein Bürokrat in Brüssel für sie übernommen haben soll.
Die Amerikaner sind im Augenblick völlig beschäftigt, Rußland in die Kniee zu zwingen, so dass sie mit Kuba (vergeblich) anzubandeln sich bemühen und sogar Israel bruskieren, indem sie versuchen, den russischen Einfluß im Iran durch Entgegenkommen zu neutralisieren.
Aus geopolitischen Gründen kann Griechenland jetzt also beliebige Briefe schreiben, suaviter in modo fortiter in re.
Hinzu kommt dass Schäuble die Aufgabe hatte, die weitere Dekomposition des Euro in Südeuropa mittels Domino-Effekt zu verhindern.
Allerdings kann man die Wahrheit nicht ewig unterdrücken, auch wenn man 70 Jahre lang auf der Stelle tritt und immerfort die Unwahrheit verkündet. Es wäre ganz einzigartig in der Weltgeschichte, dass die Wahrheit sich nicht doch irgendwann einmal Bahn bricht.
Die Auspizien zeigen, die Götterdämmerung des Euro naht.
Zu Syriza:
Für den Historiker dürfte interessant sein, dass nach 70 Jahren ununterbrochener Dämonisierung der NSDAP sich in Europa nolens volens eine Nachfolgeorganisation entwickelt hat, und zwar die Syriza in Griechenland.
Der beispiellose (Schulden-)Druck der internationalen Plutokratie auf das Deutsche Reich 1933 brachte bei ähnlich katastrophaler Wirtschaftslage jetzt in Griechenland dieselbe Wirtschaftsphilosophie: Verweigerung gegenüber dem Schuldendruck (damals den Young-Anleihen, heute Schuldenschnitt),
http://de.wikipedia.org/wiki/Young-Plan
"Nach der Machtübernahme Hitlers wurde die Zinszahlung eingestellt."
In-die-Pflichtnahme der Großvermögen zugunsten der staatlichen Gemeinschaft, Unterstützung der wirtschaftlich Schwachen, d. h. der Arbeitlosen, der Nicht-Krankenversicherten, der Obdachlosen, Hungernden und Frierenden. Selbst die Zurücknahme der Privatisierungen des Hafens von Piräus und der Stromerzeuger und ganz allgemein der Schutz des Staatsvermögens vor internationalen Finanzhaien ist als Teil eines nationalen sozialistischen Konzepts anzusehen.
Wir können jetzt also an Griechenland sehr gut nachvollziehen, in welcher Zwangslage sich unsere Großeltern wirtschaftlich befanden, so dass ihnen gar nichts anderes übrigblieb als ihr Leben radikalen sozialistisch-nationalen Kräften anzuvertrauen, so dass die permanente historischen Desinformation und Gegenpropaganda "unseres" Diabolos-Rundfunks relativiert wird.
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