Wolfgang Arnold

Imperien kommunizieren mit zweierlei Vokabular.

Eine Sprache wird in Imperativen zum Ausdruck gebracht. Es ist die Sprache von Befehl und Gewalt. Diese militarisierte Sprache verschmäht das menschliche Leben und feiert Härte und Brutalität. Sie verlangt. Sie macht...

...keinen Versuch, den eklatanten Diebstahl der natürlichen Ressourcen zu rechtfertigen, auch nicht Reichtum oder die Anwendung von Willkür.

Die andere Sprache des Imperiums ist weicher. Sie benutzt das Vokabular der Ideale und hohen Ziele und besteht darauf, daß die Macht des Imperiums edel und wohlwollend ist. Das Vokabular der Wohltätigkeit wird verwendet, um die Menschen zu erreichen, die noch nicht völlig gebrochen worden sind, die noch verführt werden müssen, um sie den Raubtieren zu übergeben.

Beide Sprachen dienen dem gleichen Zweck: Die Versklavten auszuplündern und am Ende in einen tödlichen Krieg zu schicken. Keinem anderen Grund dienen die harte und die sanfte Methode. Wer sich vom menschenfreundlichen Ton vereinnahmen läßt, endet auf die gleiche Weise wie die brutal Geknechteten enden.
(Nach Chris Hedges)

Es ist das Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche. Nur wer diese Methode beherrscht, wird – zum Beispiel bei den Treffen des Bilderberger-Clubs – dazu auserkoren, ganze Bevölkerungen zum Endziel der geplanten NWO zu führen. Je nach der Mentalität eines Volkes und angesichts der jeweiligen politischen Stimmungslage müssen die Führer im Auftrag der Mächtigen hinter der Macht den einen oder/und den anderen Führungsstil beherrschen. Wechselt die Stimmung im Land, muß der Führer das Vokabular austauschen, damit er nicht selbst ausgetauscht wird.

Für Politische Führer, die in diesem unnachsichtigen System ihre Unzulänglichkeit mit Taschenspielertricks zu kaschieren suchen, wären in der EU jede Menge Beispiele zu benennen. Die Berliner Rautenfrau, der Verlierer in Paris und die gesamte Brüsseler Camerilla wären da zu nennen. Die Zeit der sanften Worte ist vorbei. Sie alle drüften in der nächsten Zeit gegen drakonische durchgreifende Imperatoren ausgewechselt werden. Auch Alexis Tsipras wird entweder zu diktatorischen Maßnahmen greifen müssen oder ein General aus der griechischen Armee übernimmt die Macht.

In anderen Teilen der Welt – wie in Rußland – wurde der Wandel schon längst vollzogen. Die chinesische Parteielite muß sich gegenwärtig in ihrer Rolle als Krisenbeherrscher bewähren. Barack Obama wird seine Imperatoreigenschaft unter Beweis stellen müssen, sobald einer der selbst erzeugten Krisenherde in Flammen aufgeht.

Fast der gesamte nördliche Gürtel der Welt zwischen dem 15. und 45. Breitengrad ist von Unruheherden gezeichnet. Von Puerto Rico über Nordafrika, die Levante, Yemen, Irak, Afghanistan und Pakistan breitet sich Chaos aus. Der Konflikt im Südchinesischen Meer könnte zusätzlich eskalieren. Japan wird aus seinem Schuldenfiasko kaum herauskommen.

Zu allem kommt noch die zerbrechende Europäische Union und ihr todkrankes Währungssystem. Könnte am Ende dieser Entwicklung nur noch Rußland einem Weltdiktator im Weg stehen? Merkel versackt derweil im Kleinkram ihrer verworrenen Politik.

Wladimir Putin aber hat diese Möglichkeit sicher auf seiner Agenda und verstärkt den Schutz des größten Landes der Erde. (Mehr)