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Das Geheimnis des Panzerzugs

von Wolfgang Arnold03.09.15 20:48:02

Was verbirgt sich im Panzerzug, der in einem Bergwerksstollen bei Waldenburg (Schlesien) vermutet wird? Ein gigantischer Nazi-Schatz, bestehend aus geraubten Gemälden, Juwelen und Tonnen von Gold? Oder doch bloß das Wrack eines alten, höchstens historisch interessanten Zuges der Wehrmacht?

Was genau liegt in Schlesiens „Tunneltresoren“, von denen in diesen Tagen in Polen oft die Rede ist, wenn der Begriff „Zloty pociag“ fällt – Goldzug?

Die Dimension, um die es in dem Fall des angeblich in der Region Walbrzych (Waldenburg) entdeckten, verschütteten Panzerzuges aus der NS-Zeit geht, wird spätestens dann deutlich, wenn der Begriff „Hitler-Tagebücher“ fällt. Das schreibt der Geschichtsjournalist und Publizist Boguslaw Woloszanski. In seinem Blog rät er allen heute Beteiligten dazu, aus dem „Stern“-Skandal von 1983 um die gefälschten Handschriften des Führers zu lernen: „Das war (damals) einfach dumm. Was den Zug heute betrifft, habe ich noch nicht gehört, dass irgendeine wissenschaftliche Autorität die Existenz bestätigt hätte. Stattdessen gibt es viele Zweifel.“

Mit seinen Aussagen spricht Woloszanski nicht zuletzt Polens oberstem Denkmalschützer Piotr Zuchowski die Autorität ab. Denn es war Zuchowski, der den „Hype“ um den schlesischen „Nazi-Goldzug“ in der vergangenen Woche ausgelöst hat. Nach einer Durchsicht von Bodenradarbildern sei er „zu 99 Prozent sicher“, dass es sich bei dem angeblichen Fund nahe Walbrzych um einen „NS-Panzerzug“ handele.

Ein Deutscher und ein Pole hatten sich vor rund zwei Wochen über einen Anwalt bei den Behörden gemeldet. Die Männer, deren Identität öffentlich nicht bekannt ist, legten Georadaraufnahmen vor und behaupteten, damit belegen zu können, dass sie einen in 70 Metern Tiefe verschütteten NS-Zug von rund 150 Metern Länge entdeckt hätten. Polnische Medien kolportieren zudem, dass der Großvater des Deutschen seinem Enkel auf dem Sterbebett das Geheimnis des Goldzuges und die exakte Lage des Wracks anvertraut habe.

Überprüfen lässt sich das vorerst nicht. Eine plausible alternative Erklärung, was die Radarbilder sonst zeigen könnten, hat allerdings bislang niemand vorgetragen. Stattdessen schießen die Spekulationen ins Kraut und treiben die skurrilsten Blüten. Glaubt man der Warschauer Boulevard-Zeitung „Fakt“, dann „enthält der Zug (womöglich) Teile von Hitlers Wunderwaffen V2 und V3“. Das Blatt mutmaßte, der Raketeningenieur und SS-Major Wernher von Braun könnte in den Fall verwickelt gewesen sein.

Auch seriöse Historiker heizen die Spekulationen immer weiter an. Möglicherweise enthalte der Zug „Uran oder Reste von Chemiewaffen“, erklärte der Leiter des Warschauer Militärmuseums, Zbigniew Wawer – oder eben doch „einen Schatz“. Da passt es ins Bild, dass sich am Dienstag Polens Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak einschaltete und ankündigte, Experten mit eigenen Bodenradar- und anderen Spezialgeräten zur Fundstelle bei Walbrzych zu entsenden, über die öffentlich nichts Genaues bekannt ist. Kurz darauf verhängte Kulturministerin Malgorzata Omilanowska sogar eine Nachrichtensperre. (so weit shz.de)

Eingehender befaßt sich IQpress mit der Sachlage.

3 Kommentare

Kommentar from: wolf [Besucher]
****-
Danke für den Bericht Wolfgang Arnold.
Für mich ist jedoch bezeichnend, daß Gold und Kunstschätze, die noch gar nicht gefunden wurden, nach Berichten der Medien auschließlich der jüdischen Bevölkerung gehören! Gehörte denn irgend etwas von Wert nicht auch einmal den nichtjüdischen Menschen? Ich verstehe das nicht und denke auch an Herrn Gurlitt!
Soweit ich weiß, waren doch im Nazi-Reich auch Roma, Kommunisten, Soziallisten,
Homosexuelle, Christen, Atheisten, Widerstandskämpfer, und sonstige Menschen in den KZs. Gehörte diesen Menschen denn nichts?
Wenn nun wirklich etwas von Wert gefunden wird, welche Organisationen fallen dann darüber her? Wird dann nur noch geschlossen abgeführt, oder erfolgt eine gerechte Prüfung? Das könnte sehr interessant werden.
03.09.15 @ 22:17
Kommentar from: bitte warten [Besucher]
*----
Petri Heil!
04.09.15 @ 12:40
Kommentar from: Claudius v.d.Bach-Zelewski [Besucher]
*****
Man wird in der Tat sehen, was die Untersuchung ergibt (oder auch nicht).

Auch ein Bernsteinzimmer soll ja noch vermißt werden (wobei es sich nach Aussage einiger mit der Materie befaßter Rechercheure bei der Suche nach dem Bernsteinzimmer tatsächlich um die Suche nach den seit 1945 verschollenen Teilen der preußischen Kronjuwelen handeln soll - so die Kronkarkasse von Wilhelm I und dessen Gemahlin, Königin Augusta, aus dem Jahre 1861 und die berühmte Hochzeitskrone der preußischen Prinzessinen und einiges mehr. Was an diesen Teilen so außergewöhnlich ist, daß die "Jagd" nach dem Bernsteinzimmer bereits zu mehreren "Todesfällen" führte, darüber kann man spekulieren).

Schließlich meine ich mich vage zu erinnern,, daß ein erstes, kriminaltechnisches Gutachten zu der sog. Hitler-Tagebüchern (entweder eines LKA oder des BKA) deren Authenzität nachgewiesen hatte - danach kam es dann zu dem zweiten Gutachten des BKA, das das Gegenteil feststellte.

Ist das nicht merkwürdig - irgendwie erinnert es an die "Beweismittel" des "NSU-Prozesses", den Buback-Mord und viele andere Erstaunlichkeiten in dieser "B.R.D.", z.B. das von Dr. Karlsch für das Buch "Hiltlers Bombe" angeforderte Gutachten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in BS, welches doch wissenschaftlich zweifelsfrei die Spuren einer Nuklearexplosion auf dem fraglichen Testgelände der SS bei Crawinkel in Thüringen erwiesen hatte (unter Ausschluß der Möglichkeit, daß es sich ledilgich um atmosphärische Imissionen der zahllosen, nach 1945 stattgefunden habenden Atom- und Wasserstoffbombenversuche gehandelt habe).

Plötzlich allerdings sollte das alles nicht mehr stimmen, und - wenn ich mich recht erinnere - wurde das Zitieren des Gutachtens dann Karlsch vom PTBA untersagt.

Leider besitze ich den "Stern" aus dem Jahr 1983 nicht mehr, obschon ich diesen archiviert hatte.

In einer für ihre Verfälschungen bekannten Netzenzyklopädie jedenfalls findet das erste (bestätigende) kriminaltechnische Gutachten zu den "Hitler-Tagebüchern" keine Erwähnung.

Ich frage mich auch bis heute, wie Herr Kujau ganze 62 (!) Bände hitlerscher Tagebücher selbst geschrieben haben soll - das wäre doch mindestens ein Lebenswerk gewesen.

Kuijau, der so alt nicht wurde und als Folge der HTB-Affäre auch längere Zeit in Haft saß, war ja noch mit zahllosen anderen Dingen, wenn man so will, "befaßt".

Merkwürdigerweise wurde diese schlicht logische Frage aber niemals Gegenstand der Erörterung.
05.09.15 @ 00:22

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