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Schuldendienst ist viel höher, als das Wachstum in der Eurozone

von Wolfgang Prabel E-Mail 05.09.13 22:34:59

„Eurozone kommt aus der Rezession“. So lauten die Überschriften der Mainstreamgazetten. Null-Komma-Drei Prozent Wachstum in der Eurozone geschafft!

Der durchschnittliche Stand der Staatsverschuldung in der Eurozone liegt bei 92,2 % des BIP. Wenn diese Schuld mit 3 % verzinst würde, so bräuchte es 2,8 % Wachstum, damit die Schulden gemessen am BIP nicht weiter steigen, bei 4 % Verzinsung wäre bereits ein Wachstum von 3,7 % erforderlich. Griechenland verzinst seine 10jährigen Anleihen mit über 10,2 %, Portugal mit 6,3 %, Spanien mit 4,7 und Italien mit 4,4 %. Deutschland zum Vergleich 1,7 %.

Etwa 3 % Wachstum sind gesamteuropäisch erforderlich, um den Schuldenberg nicht anwachsen zu lassen und 0,3 % beträgt das Wachstum. Das ist ein Verhältnis von 1 : 10. Ein gemessen am Schuldendienst viel zu geringes Wachstum wird als Sieg über die Krise verkauft. Die Journalisten sollten mal einen Rechenkurs in der Grundschule besuchen.

Dieses Nullwachstum ist in Europa übrigens recht gleichmäßig verteilt, Die Wirtschaftsdaten von Frankreich (+0,5%), Deutschland (+0,7 %), Italien (+0,2 %) und Spanien (-0,1 %) unterscheiden sich nur hinter dem Komma voneinander. Da sollte keiner mit dem Finger auf jemand anderen zeigen.

100-m-Läufer laufen bei einem Wettbewerb nicht mit einem schweren Rucksack ins Ziel. Schwimmer packen sich keine Bleigewichte in die Badehose. Und Boxer legen sich vor dem Kampf keine Handschellen an. Eine Volkswirtschaft, die mit Schulden bis zur Halskrause 5 % Wachstum erreichen will, ist wie ein Läufer, der mit zwei Betonkoffern in den Händen 100 m in 10 Sekunden laufen will.

Wachstumsziele von 4 % und mehr sind unrealistisch. Darum ist ein Schuldenabbau oder das Halten des derzeitigen Schuldenquote mathematisch nicht möglich. Es bleibt zur Beendigung der Krise nur die Niederschlagung der europäischen Schulden als Lösung, wie von Professor Polleit kürzlich vorgeschlagen. Das führt zur Entwertung von Riesterrenten und Lebensversicherungen und damit zu Unruhen. Aber was nutzt es dem Kleinsparer, eine Lebensversicherung zu haben, und dafür über Lohn- und Verbrauchssteuern sowie die ökonomische Versklavung der eigenen Kinder selbst die Zeche zu zahlen? Die Rendite der Lebensversicherung schwitzt man selbst aus oder die eigenen Kinder landen später im Zinskerker der staatlich kontrollierten Banken. Was hat das für einen Sinn? Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Denn nur ohne Staatsschulden gibt es wieder normale ökonomische und gesellschaftliche Zustände.

1 Kommentar

Kommentar from: Helmut Josef Weber [Besucher]
Ja- so sieht es aus und das wissen wir alle schon spätestens seit 2009.
Und wer seit 2009 die mit riesigen Summen erkaufte Zeit nicht genutzt hat, seine Anlagen soweit in Ordnung zu bringen, dass der Staat nicht einfach über Nacht nur einfach zugreifen kann, der hat die Zeit eben nicht genutzt.
In Polen sind nun auch die privaten Renten enteignet worden.

Es war zu erwarten, dass auch in Spanien die Rentenkassen weiter geplündert werden.
Jetzt durch die Automatik der Inflation, die in den nächsten Jahren weiter steigen wird.

Alle Menschen die in eine Rentenkasse oder Lebensversicherung einzahlen, machen einen Fehler: Sie vertrauen dem Staat.
Es ist schon schlimm genug, dass es diese Zwangsabgaben in die Rentenkassen gibt, mit der man sich eine Rente erarbeitet, die später nicht zum Leben ausreicht.
Aber wer dann noch zusätzlich in Rentenkassen einzahlt, bei denen der Staat eingreifen kann, der kann den Knall nicht gehört haben.
In Deutschland hat der Gesetzgeber den Lebensversicherungen erlaubt Leistungen zu stoppen, wenn sie in finanzielle Schieflage geraten; natürlich bei voller Beitragszahlung des Versicherten.
In 4 europäischen Staaten sind die kapitalgedeckten Renten schon vom Staat beschlagnahmt worden; nun auch in Polen
Jetzt geht es an die Betriebsrenten.
Ich kann nur jedem raten für seine private Altersversorgung eine Variante zu finden, bei der:
1. Keine Provisionen abgezogen werden, wie bei Allianz,
Riester u. Co.
2. Die Gewinne legal nicht versteuert werden müssen.
3. Der Staat keine Kenntnisse von hat.
4. Nicht besteuert wird, wenn die Vorsorge im Alter
verbraucht wird.
5. Keine Krankenkassenbeiträge von bezahlt werden
müssen; daher auch keine Zuzahlungen für
Medikamente usw. usw.
6. Alles sofort und augenblicklich in einen anderen
Staat gebracht werden kann.
7. Auf der ganzen Welt als Zahlungsmittel anerkannt
wird.
8. Seit Jahrtausenden seinen Wert erhalten hat.
9. Nicht durch Inflation oder Währungsreform wertlos
werden kann.
10. Beim Ableben des Inhabers der Altersversorgung,
den Hinterbliebenen die Werte bleiben.
11. Nicht bei der Berechnung von Wohngeld (bis 60.000
Euro Vermögen)angerechnet wird.
Natürlich kann man Gold nicht essen, aber wertlos gewordene Papiere auch nicht.

Viele Grüße
H. J. Weber
09.09.13 @ 16:09

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