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Neue Chance für das norwegische Lofoten-Öl
von Wolfgang Prabel 06.09.13 16:47:53
Am 9. September wird in Norwegen das Parlament neu gewählt. Das Wahlergebnis könnte für die europäischen Haushalte mittelfristig positive Auswirkungen auf den Benzin- und Heizölpreis haben.
Der Ölpreis für das europäische Öl hat sich seit 2000 von 26 $ auf aktuell 114 $ erhöht. Der amerikanische Ölpreis ist im selben Zeitraum von 30 $ auf 107 $ gestiegen. Das heißt, das europäische Öl war 2000 billiger, und ist jetzt teurer als amerikanisches Öl. Das hängt auch mit der sinkenden Förderung in Europa, hier vor allem in Großbritannien und Norwegen zusammen. Der Ölpreis ist für die europäische Wirtschaft wichtiger, als die Höhe der Löhne, denn die Löhne richten sich mehr nach dem Ölpreis, als umgekehrt der Ölpreis von den Löhnen abhängig ist.
Vor den norwegischen Lofoten-Inseln befindet sich ein Ölfeld mit geschätzten 3,4 Milliarden Barrel Öl. Der Barrel war ursprünglich, als das erste Erdöl in Pechbrunn (Elsass) gefördert wurde, das Volumen eines elsässischen Heringsfasses und beträgt 0,159 Kubikmeter oder 0,137 Tonnen Öl. Es handelt sich also um eine Menge von 465 Mio t Erdöl vor den norwegischen Lofoten-Inseln.
Bisher konnte das Öl nicht sorgfältig erkundet werden, weil die Koalitionspartner der Arbeiterpartei (darunter eine Partei mit vielen Lehrern und eine mit vielen Fischern) die Exploration verhindert haben. Die Wahlprognosen lassen jedoch einen Regierungswechsel vermuten. Die nach der Wahl wahrscheinlich regierenden Konservativen und Fortschrittler stehen der Förderung positiv gegenüber. Deren mögliche Koalitionspartner, die Christdemokraten und Liberalen sind allerdings gegen die Förderung. Der Teufel steckt immer im Detail.
Es kommt auf das konkrete Wahlergebnis an, und wenn für den europäischen Ölverbraucher alles gut läuft beginnen erstmal Umweltverträglichkeitsstudien und Gutachten. Vor den Erfolg haben die Götter den Fleiß gesetzt.
Update am 4.10.2014: Für die Konservativen und die Fortschrittspartei hat es im Parlament nicht alleine gereicht. Christdemokraten und Liberale haben die weitere Erkundung verhindert. Vom Lofoten-Öl ist im Koalitionsverteag nicht die Rede.
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