« Warum die Bank immer gewinnt | Neue Chance für das norwegische Lofoten-Öl » |
Bankangestellte und Versicherungsvertreter leben bereits im Sozialismus
von Wolfgang Prabel 12.09.13 11:43:44
Trotz Finanzkrise verdienen die deutschen Arbeitnehmer von Banken und Versicherungen 5.250 Euro monatlich im Durchschnitt (die maroden Landesbanken haben die Löhne übrigens nicht gesenkt). Am wenigsten verdienen Leute im Gastgewerbe mit weniger als 2.080 Euro monatlich. Das liegt nicht daran, daß die Gewerkschaft Verdi, die die Banker vertritt, geschickter ist, als die Gewerkschaft Nahrung-Genuß-Gaststätten NGG.
Beide Berufsgruppen unterscheiden sich in der Kundenbeziehung. Das Gastgewerbe muß mit leckerem Essen und angenehmer Dekoration um jeden Kunden kämpfen, weil es keine Gesetze gibt, daß man in die Kneipe oder in ein Restaurant gehen muß. Im Gegenteil, mit Rauchverboten kämpfen die Regierungen zahlreicher Bundesländer gegen die Gaststättenkunden. Ebenfalls keinen staatlichen Rückenwind haben Frisöre, Kosmetiker, Hebammen, Kraftfahrern in privaten Speditionen, Verkäuferinnen und viele andere Berufe. Sie müssen ohne staatliche Hilfe durchkommen. Ihre Kunden werden durch Lohnsteuern, Sozialabgaben und Verbrauchssteuern so ausgeplündert, daß sie über 4 Stunden arbeiten müssen, um eine fremde Arbeitsstunde zu bezahlen. Ergebnis ist, daß jeder Center dreimal umgedreht wird, bevor er ausgegeben wird. Das drückt die Löhne. Ich behaupte mal, die oben genannten sind die letzten Berufe in Deutschland, die noch in der Marktwirtschaft leben und sich in ihr bewähren müssen. Das wäre auch so in Ordnung, wenn alle Arbeitnehmer gleich behandelt würden.
In Orwel´s Farm der Tiere waren alle gleich, nur die Schweine waren gleicher. Schweine gibt es in der deutschen Wirtschaft genug. Denn einige Dienstleister leben schon im Sozialismus. Sie profitieren von staatlichen Vorschriften, staatlichen Rettungsschirmen, Badbanken oder staatlichen Steuergeschenken, zum Beispiel Versicherungsvertreter und Bankangestellte.
Versicherungen sind vielfach gesetzlich vorgeschrieben und wenn sie das nicht sind werden sie steuerbegünstigt, wie zum Beispiel Riester. Die Versicherungen erhöhen einfach ihre Policen, wenn sie nicht mehr zurechtkommen. Daß sie auch als Betriebe nicht schlecht verdienen, kann man an der Allianz sehen: 2012 wurden 2,05 Mrd. € als Dividende ausgeschüttet. Auch die Banken genießen zahlreiche staatliche Privilegien, da sie zusammen mit den Versicherungen für den Vertrieb der Staatsschulden an Endkunden zuständig sind. Zum Beispiel sind Sicherheiten von Banken per Gesetz vorrangig. In letzter Zeit kommt hinzu, daß die Zahlung mit Bargeld in einigen EU-Staaten immer mehr eingeschränkt wird. Das erhöht die Umsätze der Banken. Denn ein Bargeldumlauf ist dann nicht mehr möglich. Bei jedem Geldfluß hängt wieder die Bank mit ihren Gebühren drin. Und die Gebühren legen die Banken selber fest, genauso wie die Überziehungszinsen und die Provisionen für den Vertrieb von Finanzprodukten.
Banken und Versicherungen leben davon, daß der Kunde in der Regel von Geldsachen keine Ahnung hat. Wenn jemand in eine Gaststätte geht, kann er einschätzen, ob der Wirt kochen kann. Bei einer Bank kann er maximal die Zinsen vergleichen. Weiter reicht es nicht. Banken und Versicherungen leben vom Vertrauen der Kunden, weil moderne Bank- und Versicherungsprodukte nicht leicht zu durchschauen sind. Wirkliche Konkurrenz gibt es deswegen nicht. Leben mit mäßigem Wettbewerb, mit staatlichen Privilegien, und Übernahme aller Risiken durch den Steuerzahler, das ist kein wild gewordener Kapitalismus, sondern Sozialismus vom reinsten Wasser.
Eine Hand wäscht bekanntlich die andere. Die Banken und Versicherungen müssen Schmiere stehen, wenn die Politiker die Bürger durch Schuldenmachen plündern. Sie übernehmen den Vertrieb der Staatsschulden an arglose Riester- und Lebensversicherungskunden. Der Dank des Systems ist gewaltig. Die Mitarbeiter von Banken und Versicherungen verdienen mit Abstand am besten, denn Banken und Versicherungen werden trotz allem Geschimpfe über Bankster und Strukturvertriebe vom Staat bevorzugt. Und zwar von allen Parteien. Lafontaine hat als Finanzminister nichts anderes gemacht, als Steinbrück, Eichel oder Schäuble.
5 Kommentare
Diese Person...
1. weiss ganz genau was sie tut, und dass "Rettungsgelder" selbstverständlich nie zurückgezahlt werden. Dass die Wahlamtsträger, die das alles ermöglichen, mit duzenden Millionen geschmiert sind, ist für sie nicht erwähnenswert, weil selbstverständlich.
2. bekommt von jedem Geschäft eine saftige Provision.
3. ist über alle kriminellen Machenschaften ihrer Vorgesetzten bis zur Spitze im Groben informiert und wünscht sich nichts sehnlicher, als weiter oben mitzuspielen, und kleine Fische wie Sie nicht mehr bedienen zu müssen.
4. hat ihre massivgoldene Rolex in der Schreibtischschublade gelassen, damit Sie sie nicht sehen. Die wertvollen Uhren trägt sie nicht im Job.
5. lacht sich 'nen Ast, wenn Sie als ihr Kunde ihr Konto überziehen oder einen von ihr gekauften Kredit platzen lassen, denn das gibt einen hübschen Bonus, insbesondere, wenn sie es schafft, sich nun ihre Sicherheiten (ihre Eigentumswohnung/Auto/Gold/Wertpapiere) anzueignen. Nicht umsonst hat sie Ihnen ein "Produkt" vehökert, von dem sie genau weiss, dass Sie es nicht bezahlen können.
6. hat ständig Angst vor letalen physischen Angriffen von geprellten Kunden und ausgebooteten Kollegen
7. sehnt den Tag herbei, an dem die Bank pleite macht und sie endlich Ihre Sparguthaben kriegt.
8. stellt sich doof und tut so, als wären die Verbrecher nur "die da oben".
...und lächelt Sie freundlich an:
"Was kann ich für Sie tun?"
Lieber Herr Prabel, auch beim Friseur, Bäcker oder Kosmetiker etc. darf man doch nicht "rauchen" (denken Sie nur mal über dieses irrsinnige Wort nach - ein Mensch "raucht", macht also das gleiche wie ein Schornstein ;)
NEIN, das muss man bei aller sonstigen beschriebenen Misére nicht wirklich beklagen...
1. Banken fordern 15% Minuszinsen, geben aber keine Pluszinsen, lassen gewinnbringend Konten pfänden, holen Schulden, wenn der Kontoinhaber zu einer anderen Bank wechselt, direkt und effektiv in Kooperation mit der neuen Bank zurück, die das Geld abzieht und der alten Bank überreicht, und schließlich erheben Banken im Fall von Kontoüberzug und Nichtdeckung bei Abbuchungen horrende Gebühren im längst kriminellen Bereich, die jedoch mit Polizeigewalt eingeholt werden. Auch die Kontoführungsgebühren steigen stetig. Von Krediten, wo man nicht nur sein Geld, sondern oft noch Hab und Gut und das Dach über dem Kopf verliert, gar nicht zu reden. Als Kunde hat man Null Chancen bzw. Rechte und steht den Banken ohnmächtig gegenüber.
2. Versicherungen haben so misearble und den Kunden derart belastende AGBs, daß man sich wundert, daß Menschen überhaupt noch sogenannte "Lebensversicherungen" abschließen oder hoffen, im Schadensfall Geld zu erhalten. Die willkürlich astronomisch hohen Gebühren können aber nur deshalb verlangt werden, weil der Staat dahinter steht. Sonst wäre das gar nicht möglich.
3. Die Polizei, da Vertreter des von den Finanzeinrichtungen profitierenden Staats, hilft bei der grenzenlosen Plünderung der Kunden natürlich nicht. Wenn man wegen Bank- oder Versicherungsbetrugs zur Polizei geht, passiert gar nichts, sondern man könnte stattdessen selber Probleme bekommen. Da deckt einer den anderen und man sieht, welche einzige Bedeutung man als Mensch für diese Kreise hat: zahlen.
Nun ist die Frage, wie Banken, Versicherungen und die ihnen zuarbeitenden "Gutachter" bei solchen Bestbedingungen überhaupt pleite gehen können? Werden da nicht eher die Statistiken gefälscht, um noch mehr Geld zu bekommen (vom Volk, versteht sich)?
"Beklagt sich da etwa wiedermal ein Raucher zwischen den Zeilen übers schlimme Rauchverbot???
Lieber Herr Prabel, auch beim Friseur, Bäcker oder Kosmetiker etc. darf man doch nicht "rauchen" (denken Sie nur mal über dieses irrsinnige Wort nach - ein Mensch "raucht", macht also das gleiche wie ein Schornstein ;)
NEIN, das muss man bei aller sonstigen beschriebenen Misére nicht wirklich beklagen..."
Liebe Tante oder Tunte Luft!
Ich möchte solchen Frischluftfanatikern wie Ihnen in meiner Freizeit, also in der Kneipe oder beim Friseur, gar nicht begegnen müssen und würde allein darum - obwohl Nichtraucher - fleißig paffen!
Merken Sie nicht, was für eine Menschenpest Ihresgleichen ist? Ich habe nichts dagegen, wenn Sie sich mit Ihresgleichen in Reinstluftlokalen versammeln.
Sie und Fantiker Ihres Schlages dagegen bevormunden Raucherfreunde sogar im Privaten, was ein Lokal eigentlich sein sollte. Sogar das Gründen von Rauchclubs ist untersagt. Das ist Totalitär, das ist Wahnsinn!
Der Eintrag hat 4 auf Moderation wartende Feedbacks...
Letzte Kommentare